Smarte Thermostate: Hersteller versprechen bis zu 30 Prozent Heizkosteneinsparung - wie realistisch ist das?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 31. Januar 2024
Smarte Thermostate an der Heizung - das ist der neueste Hit beim Energiesparen. Hersteller versprechen bis zu 30 Prozent Heizkosteneinsparung. Aber ist das realistisch?
- Umsteigen auf die smarte Technologie?
- Fünf bis acht Prozent Heizkostenersparnis sind drin
- Diese acht Thermostate liegen bei der Stiftung Warentest vorn
- Und das musst du investieren
- Vier Argumente, die überzeugen
Die Kosten fürs Heizen gehen durch die Decke. Sparen ist also angesagt. Lohnt es sich, smarte Heizthermostate anzuschaffen? Stiftung Warentest hat Geräte überprüft – inFranken.de nennt die Gruppe der Testsieger und verrät, ob sich das Umrüsten lohnt.
Umsteigen auf die smarte Technologie?
Schraubthermostate am Heizkörper kennt jede*r. Durch links oder rechts drehen steuerst du die Wärmeentwicklung. Die Lebensdauer ist lang, aber nach 15 Jahren können sie defekt sein. Dann stellt sich die Frage: austauschen (Preis um die 10 Euro) oder umsteigen auf die smarte Technologie?
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Und so funktioniert die smarte Variante: Im Gegensatz zum Schraubregler zeigen die smarten Thermostate keine Stufenskala (und auch keine Schneeflocke) mehr an, sondern die Temperatur auf einem Display. Deine smarten Thermostate sind via Funk mit einer zentralen Steuerungseinheit, dem Hub oder Gateway, gekoppelt. Diese wiederum ist per WLAN mit deinem heimischen Netz verbunden. So kannst du einfach über eine App von unterwegs deine Heizung steuern. Der Befehl aus der App wird dann per WLAN an den Hub übermittelt.
Aber ist ihr Einsatz überhaupt sinnvoll? Rechnet sich das Intervallheizen, obwohl für die höhere Wärme wieder mehr Energie aufzuwenden ist? Die Antwort, folgst du der Stiftung Warentest, lautet: Ja, unterm Strich gibt es eine Energieersparnis. Das liegt an der Bauphysik: Je weniger sich die Temperatur zwischen drinnen und draußen unterscheidet, desto weniger wertvolle Wärme geht durch Mauern und Fenster verloren. Du sparst also umso mehr Heizenergie, je länger die Wohnung kühl bleibt.
Fünf bis acht Prozent Heizkostenersparnis sind drin
Beispiel-Rechnungen der Stiftung Warentest zeigen für unterschiedlich große und unterschiedlich gut gedämmte Wohnungen, dass das Sparpotenzial in einer Größenordnung von fünf bis acht Prozent liegt. Annahme: Die Bewohnenden haben einen typischen 8-Stunden-Arbeitstag und wollen in ein warmes Zuhause zurückkommen. Liegen die jährlichen Heizenergiekosten einer 70-Quadratmeter-Wohnung bei 1.000 Euro, lassen sich also 50 bis 80 Euro sparen.
Manche Hersteller werben mit bis zu 30 Prozent Heizkosteneinsparung. Matthias Wagnitz, Experte für Energie- und Wärmetechnik beim Branchenverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ist da aber skeptisch. "Wie man sparen kann, hängt auch sehr davon ab, wie man vorher geheizt hat," erläutert er gegenüber dem Vergleichsportal Verivox. Soll heißen: Wer schon immer abends die Heizung runter dreht und sie tags nicht auf fünf stehen lässt, kann weniger einsparen als Menschen, die gerne warm schlafen und sorglos bei offenem Fenster heizen.