Zisterne für Regenwasser bauen oder nachrüsten: Für wen lohnt es sich?
Autor: Joachim Tiefenthal
Deutschland, Montag, 06. Februar 2023
Regenwasser in einer Zisterne zu sammeln, kann sich lohnen. Du kannst es für deinen Garten, aber auch im Haushalt beispielsweise zum Wäschewaschen oder für die Toilettenspülung nutzen.
- Was ist eine Zisterne?
- Aufwand und Kosten
- So rechnet sich eine Zisterne
- Fazit
Als Zisterne bezeichnet man einen Behälter, der entweder aus Beton oder Kunststoff besteht und meist im Erdreich verbaut wird. Mit entsprechenden Zuleitungen wird der Zisterne dann Regenwasser zugeleitet, dort gesammelt und mittels einer Pumpe für unterschiedliche Verwendungszwecke genutzt. Für Hausbesitzer*innen stellt sich die Frage, ob sich eine Anlage zur Regenwassernutzung lohnt. Wie häufig, ist das pauschal schwer zu beantworten. Generell kannst du davon ausgehen: Je höher die Wassergebühren in einer Gemeinde sind, desto schneller rechnet sich für dich die Nutzung des Regenwassers im Haushalt.
Aufwand und Kosten für eine Zisterne
Für den Bau einer Zisterne fallen neben dem Bodenaushub und dessen Entsorgung weitere Kosten für Rohrleitungen, Filter und Pumpe an. Ein Großteil der Anschaffungskosten verschlingt der Tank für das Regenwasser. Hier kommt es vor allem auf die Größe des Tanks an. In der Regel werden Zisternen ab einem Fassungsvermögen von 2.000 Litern angeboten. Große Zisternen können aber auch das Fünffache und mehr aufnehmen. Deshalb ist vorab die Berechnung deines Bedarfs wichtig. Je nach Größe des Regenwassertanks und deiner Eigenleistung beim Einbau kannst du für diese Investition mit bis zu 9.000 Euro rechnen. Rechne darüber hinaus mit etwa 100 Euro für die jährliche Wartung. In einigen Bundesländern fallen zudem noch Kosten für zusätzliche Wasseruhren und deren Eichung an. Bei den Arbeitskosten kannst du sicher gut sparen, wenn du deine Muskelkraft einsetzt. Leitungen und Anschlüsse legen solltest du aber auf jeden Fall den Fachleuten überlassen.
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Die Kosten für deine Zisterne sind natürlich auch abhängig von deren Bauart. Es gibt Betonzisternen und Kunststoffzisternen. Eine Betonzisterne hat bei ökologischer Betrachtungsweise den Vorteil, dass es sich bei Beton um einen recycelbaren Werkstoff handelt und dieser meist aus regionaler Herstellung stammt. Zudem neutralisiert eine Betonzisterne die leichte Säure aus dem Regenwasser. Allerdings ist der Bau dieser Art deutlich aufwendiger. Es bedarf zunächst einer etwa 20 cm dicken Bodenplatte. Die Wände werden nach dem Aushärten aus Randsteinen errichtet, wobei schon die exakten Aussparungen für die Rohre berücksichtigt werden müssen. Die Rohre für die Pumpe und die Zuläufe werden an den entsprechenden Stellen einbetoniert.
Kunststoffzisternen werden in einem Stück aus hochwertigem und korrosionsbeständigem Polyethylen gefertigt und so auch angeliefert, sodass sie bei der Lieferung einfach in die vorher ausgehobenen Erdgrube eingelassen werden. Auch hier gilt es natürlich vorher zu planen, wo die Pumpe steht und wie die Rohrleitungen verlaufen. Zisternen sind übrigens bis zu einer Größe von 50 m3 genehmigungsfrei. Für größere Zisternen brauchst du eine Genehmigung von den zuständigen Behörden.
Zisternenpumpen vom Fachhändler: Hier entdeckenSo rechnet sich eine Zisterne
Wenn du ein Haus mit einem größeren Gartengrundstück (vielleicht sogar mit viel Rasenfläche) hast, dann lohnt es sich fast immer, in eine Zisterne für das Sammeln von Regenwasser zu investieren. Du sparst einerseits Wasserkosten für die Bewässerung der Pflanzen. Andererseits, wenn du Regenwasser auch für das Wäschewaschen und die Toilettenspülung nutzt, sparst du auch hier weitere Kosten ein. Abgesehen davon ist es ein sinnvoller Beitrag für die Umwelt, wenn du für solche Verwendungszwecke kein wertvolles Trinkwasser einsetzt.
Neben dem Bedarf ist die Wirtschaftlichkeit natürlich auch abhängig von den Niederschlagsmengen, mit denen du die Zisterne füllen kannst. In langen und trockenen Sommermonaten ohne Regen wird auch der größte Regenwassertank mal leer sein. Dennoch: Berechnungen für einen Vier-Personen-Haushalt ergeben, dass pro Jahr bis zu 60 Kubikmeter Trinkwasser durch die Regenwassernutzung gespart werden können. Je nach Wassergebühren entspricht das etwa 160 - 200 Euro im Jahr.