Nullenergiehaus, Niedrigenergiehaus und Plusenergiehaus: So wird dein Eigenheim energieeffizient
Autor: Joachim Tiefenthal
Deutschland, Mittwoch, 30. November 2022
Nullenergiehaus, Niedrigenergiehaus oder Plusenergiehaus: Klimawandel, Energiewende und galoppierende Energiekosten steigern das Interesse an energieeffizienten Lösungen. Wir klären auf und zeigen dir die Unterschiede.
- Was ist ein Nullenergiehaus?
- Wo liegen Unterschiede zu einem Niedrigenergiehaus, Passivhaus oder Plusenergiehaus?
- Vorteile, Nachteile und Kosten
Mit Blick auf die unterschiedlichen Energiestandards von Gebäuden sind eine Vielzahl an Begriffen und Definitionen im Umlauf. Wir helfen dir, den Durchblick zu behalten und zeigen dir die Unterschiede zwischen Null-, Niedrig- und Plusenergiehäusern.
Das kann ein Nullenergiehaus
Kurz gesagt, sprichst du von einem Nullenergiehaus, wenn die eigens produzierte Strommenge (Energie) zumindest rechnerisch dem Verbrauch an Energie des Hauses entspricht. Andersherum: Ein Nullenergiehaus verbraucht nur so viel Strom, wie es selbst erzeugen kann. Ein hoher Anspruch, der insbesondere durch innovative Technologien der Energiegewinnung, moderne Anlagen beispielsweise zur Belüftung und einer hocheffizienten Art der Dämmung erreicht wird. Ob Neubau oder Sanierung: Der Blick richtet sich sowohl auf regenerative Formen der Energieerzeugung als auch auf effiziente Maßnahmen zur Vermeidung von Energieverlust.
Das Nullenergiehaus gewinnt seine Energie vor allem durch Solaranlagen oder sog. Geothermalpumpen. Während die meist auf Hausdächern angebrachten Photovoltaikanlagen Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umwandeln, nutzen Geothermalpumpen vorhandene Erdwärme (die sog. oberflächennahe Geothermie reicht bis zu 400 m Tiefe), meist in Kombination mit Luftwärmepumpen. Solarthermie sind spezielle Solaranlagen, die Sonnenenergie für Warmwasser oder die Heizung bereitstellen. Hierbei strömt eine Wärmeträgerflüssigkeit durch den sog. "Absorber", die meist aus einem Gemisch aus Wasser und einem umweltverträglichen Frostschutzmittel besteht.
Wichtig zu wissen: Die Bezeichnung „Nullenergiehaus“ führt etwas in die Irre und ggf. zu einer etwas missverständlichen Vorstellung. Denn abhängig von der Jahreszeit sind auch solche hocheffizienten Häuser (zeitweise) auf externe Energiequellen angewiesen, um es beheizen, mit Warmwasser oder Strom versorgen zu können. Daher werden Nullenergiehäuser in sog. autarke (durch Wärmespeicher oder solarthermische Anlagen bzw. Wärmepumpen) sowie netzbasierte Energiehäuser (z.B. mit Strom aus dem öffentlichen Netz) unterteilt.
Nullenergiehaus versus Passivhaus
Im Zusammenhang mit Nullenergiehäusern wird auch häufig das sog. Passivhaus erwähnt. Es kommt fast ohne Heizenergie aus und benötigt nur in langen Winterphasen zusätzliche Heizleistung. Darüber hinaus ist ein Passivhaus so konzipiert, dass Sonneneinstrahlung und Abwärme der Bewohner ausreichen.
Solaranlage mieten ohne Anschaffungskosten: Zu den AngebotenÜblich sind neben einer sehr guten Außendämmung auch große Fensterflächen, die überwiegend dreifach verglast sind. Hierdurch erklären sich u.a. auch die vergleichsweise höheren Baukosten. Sie amortisieren sich erst im Laufe der Zeit aufgrund eingesparter Energiekosten. Der Heizwärmebedarf beim Passivhaus liegt pro Jahr unter 15 kWh/m2. Das per EnEV standardisierte Niedrigenergiehaus (KfW 100) etwa viermal so viel.