Tanken wird günstiger: Benzin und Diesel mit Spottpreisen - Diesel fällt unter einen Euro

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An der Zapfsäule ist Benzin und Diesel aktuell so günstig wie lange nicht mehr. Schuld an dem Preissturz ist das Coronavirus. Die Stadt Nürnberg zählt aber zu den teuersten in Deutschland. Foto: Christin Klose/dpa
An der Zapfsäule ist Benzin und Diesel aktuell so günstig wie lange nicht mehr. Schuld an dem Preissturz ist das Coronavirus. Die Stadt Nürnberg zählt aber zu den teuersten in Deutschland. Foto: Christin Klose/dpa

Auch beim Tanken macht sich das Coronavirus bemerkbar - aus Verbrauchersicht allerdings äußert positiv: Benzin und Diesel sind aktuell so günstig wie lange nicht mehr. Nürnberg zählt jedoch zu den teuersten Städten für Dieselfahrer.

Coronavirus lässt Spritpreise purzeln - darum ist das Tanken aktuell so günstig: Seit Ende Januar fallen die Preise an den deutschen Zapfsäulen. Das zeigen die monatlichen Auswertungen des Verbraucherinformationsdienstes www.clever-tanken.de. Und das sogar ziemlich drastisch: Der Preis für einen Liter Diesel ist nämlich erstmals wieder unter einen Euro gefallen. In Verden mussten Autofahrer 99,9 Cent für den Diesel bezahlen. Auch an zahlreichen Tankstellen in Franken kostete am Donnerstag, 19. März 2020 der Diesel nur etwa einen Euro. Aktuell liegt der Preis bei etwa 1,07 Euro pro Liter.

Im Februar 2020 zahlten Autofahrer für einen Liter E10 bundesweit 1,3788 Euro. Das waren rund 2 Cent weniger als im Januar. Darüber berichtet www.clever-tanken.de in seiner Pressemitteilung. Mit diesem Wert rangiert der Literpreis für Benzin auf dem Niveau vom November 2019. Mittlerweile ist auch der Preis für einen Liter Super-Benzin ist derzeit so niedrig wie lange nicht mehr. Im Schnitt bezahlt man laut dem ADAC nur etwa 1,26 Euro pro Liter. Aktuell liegt der Preis bei etwa 1,20 Euro.

So günstig wie schon lange nicht mehr

Deutlicher ist der Unterschied beim Diesel: Kostete der Liter im Januar noch rund 1,29 Euro, lag der Bundesschnitt im Februar bei 1,2342 Euro. Dieser Wert stand zuletzt im August 2019 an der Zapfsäule.

"Clever Tanken"-Geschäftsführer Steffen Bock ist sich sicher, dass die Preise auf dem niedrigeren Niveau stagnieren werden. "Aufgrund der Corona-Krise vermute ich, dass die Kraftstoffpreise auf einem niedrigen Niveau stagnieren, eventuell aber auch noch weiter fallen werden.", so Bock.

Fränkische Stadt mit am teuersten

Clever Tanken hat in seiner Pressemitteilung auch ein Ranking der teuersten und günstigsten "Benzin- und Diesel-Städte" aufgestellt - mit zunächst durchwachsenen Nachrichten für Franken: Während bei Super E10 die Autofahrer in Frankfurt am Main im Schnitt am meisten (1,3953 Euro) und in Bonn am wenigsten (1,3536 Euro) für den Liter zahlen mussten, zählt Nürnberg zur Top 3 der teuersten Dieselstädte im Februar. Hier mussten Autofahrer im Monatsschnitt 1,2380 Euro an der Zapsäule zahlen. Nur Dortmund (1,2420) und Frankfurt am Main (1,2474) waren im selben Zeitraum teurer.

Darum ist Tanken aktuell so günstig

"Nicht mal zur Wirtschaftskrise 2009 hatten wir so niedrige Preise", sagte der Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg (42) gegenüber der Bild-Zeitung. Der Experte rechnet sogar weiter mit fallenden Preisen. Rund zehn Prozent könnte der Preis pro Liter noch günstiger werden.

Warum das Tanken derzeit so günstig ausfällt, ist zu einem großen Teil der Corona-Krise zu verdanken. Denn die Nachfrage nach Rohöl ist stark eingebrochen. Und wenn die Nachfrage gering ist, reagiert der Markt mit einer Preissenkung.

Außerdem erklärt der Experte gegenüber Bild: "Wir haben aktuell das größte Erdöl-Überangebot der Geschichte". Als Grund dafür macht er den Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland aus. Deshalb würden aktuell etwa drei Millionen Barrel zu viel produziert.

Günstige Tankzeiten bieten sich oft im Zeitraum zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr und ab 18 Uhr am Abend. Das ist nicht zu unterschätzen: Beim Tanken kann man viel Geld sparen, wenn man zur richtigen Zeit an der richtigen Tankstelle ist. Die Übersicht zeigt, worauf Autofahrer achten müssen.