Ein Gesetz, das wieder eher ernstzunehmen ist und das du möglicherweise sogar in der Fahrschule gelernt hast: Bleibst du auf der Autobahn mit einem leeren Tank liegen, so zahlst du dafür 30 bis 70 Euro Strafe. Denn es ist gesetzlich verboten, auf der Autobahn einen leeren Tank zu haben. Also vorher mal auf die Tankuhr schauen.
Noch mehr Verrücktes
Du bist unterwegs und dir fällt das Handy herunter oder du stolperst. Und ehe du dich versiehst, kommt dir ein herzhafter Fluch über die Lippen. Pech, wenn du dann gerade in Virginia bist. Denn am Virginia Beach ist das Fluchen per Gesetz verboten, berichtet vabeach.com. Du erkennst die Fluch-Verbotszonen übrigens an Schildern. Und sinnigerweise steht darauf: ?↯#!! Gleiches gilt auch in Mississippi, schreibt die Süddeutsche. Das Fluchen in der Öffentlichkeit kostet 100 US-Dollar. In Michigan darfst du fluchen, aber nicht in Hörweite von Frauen und Kindern.
Es gibt kaum Bereiche, in denen es nicht irgendwelche Gesetze gibt, die man kaum glauben kann. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist einiges streng geregelt. Bei Reisewut.com ist nachzulesen, dass in Alabama Frauen der Besitz von Sexspielzeugen untersagt ist. Arizona erlaubt diese, allerdings ist der Besitz von mehr als zwei Dildos verboten. In Little Rock, Arkansas, kann das Flirten in der Öffentlichkeit mit 30 Tagen Gefängnis bestraft werden, während man in Hartford, Connecticut, sonntags keine Frauen küssen darf. In Florida sind sexuelle Beziehungen mit Stachelschweinen verboten, ebenfalls darf man dort nicht nackt duschen. Noch absurder ist es in Idaho. In Coeur d´Alene steht Sex im Auto unter Strafe. Allerdings müssen Polizisten, die dich in flagranti ertappen, erst hupen und drei Minuten warten, dann dürfen sie dich festnehmen. Und wenn du deiner Angebeteten Pralinen schenken willst, dann solltest du darauf achten, dass diese Pralinenschachtel mehr als 50 Pfund wiegt.
In Deutschland darfst du nackt Auto fahren, schreibt die tz. Allerdings musst du dich bedecken, sobald du aussteigst. In Kentucky dürfen Frauen nur dann im Bikini Auto fahren, wenn sie in Begleitung eines Polizisten sind oder einen Schlagstock mit sich führen. Hört sich allerdings auch sinnvoll an. Du bist oft in Großbritannien mit dem Auto unterwegs? Dann könnte das folgende Gesetz wichtig für dich werden: Dort darfst du auf der Landstraße als Mann nur urinieren, wenn du es hinten am Wagen machst, mit dem Rücken zur Straße stehst und eine Hand auf das Auto legst. Und wenn du einmal mit mehr als 2 Promille in Dänemark erwischt wirst, kannst du den Heimweg zu Fuß antreten. Denn du bist nicht nur den Führerschein los, sondern möglicherweise auch das Auto, denn das kann versteigert werden, der Erlös kommt dem Staat zugute.
Ernstere Gesetzte früher und heute
Fangen wir mit einem ernsten Thema an. In den USA gelten sehr moderate Bestimmungen, was den Kauf von Waffen angeht. Die Regeln dafür variieren zwar in den Bundesstaaten, doch auch Sturmgewehre, so die Frankfurter Rundschau, können ab 18 Jahren legal erworben werden. Alkohol hingegen, darauf weist die Seite USA-Tipps hin, darf erst ab 21 gekauft werden. Es gibt zwar Bestrebungen, das Waffengesetz zu verschärfen, doch sind diese bis dato immer gescheitert. Eines der bekanntesten Gesetze dürfte das Prohibitionsgesetz von 1919 sein, wie man auch beim Deutschlandfunk nachlesen kann. Damit wurde de facto ein Alkoholverbot im gesamten Land erlassen. Im Gesetzestext heißt es: "Jedes Haus, Gebäude, Schiff oder Fahrzeug, das dem Verkauf, der Herstellung oder Lagerung von Spirituosen dient, jede Spirituose und jegliche Apparatur zu ihrer Herstellung werden hiermit zu einer Störung der öffentlichen Ordnung erklärt. Eine Person, die an einer solchen Störung mitwirkt, soll für dieses Vergehen mit einem Bußgeld zwischen 100 und 1000 Dollar belegt oder zu einer Haftstrafe zwischen 30 Tagen und einem Jahr verurteilt werden." Frei übersetzt bedeutet es: Herstellung, Transport und Lagerung von Alkohol waren verboten. Aber trinken durfte man; was aber durch dieses Gesetz unmöglich war. Erst 1933 wurde das Gesetz aufgehoben.
Es gibt allerdings Gesetze und Regeln, die du wirklich beachten solltest, wenn du Schwierigkeiten vermeiden willst. So warnt Travelbook davor, in Thailand auf Geldscheinen zu stehen. Auf diesen ist der thailändische König abgebildet und dieser darf unter keinen Umständen beleidigt werden. Das Stehen auf seinem Gesicht könnte als eine Majestätsbeleidigung ausgelegt werden. In Singapur kannst du mit Strafen rechnen, wenn du deine Urlaubskasse durch das Musizieren auf der Straße aufbessern willst. Da ist zumeist eine Geldstrafe fällig. Singst du dazu noch obszöne Texte, so ist dir ein Aufenthalt im Gefängnis fast schon sicher. Ebenfalls in Singapur ist eine Strafe fällig, wenn du auf der öffentlichen Toilette nicht spülst, so Business Insider. Genau das Gegenteil kann dir allerdings in der Schweiz passieren. Laut dem Telegraph ist es in bestimmten Häusern nach 22 Uhr verboten, die Toilettenspülung zu betätigen, da dies eine Lärmbelästigung wäre. Von einer möglichen Geruchsbelästigung ist dabei nicht die Rede. Die Süddeutsche berichtet darüber, dass es in Singapur ebenfalls verboten ist, im Fahrstuhl zu urinieren, eine Strafe von 5.000 US-Dollar sind die Folge. Hier solltest du also besser nicht steckenbleiben. Ein möglicherweise sinnvolles Gesetz gilt laut Reisewut.com seit 2017 auf Hawaii. Wer beim Überqueren einer Straße ein Smartphone benutzt, kann mit einer Geldstrafe belangt werden. Hintergrund waren die sogenannten "Smombie-Unfälle."
Du reist gerne nach Italien? Auch hier gibt es Gesetze, an die du dich besser halten solltest. So ist es in Rom verboten, vor dem Kolosseum und anderen historischen Kulissen ein Picknick zu veranstalten. Für die Liebenden soll es die ultimative Stadt sein: Paris: Händchenhalten, Flirten, Küssen - doch hier ist Vorsicht geboten. Der Focus schreibt dazu, dass es im Bahnhof "Gare du Nord" verboten ist, sich zu küssen. Dieses Gesetz stammt aus dem Jahr 1910 und gilt wohl immer noch. Möglicherweise waren die Zugverspätungen durch sich küssende Paare der Grund. Du bist begeistert von Altertümern? Gerade die Akropolis zieht jedes Jahr Millionen Besucher*innen an. Doch Obacht: Das Reisemagazin Travel + Leisure weist darauf hin, dass das Betreten der historischen Stätten in High Heels verboten ist. Die dünnen Absätze bohren sich in den Boden und könnten so die Geschichtsmonumente beschädigen und zerstören.
Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, welches sich, wie in Thailand, auf die Majestätsbeleidigung bezieht: Erzählungen zufolge ist es in Großbritannien verboten, Briefmarken, auf denen ja das Porträt der Königin beziehungsweise bald des Königs zu sehen ist, falsch herum, also im Kopfstand, aufzukleben. Angeblich würde dies bedeuten, dass du gegen die Monarchie bist. Der SWR schreibt dazu, dass es nur ein Gerücht ist und es im "Treason Felcony Act", dem Gesetz, das Angriffe auf die Monarchie als Hochverrat wertet, dies so nicht verankert ist. Du musst dir also keine Gedanken machen, wenn King Charles auf deiner Postkarte den Kopfstand übt.
Fazit
Die Liste der absurden, skurrilen und wohl teilweise auch überflüssigen Gesetze kann beinahe endlos fortgeführt werden. Ob diese auch wirklich so angewandt werden, wie sie dargestellt sind, ist mindestens zu bezweifeln. Und auch, ob es eine Strafe nach sich zieht, wenn man dagegen verstößt. Teilweise sind diese Gesetze sehr alt, aber niemand scheint sich die Mühe zu machen, sie endgültig aus den Gesetzbüchern zu entfernen. Wahrscheinlich, weil es kein Gesetz gibt, welches dies vorschreibt.