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Einbrecher-Alarm: Hier schlagen Kriminelle besonders häufig zu


Autor: Rebecca Fuchs, Alexander Kroh

Deutschland, Samstag, 25. Oktober 2025

Im Herbst steigen die Einbruchszahlen in Wohngebieten. Darum sind bestimmte Häuser besonders gefährdet.
Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser? Beide können unter bestimmten Bedingungen Einbrecher besonders anziehen. (Symbolbild)


Wenn die Nächte immer länger werden, schlagen Einbrecher wieder häufiger zu. Jedes Jahr steigt laut LKA mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit die Gefahr für Wohnungseinbrüche, besonders nach der Zeitumstellung, wenn die Dunkelheit wieder früher einsetzt. An dunklen Herbstabenden können Einbrecher besonders leicht erkennen, wo niemand zu Hause ist - dort nämlich, wo kein Licht brennt. Vollendete und versuchte Einbrüche nehmen von September auf Oktober in der Regel zu und verharren dann im November und Dezember weiter auf hohem Niveau.

Während manche Häuser und Wohnungen für Einbrecher unattraktiv sind, gibt es auch Wohngegenden, die ein höheres Einbruchs-Risiko verzeichnen: Einfamilienhäuser, die durch eine hohe Mauer oder dichte Hecke vor Blicken geschützt sind, sind besonders beliebt bei Einbrechern. Doch auch in Mehrfamilienhäusern ist man nicht unbedingt sicher, denn dort ist die Chance auf eine passende Gelegenheit höher.

Einbrecher-Saison beginnt - so wählen Kriminelle ihre Ziele aus

Kriminelle nutzen dann häufig Regenrinnen, um auf Balkone zu klettern, oder sie verschaffen sich Zugang zum Treppenhaus. Denn Haustüren von Mehrfamilienhäusern sind häufig nicht verschlossen, weshalb sie sich leicht mit öffnen lassen, erklärt bz-berlin. Auch wer im Dachgeschoss wohnt, sollte sich nicht allzu sicher fühlen, denn Diebe wählen bisweilen gezielt diese Stockwerke aus. Der Grund liegt auf der Hand: Hier läuft kaum jemand durchs Treppenhaus, weshalb die Einbrecher damit rechnen können, ungestört zu bleiben.

In einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen wurden 30 inhaftierte Einbrecher zu ihren Taten befragt. Kriterien, mit denen sie ihre Ziele auswählten, waren demnach:

  • Wie leicht man in das Gebäude eindringen kann: Offene oder gekippte Fenster sowie Balkontüren und qualitativ minderwertige Türen und Fenster sind ein Sicherheitsrisiko.
  • Wie gering das Risiko ist, entdeckt zu werden: Gebüsche und oder Bäume vor den Fenstern schützen die Täter.
  • Wie die Aussicht auf ordentliche Beute ist: Gut gepflegte Gärten oder teure Autos sind Hinweise darauf, dass es sich hier richtig lohnt. Gardinen, wie sie häufig ältere Bewohner haben, werden als "sicherer Einbruch" empfunden. Denn von den Senioren geht weniger Gefahr aus: "Ich weiß, dass sie nichts tun werden, ich muss mir keine Sorgen machen", erklärte demnach einer der Befragten.

Vor Einbrechern schützen - das kann jeder Einzelne tun

Grundsätzlich gilt, dass das Risiko für einen Einbruch höher ist, wenn es gute Fluchtwege gibt, beispielsweise eine gute Verkehrsanbindung. Das können zum Beispiel Autobahnen sein, erläutert münchen.t-online. Die wenigsten Einbrecher kommen nachts wie in Filmen, sondern eher am Nachmittag oder Abend, wenn die Bewohner unterwegs sind. Letztendlich hat es aber auch immer etwas mit den persönlichen Vorlieben der Einbrecher zu tun. 

Um sich vor den ungebetenen Gästen zu schützen, sollte man darauf achten, Fenster und Türen wirklich immer zu schließen, sobald man das Haus oder die Wohnung verlässt, auch wenn man nur kurz den Müll hinausbringt. Auch sollte man die Haustüre bestenfalls immer zweimal abschließen, rät die bayerische Polizei. Rollläden sollten tagsüber geöffnet sein und erst bei Dunkelheit geschlossen werden. Um auch bei Abwesenheiten geschützt zu bleiben, kann man Zeitschaltuhren* nutzen. So sieht auch ein verlassenes Haus "bewohnt" aus. Wertsachen sollten sicher in einem Tresor aufbewahrt werden. Wer im Urlaub ist oder eine Reise plant, sollte es vermeiden, entsprechende Hinweise darauf in sozialen Netzwerken zu posten.

Zusätzlich sollte man darauf achten, ob das eigene Zuhause mit Gaunerzinken markiert ist. Neben den Zeichen auf Hauswänden gibt es inzwischen auch noch einige anderen kriminelle Tricks, denn die Täter werden immer ausgefuchster.

Ein häufig unterschätzter Punkt zum Abschluss: Nachbarn können sich untereinander helfen. Gerade wenn du verreist, kannst du deine Nachbarn bitten, ein Auge auf deine Wohnung oder dein Haus zu werfen und beispielsweise den Briefkasten zu leeren. Wenn dir etwas verdächtig vorkommt, solltest du auf das eigene Bauchgefühl vertrauen und im Zweifel die Polizei informieren.

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