Photovoltaik fürs Fenster: Mit Folien und auf der Fensterbank Strom erzeugen
Autor: Alessa Waltz
Deutschland, Mittwoch, 24. August 2022
Erneuerbare Energien sind die Zukunft und auch Fenster sollen als kleine Kraftwerke dienen. Was es mit den Photovoltaik-Fenstern und -Folien auf sich hat und wie auch du an dein Mini-Kraftwerk auf deiner Fensterbank gelangst, erfährst du in diesem Artikel.
- Photovoltaik fürs Fenster: Strom erzeugen mit Folien und auf der Fensterbank
- Photovoltaik fürs Fenster: so weit ist die Forschung
- Solaranlage für die Fensterbank: diese Möglichkeiten gibt es
Mini-Photovoltaik-Anlagen sind unlängst in die privaten Haushalte eingezogen - denn durch sie lässt sich kostengünstig und platzsparend Strom erzeugen, der direkt wieder im Haus verbraucht werden kann. Neben Balkonkraftwerken gibt es mittlerweile auch Diskussionen um spezielle Photovoltaik-Fenster, Photovoltaik-Fensterfolie und kleine Solaranlagen, die man sich auf die Fensterbank stellen kann. Wir zeigen dir, was hinter dem Photovoltaik-Trend steckt und ob sich ein solches Mini-Kraftwerk für zu Hause lohnt.
Photovoltaik-Fenster: Das steckt hinter dem Solar-Trend
Photovoltaik-Fenster sind spezielle Fenster, die durch Sonnenenergie Strom erzeugen können. Die Idee hinter dieser Technik: Fensterfronten sollen effektiver genutzt werden. Zu Beginn standen die Entwickler*innen allerdings vor der Aufgabe, dass erst einmal transparente Solarmodule entwickelt werden mussten - Forschende diverser Universitäten nahmen sich dem Problem an.
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Unter anderem stellten Wissenschaftler*innen der Michigan State University bereits 2015 ihren Prototypen einer transparenten Solarzelle vor. Und diese Idee ist auf dem US-Markt durchaus erfolgreich: Das Unternehmen ubiquitous energy, das sich bereits 2010 gründete, hat sowohl das eigene Firmengebäude als auch andere Fensterflächen an großen Gebäuden erfolgreich mit den Photovoltaik-Fenstern ausgestattet.
Und diese Technik steckt dahinter: Damit die Photovoltaik-Fensterscheiben transparent sind, sind die Scheiben mit Salzmolekülen beschichtet. Diese absorbieren die Sonnenenergie und leiten diese an Solarzellen weiter, die in Streifen am Rand des Fensters aufgebracht sind. Da der Wirkungsgrad von Solarfenstern ausbaufähig ist, wird weiter daran geforscht. Wissenschaftler*innen aus Südkorea entwickelten 2019 Photovoltaik-Fenster, die einen Wirkungsgrad von 12,2 Prozent aufweisen. Im Vergleich zu einem gängigen Solarmodul, das in etwa einen Wirkungsgrad zwischen 20 und 22 Prozent erreicht, ist das ausbaufähig. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Forschung dazu noch am Anfang steht, durchaus beachtlich. Für den Privathaushalt zu kaufen sind diese Fenster momentan noch nicht.
Photovoltaik-Folie: Auch für Fenster zu gebrauchen?
Eine weitere Möglichkeit, Solarenergie zu erzeugen, ist durch spezielle Photovoltaik-Folie, die auf Oberflächen geklebt wird. Das Dresdner Unternehmen Heliatek hat mit HeliaSol eine Solarfolie entwickelt, die auf Oberflächen geklebt und direkt angeschlossen werden kann. Das Problem nur: Die Folie ist nicht transparent, dient also nicht als Solarmodul für Fenster. Gerade in der Nachrüstung von Gebäuden mit Solarmodulen dennoch eine tolle Innovation.
Ecoflow Solarpanel bei Amazon ansehenHeliatek arbeitet dennoch an der Entwicklung einer transparenten Fensterfolie - aktuell hat die Gebäude-Folie allerdings Priorität. Dabei haben die Produkte allerlei Vorteile: Sie sind umweltfreundlich, kommen ohne die Nutzung seltener Erden vor, sind zudem sehr leicht und dünn und enorm schnell angebracht und installiert.