Sanierungszwang der EU: Teurer Plan für Immobilienbesitzer
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 22. März 2023
Es kommen extreme Kosten auf Eigentümer*innen zu. Der Verband "Haus & Grund" kritisiert das Vorhaben der EU sehr deutlich und nennt mögliche Alternativen.
Alles wird immer teurer. Bei den Lebensmitteln stellt sich inzwischen die Frage, wer daran eigentlich Schuld ist? Händler oder Hersteller? Aber auch in anderen Bereichen des Lebens explodieren die Kosten. Und jetzt könnte es für Mieter*innen und Eigenheim-Besitzer*innen richtig ans Geld gehen. Die EU plant einen Sanierungszwang für Häuser und Wohnungen.
Nach dem drohenden Heizverbot mit Öl- und Gasheizungen wäre das der nächste große finanzielle Schlag für alle, die im Besitz einer Immobilie sind. Der Richtlinienentwurf soll wohl bis 2033 für alle Wohngebäude in Deutschland gelten. Damit soll ein spezieller Energiestandard (Standard D) erreicht werden.
EU-Plan zum Sanierungszwang stößt auf Kritik
Dieser EU-Plan soll der Bild-Zeitung vorliegen. Laut dem Bericht soll schon bald im EU-Parlament darüber entschieden werden. Geht der Antrag durch, müssen im nächsten Schritt EU-Kommission und zuständige Minister entscheiden.
In Deutschland gilt besonders Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als starker Befürworter dieser Maßnahmen. Doch der Sanierungszwang stößt auch auf massive Kritik. Laut Bild-Bericht müssten immerhin rund sechs Millionen Wohnhäuser saniert werden und bessere Dämmung oder ein neues Dach erhalten. Ziel ist natürlich weniger Energieverbrauch, mehr Klimaschutz. Aber die Kosten sind enorm.
Demnach müsste man laut Verband Haus&Grund je Wohneinheit (Haus, Wohnung) mit Kosten zwischen 15.000 Euro und 100.000 Euro rechnen. Bereits im Februar hatte sich Haus&Grund-Präsident Kai Warnecke in einer offiziellen Mitteilung zum EU-Vorhaben geäußert: "Damit wird der planwirtschaftliche und für alle ungeheuer teure und ineffiziente Weg Richtung Klimaneutralität zementiert."
Maßnahmen zum Sanierungszwang seien "panne"
Und auch gegenüber der Bild-Zeitung macht Warnecke seinem Ärger über den geplanten Sanierungszwang Luft: "Das ist Politik aus dem Wolkenkuckucksheim. Das ist weder bezahlbar noch umsetzbar." Zuspruch bekommt er vom EU-Parlamentsgeschäftsführer von CDU/CSU Markus Pieper. Der warnt davor, dass es dann gerade Häuser auf dem Land und am Stadtrand trifft.
Video:
Pieper: "Diese ideologische Zwangssanierung ist ein Anschlag auf den ländlichen Raum." Für den CDU/CSU-Politiker werden damit künstlich und ohne Not regionale Immobilienkrisen erzeugt.