Zu Beginn gelang es dem Völkerbund, einige europäische Grenzkonflikte zu lösen, wie beispielsweise zwischen Schweden und Finnland im Streit um die Ålandinseln. Ebenfalls geht die Klärung von Grenzstreitigkeiten zwischen Bulgarien und Griechenland im Jahr 1925 auf die Vermittlung des Völkerbundes zurück. Die Staatengemeinschaft engagierte sich darüber hinaus auch im sozialen und gesundheitlichen Sektor, beispielsweise mit Konventionen zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Drogenkriminalität.
Das Ende des Völkerbundes
Der Völkerbund steht allerdings auch in der Kritik, ein europäisch dominiertes Staatensystem und eine koloniale Politik begünstigt zu haben. Bereits während des Ersten Weltkrieges wurde die Aufteilung der arabischen Provinzen des zerfallenden Osmanischen Reiches zwischen Großbritannien und Frankreich vereinbart. Im sogenannten Sykes-Picot Abkommen wurde beschlossen, dass Frankreich die Kontrolle über den Südosten der Türkei, den Libanon, Syrien und dem nördlichen Irak erhalten sollte. Großbritannien dagegen über Jordanien, das heutige Israel, Palästina und den südlichen Irak. Dieses Abkommen wurde 1922 durch Mandate des Völkerbundes legitimiert. Ferner verwaltete der Völkerbund die ehemaligen deutschen Kolonien und teilte beispielsweise Togo in eine britische und eine französische Verwaltungszone.
Das Ende des Völkerbundes nahte bereits. Zu Beginn der 1930er Jahre entzog sich Japan den Verpflichtungen und Prinzipien des Bundes, um seine Kolonialinteressen in der Mandschurei zu verfolgen. Italien folgte mit dem Angriffskrieg gegen Abessinien 1935. Doch bereits vorher war das Deutsche Reich aus dem Völkerbund ausgetreten. Am 14. Oktober proklamierte es den Austritt aus dem Völkerbund und der Abrüstungskonferenz. Der aus Deutschland geflüchtete Kunstmäzen und Diplomat Henry Graf schrieb laut Deutschlandfunk dazu: "Die Nachmittagszeitungen bringen die Nachricht, dass die Hitlerregierung ihren Austritt ... proklamiert. Das hat ... auch in London wie eine Bombe eingeschlagen. ... Es kann in kurzer Zeit zur Blockade Deutschlands und zum Krieg führen."
Dies war genau das, was Hitler fürchtete. Er wusste, Deutschland würde in einem bewaffneten Konflikt unterliegen. Daher beschwichtigte er die Öffentlichkeit, indem er versicherte, dass er für sein Land nur den Platz wolle, der ihm zusteht, als gleichberechtigter Partner. Damit, so schien es, setzte er den auf Verständigung ausgelegten außenpolitischen Kurs der Weimarer Republik fort. Doch tatsächlich wollte er nur Zeit gewinnen, um seinerseits in Deutschland die Aufrüstung zu beschleunigen und sich den, wie er sie immer nannte, Fesseln des Versailler Vertrages zu entledigen. In einer "Volksabstimmung" im November 1933, mit der das Regime den Austritt legalisieren wollte, sprachen sich 95 Prozent für diesen aus. 1935, nach der zweijährigen Kündigungsfrist, verließ das Deutsche Reich den Völkerbund. Dieser Austritt gilt im Allgemeinen als Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg.
Neubeginn
Bereits während des Zweiten Weltkrieges entwickelte der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt mit dem britischen Premierminister Winston Churchill die am 14. August 1941 veröffentlichte Atlantik-Charta. Darin waren konkrete Rahmenbedingungen für die zukünftige internationale Politik sowie Maßnahmen zur Friedenssicherung festgelegt, darunter auch die Schaffung einer internationalen Organisation zur Friedenssicherung.
Am 1. Januar 1942 unterschrieben, geeint in der Koalition gegen Deutschland, 26 Länder die "Deklaration der Vereinten Nationen". Hier wird auch der Begriff das erste Mal erwähnt. Im Oktober 1943 unterzeichneten die Außenminister Großbritanniens, der Sowjetunion und Chinas die "Moskauer Deklaration", in der sie in Bezug auf die Deklaration der Vereinten Nationen die zügige Einrichtung einer friedens- und stabilitätsfördernden internationalen Organisation verlangten.
Auf der Konferenz von Jalta konnten die letzten strittigen Punkte von den Regierungschefs der UDSSR, der USA und Großbritanniens ausgeräumt werden. Am 25. April 1945 begannen Delegierte aus 50 Nationen die 111 Artikel der Charta der Vereinten Nationen zu formulieren. Am 26. Juni 1945 unterzeichneten die Regierungschefs aller vertretenen Länder diese Charta, welche am 24. Oktober 1945 in Kraft trat. Schließlich wurde am 18. April 1946 die Auflösung des Völkerbundes vollzogen.
Fazit
Es waren jeweils furchtbare Kriege mit Millionen von Toten, die letztlich zum Völkerbund und auch zur UNO führten. Tragisch ist dabei, dass der Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde und der Zweite Weltkrieg trotz allem nicht verhindert werden konnte. Hier ist vor allem der erstarkte Faschismus einer der Hauptursachen. Mit der UNO sollte aber alles besser werden. Doch ist dem wirklich so? Das wird im zweiten Teil von der Gründung bis heute beleuchtet.