Mini-PV-Anlage: Wie viel kostet sie und wann lohnt sich die Anschaffung?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 06. Februar 2023
Balkonkraftwerke, Kleinstkraftwerke, Mini-PV oder Guerilla-PV: Es gibt viele Namen für eine sinnvolle und lohnende Investition. Sie aktuell zu kaufen, ist aber gar nicht so einfach. Alles rund um Kosten und Genehmigung erfährst du hier.
- Wie kommt der erzeugte Balkonstrom zum Kühlschrank?
- Was kostet so eine Mini-PV-Anlage?
- Lohnt es sich, in Mini-PV zu investieren?
- Den besten Standort finden
- Bedarf es einer Genehmigung oder Anmeldung?
In Veitshöchheim, eine kleine Gemeinde mit knapp 10.000 Einwohner*innen im unterfränkischen Landkreis Würzburg, war der Gemeindesaal mit mehr als 80 Personen gut gefüllt. Sie alle interessierten sich an diesem Abend für Balkonkraftwerke, darüber berichtet overblog. Mit Maximilian Braun, einem der Inhaber der Firma MainSteckerSolar aus Würzburg, hatten sie einen Experten für das Thema. Und in der Tat - nicht nur in Veitshöchheim ist das Interesse an diesem Format einer Photovoltaik-Anlage (PV) sehr groß. Wer jetzt seine Paneele im Handel bestellt, muss monatelang warten.
Wie kommt der erzeugte Balkonstrom zum Kühlschrank?
Eine Mini-PV-Anlage ist eine kleine Photovoltaikanlage, bestehend aus ein oder zwei Solarmodulen, verbunden mit einem Mikrowechselrichter und einem Anschlusskabel. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom, den die Solarzellen bei Sonneneinstrahlung erzeugen, in Wechselstrom um. Ein simples Anschlusskabel verbindet den Wechselrichter mit der Steckdose.
Video:
Der erzeugte Strom wird direkt mit einem Stecker in den eigenen Haus- oder Wohnungsstromkreis eingespeist. Damit ist gesichert, dass zuerst der Solarstrom anstelle des Stroms aus dem öffentlichen Netz angezapft wird. Diese Kraftwerke können natürlich nicht nur an Balkonen angebracht werden, sondern ebenso auf Flach- und Ziegeldächern oder im Garten und eigentlich überall, wo sie befestigt oder aufgestellt werden können.
Der Strom des Balkonkraftwerks steht sofort für den Verbrauch bereit und wird nicht gespeichert. Entsprechend deckt er dauerhaft den Grundverbrauch, etwa für den Kühlschrank oder den Router. Andere im Haushalt befindliche Elektrogeräte bedienen sich ebenfalls am Balkon-Strom, egal ob Computer, Waschmaschine oder Geschirrspüler. Wenn deine Anlage mehr produziert, als du verbrauchst, speist du den Strom ins Netz ein, ohne dass du dafür eine Vergütung erhältst. Die wäre bei der geringen Strommenge ohnehin zu vernachlässigen.
Was kostet so eine Mini-PV-Anlage?
Die Anschaffungskosten liegen, je nach Modell, zwischen 500 und 3.000 Euro für die Mini-PV-Anlage mit einer maximalen Leistung von 400 bis 730 Watt. Inklusive des gewählten Befestigungssystems, jedoch ohne Befestigung, Lieferung und Montage. Generell kann man sagen, dass sich Mini-PV-Anlagen nach drei bis sechs Jahren amortisieren. Größere Photovoltaikanlagen auf dem Dach rentieren sich hingegen erst nach 14 bis 20 Jahren (Stand 2022).
Der Markt für Mini-PV ist wenig übersichtlich. Es gibt rund 50 Anbieter, zumeist online. Das Internetportal home&smart stellt die besten vier in einem Test-Vergleich vor. Computer Bild hat ebenfalls exemplarisch ausgewählt und bewertet. Das Internetportal TopRatgeber24 hat sogar 31 Anbieter im Überblick. Diese vier Firmen fallen dem Beobachter besonders auf, wobei dahinter kein Qualitätstest der verkauften Kleinstkraftwerke steht: