Drakonische Strafe für Raucher: Kippe könnte in deutscher Stadt bald 250 Euro kosten

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Wer in einer deutschen Großstadt künftig eine Zigarettenkippe wegwirft, muss mit einer Strafe von mehreren Hundert Euro rechnen.

Wer seinen Glimmstängel achtlos auf die Straße schnippt, muss in einer deutschen Stadt demnächst mit einem drastisch erhöhten Bußgeld rechnen. Die verschärfte Strafe ist Teil eines neuen Maßnahmenpakets gegen illegale Müllentsorgung und sorgt bundesweit für Diskussionen. Auch das Rauchen selbst könnte zukünftig teurer werden, wenn die neuen Pläne der EU umgesetzt werden.

Die Verantwortlichen wollen damit ein deutliches Zeichen setzen. Zigarettenstummel sind nicht nur ein Ärgernis für das Stadtbild, sondern auch ein massives Umweltproblem. Filter brauchen Jahre, um sich zu zersetzen, und geben dabei Schadstoffe ab. Mit der neuen Regelung soll das Bewusstsein für Sauberkeit geschärft werden.

Berlin als Vorreiter: Kommt das Kippen-Knöllchen auch in anderen Städten?

Konkret handelt es sich dabei um Berlin: Dort werden die Bußgelder für das Wegwerfen von Kippen und anderem Müll drastisch angehoben. Ziel ist es, die Hauptstadt sauberer zu machen und Müllsünder spürbar abzuschrecken. Für das achtlose Entsorgen einer Zigarette waren bisher 55 Euro fällig. Zukünftig sollte man es sich zweimal überlegen, ob man seine Kippe auf den Boden wirft, denn ab sofort gilt dafür ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro – eine der höchsten Strafen bundesweit.

Doch das Maßnahmenpaket betrifft nicht nur die Zigarettenstummel.  Wer beispielsweise einen Kaugummi wegwirft, muss in Berlin künftig 100 Euro zahlen. Für das illegale Ablagern von größeren Müllsäcken oder Sperrmüll drohen sogar bis Strafen im mittleren vierstelligen Bereich. Um nur einen Teil des Pakets zu zeigen, welches notorische Müllsünder und Umweltsünder stärker zur Verantwortung ziehen soll.

Zum Vergleich: In Bamberg werden aktuell 35 Euro fällig, wenn jemand einen Zigarettenstummel auf die Straße wirft. Auch in anderen fränkischen Städten sind die Bußgelder bislang deutlich niedriger. Das Berliner Beispiel könnte jedoch Signalwirkung haben und wird schon jetzt in ganz Deutschland heftig diskutiert. Vor allem für Kommunen, die besonders unter vermüllten Straßen und Plätzen leiden, könnte eine Bußgeldverschärfung eine Lösung darstellen.

Ob und wann andere Städte nachziehen, ist nicht gesagt und bleibt abzuwarten. Allerdings ist zu vermuten, dass die Entscheidung aus Berlin die Debatte um strengere Strafen und mehr Umweltschutz weiter anheizen dürfte – und vielleicht ist das 250-Euro-Knöllchen für Kippen bald nicht mehr nur in der Hauptstadt Realität.

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Vorschaubild: © Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa