Der ADAC-Test zeigt: Nicht alle Warnwesten erfüllen die Erwartungen an Sicherheit und Sichtbarkeit. Vor allem Onlinekäufe bergen unerwartete Risiken.
Vorsicht bei Warnwesten aus China
ISO-Norm ist nur ein Anhaltspunkt
Keine reflektierende Wirkung
Warnweste gehört ins Handschuhfach
Eigentest mit der Taschenlampe empfohlen
Warnwesten sind im Straßenverkehr Pflicht. Der ADAC hat die Qualität der Warnwesten getestet und kommt bei der Hälfte zu einem vernichtenden Urteil.
Vorsicht bei Warnwesten aus China
Warnwesten schaffen Sichtbarkeit und können Leben retten – vorausgesetzt, sie reflektieren ausreichend Licht. Doch eine ADAC-Untersuchung zeigt: Viele handelsübliche Warnwesten erfüllen diese grundlegende Sicherheitsanforderung nicht.
Viele lange Gesichter gab es beim ADAC-Test zu Warnwesten. Der Automobilclub hat erneut 25 Warnwesten im Handel gekauft und sie genau auf ihre Einsatztauglichkeit überprüft. Einige der preiswerten Westen werden von chinesischen Händlern wie AliExpress, Shein oder Temu vertrieben. Sie enttäuschten im Test auffällig oft.
Aber auch bei Amazon fand der ADAC bei der Hälfte der Angebote nicht ausreichend reflektierende Warnwesten, die im Notfall dann leider nutzlos sind, so das Urteil. Besonders bedenklich: Auch Kinderwarnwesten waren darunter. Besonders ärgerlich: Zwei Modelle, die bereits in der ADAC-Warnwesten-Untersuchung 2024 durchfielen, erfüllten die Normanforderungen erneut nicht. Den ADAC-Test bestanden haben diese sieben Warnwesten:
Der ADAC empfiehlt, die Warnwesten nicht im Onlinehandel, sondern direkt vor Ort bei Einzelhändlern zu kaufen. Begründung: Alle fünf im Einzelhandel gekauften Westen absolvierten den Test erfolgreich. Die geforderten Preise zeigen, dass qualitativ hochwertige Produkte nicht teurer sein müssen.
Außerdem musst du beim Kauf auf die Norm EN ISO 20471 achten, die die Westen eigentlich einhalten müssen. Aber eine Qualitätsgarantie ist das letztlich auch nicht.
Bei einigen Modellen war sogar der Hinweis auf die geltende ISO-Norm für Warnwesten eingenäht. Das war jedoch nicht mehr als ein Verkaufs-Trick. Dabei sind Warnwesten unverzichtbare Begleiter bei Pannen und Unfällen, insbesondere bei Dunkelheit.Radfahrer und Schulkinder tragen sie oft in der dunklen Jahreszeit.
Keine reflektierende Wirkung
Bei der Untersuchung im Labor stellte sich heraus, dass die aufgenähten Reflektorstreifen teilweise nicht mehr als ein graues Stück Kunststoff waren. Eine reflektierende Wirkung hatten diese Westen nicht.
Zu den bereits genannten sieben Wesen kommen noch sechs weitere Warnwesten hinzu, die den ADAC-Test ebenfalls bestanden haben:
Die Warnweste sollte immer dann übergestreift sein, wenn das Fahrzeug auf öffentlichen Straßen verlassen wird. Üblicherweise ist das nach einer Panne oder nach einem Unfall der Fall.
Ist die Weste nicht an Bord und die Polizei kontrolliert dich, ist ein Bußgeld (15 Euro) fällig.
Eigentest mit der Taschenlampe empfohlen
Und wie viele Westen sind pro Auto vorgeschrieben? Laut StVO und Bußgeldkatalog ist in Deutschland pro Pkw nur eine Weste Pflichtausstattung. Dennoch empfiehlt es sich laut DEKRA im Sinne der eigenen Sicherheit, dass für jeden Mitfahrenden eine Warnweste im Auto mitgeführt wird. Deshalb bieten einige Händler die Warnwesten im 2er- oder 4er-Set an.
Der ADAC rät allen Nutzern, vorhandene Warnwesten auf ihre Reflexionsfähigkeit zu testen. Für eine einfache Überprüfung zu Hause empfiehlt der Automobilclub den Lichttest mit der Taschenlampe.
Dabei hältst du die Lampe direkt neben dem Auge. Aus etwa drei Metern Entfernung sollte die Weste leuchten. Gute Warnwesten reflektieren das Licht strahlend weiß – mangelhafte Modelle sind dagegen kaum heller als ein Blatt Papier. Bestärkt durch die neuen Testergebnisse fordert der ADAC strengere Kontrollen und klare Richtlinien für den Verkauf von Warnwesten. So will der Automobilclub die Verbraucher vor mangelhaften Produkten schützen.
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