FCN gegen den Karlsruher SC: Klose muss sich entscheiden - Flick oder Emreli?
Autor: Alexander Kroh
Nürnberg, Freitag, 17. Januar 2025
Nach einer kurzen und knackigen Winterpause startet der 1. FC Nürnberg am Sonntag gegen den Karlsruher SC in die Zweitliga-Rückrunde. Die Gäste dürften mit breiter Brust beim FCN auflaufen - der Mann des Hinspiels wird allerdings fehlen. Und Klose muss sich entscheiden.
Am Sonntag (19. Januar 2025) geht es wieder los: Der FCN erwartet nach einer kurzen, aber knackigen Wintervorbereitung den Tabellenzweiten, den Karlsruher SC, zu Spiel 18 in der 2. Fußball-Bundesliga - hier gibt es das Spiel live in TV und im Stream. Der KSC steht nach einer starken Hinrunde zwei Punkte hinter dem 1. FC Köln auf Tabellenplatz 2 und hat damit sieben Punkte mehr eingesammelt (29) als der FCN (22, Platz 11). Die Badener kommen also durchaus mit breiter Brust nach Nürnberg - als klarer Favorit allerdings nicht.
Das Hinspiel am ersten Spieltag in Karlsruhe - Ligaspiel 1 unter Miroslav Klose - verlief durchaus turbulent. Der Club führte nach 45 Minuten im Wildpark mit 2:0, Kanji Okunuki und Florian Pick hatten für die komfortable Führung zur Pause gesorgt und den FCN scheinbar auf die Siegerstraße geschossen. Es kam anders. Nach dem Seitenwechsel schlug die Stunde des Budu Zivzivadze. Drei Tore gelangen dem Georgier in Hälfte zwei, mit dem lupenreinen Hattrick drehte der 30-Jährige das Spiel - und der FCN verlor sein Auftaktmatch unter Klose mit 2:3.
FCN gegen KSC: Entscheidender Spieler nicht mehr dabei
Die gute Nachricht für den FCN: Zivzivadze wird am Sonntag kein Tor schießen - womöglich trifft er einen Tag vorher. Der Angreifer wechselte bekanntlich zu Beginn des Winter-Transferfensters zu Erstligist 1. FC Heidenheim. Sicherlich eine Schwächung für den KSC, eine einkalkulierte zwar, aber als Tabellenzweiter mit Aufstiegsambitionen nach der Hinrunde definitiv nicht ohne Risiko. Inwieweit der Verlust des Zweitliga-Toptorjägers (zwölf Treffer bis zur Winterpause) die Karlsruher wirklich schwächen wird, muss sich noch zeigen.
"Ich glaube, dass der KSC auch ohne Zivzivadze gefährlich ist", meinte Klose am Freitag. Zumal der KSC nach dem Verlust seines Topscorers mit dem auf umgekehrten Weg aus Heidenheim ausgeliehenen Dänen Mikkel Kaufmann in der Offensive "nachgelegt" habe, wie der FCN-Trainer anmerkte.
Blickt man auf die Bilanz über das Hinspiel hinaus, hat der FCN bei den Zweitliga-Vergleichen beider Teams die Nase leicht vorn: In 21 Spielen gelangen dem Club neun Siege, dem KSC sieben. Fünfmal trennte man sich remis. Insgesamt trafen die Teams bereits über 100-mal aufeinander. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild, Nürnberg kann 40 Siege vorweisen, der KSC 35. In der jüngeren Vergangenheit sieht es aber anders aus. Der KSC ist gegen Nürnberg mittlerweile seit sechs Spielen ungeschlagen und holte daraus 16 der 18 möglichen Punkte. Den letzten FCN-Sieg gabs in der Saison 2021/22. Am fünften Spieltag setzte sich der Club mit 2:1 im Heimspiel gegen die Badener durch, alle Tore fielen in der zweiten Hälfte. Lino Tempelmann und Erik Shuranov trafen für den FCN, Malik Batmaz gelang noch der Anschlusstreffer.
Chatzialexiou: "Einen Schritt weiter" als in der Hinrunde
Eine mehr als kuriose Serie gegen den Karlsruher SC kann überdies FCN-Stürmer Janni Serra (26) vorweisen: In fünf Zweitliga-Partien gegen den KSC erzielte Serra zwar vier Tore - verlor aber trotzdem alle fünf Spiele mit seinen jeweiligen Klubs (Holstein Kiel, Arminia Bielefeld und eben Nürnberg).
Bettwäsche, Fahnen, Shirts: Die besten FCN-Fanartikel auf Amazon ansehenFCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou blickt vor dem Duell mit dem KSC auf fcn.de noch einmal auf die Hinrunde zurück: "Im Sommer war für Mannschaft und Trainerteam vieles neu. Da braucht es eine gewisse Phase, um die neue Spielweise sowie auch einander kennenzulernen. Jetzt geht es darum, dass Themen und Prozesse noch besser ineinandergreifen", erklärte Chatzialexiou. "Julian Justvan hatte in Hoffenheim wenig Spielzeit, musste erst einmal wieder in seinen Rhythmus finden. Mahir Emreli kam aus einer Verletzung oder auch Javier Pinola stieß etwas später dazu", nennt der Club-Boss beispielhaft für die Herausforderungen zu Beginn der Saison. Die Findungsphase gehöre jetzt aber der Vergangenheit an: "Wir glauben, dass wir inzwischen einen Schritt weiter sind." Klingt nach Attacke in der Rückrunde.