Seit 52 Jahren arbeitet eine Kassiererin bei Rewe. Sie verrät, woran sie sofort erkennt, ob Kunden wohlhabend sind.
Ulrike Schwerdhöfer, 76 Jahre alt, ist nach 52 Jahren immer noch als Kassiererin bei Rewe tätig. Bereits 2015 wurde sie für ihre herausragende Leistung und ihr Engagement als Mitarbeiterin des Jahres im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ausgezeichnet. Medienberichten zufolge wurden "ihre Freundlichkeit und ihr authentisches Auftreten" besonders hervorgehoben, was entscheidend zu ihrer Beliebtheit beitrug.
Tatsächlich seien sogar Kunden bereits damals nur wegen ihrer Person in den Supermarkt in Neu-Isenburg gekommen. Oft vertrauten ihr Kunden auch private Erlebnisse an, berichtete ein Portal der Messe Düsseldorf damals. Kein Wunder, dass Schwerdenhöfer einen besonders guten Blick für die persönlichen Umstände der Rewe-Kundschaft hat. Auch das Einkommen erkenne man an bestimmten Verhaltensweisen, erläuterte sie 2014 gegenüber der FAZ. Kann man bei Rewe und Edeka sparen wie beim Discounter? Das wollten Marktforscher wissen.
"Brauchen keinen Einkaufszettel": An diesen Merkmalen erkennt die Kassiererin Wohlstand
Die Menschen seien allgemein hektischer geworden, hatte Schwerdhöfer schon vor über zehn Jahren beobachtet. "Früher haben sie gebabbelt, gebabbelt, gebabbelt. Was kostet dies, was kostet das? Heute ist Zeit Geld. Die Kunden wollen schnell und nett abgefertigt werden und nicht mehr stundenlang anstehen", so die 76-Jährige. Es würden - anders als früher - sogar mehr Männer als Frauen in dem Supermarkt einkaufen.
An mehreren Punkten könne sie auch erkennen, ob jemand in guten oder schlechten Verhältnissen lebe. "Ich weiß genau, ob sie Geld haben oder nicht", sagte Schwerdhöfer der FAZ. "Den Leuten mit viel Geld ist der Preis egal, die nehmen nur das Teuerste und viel Bio. Die brauchen auch keinen Einkaufszettel und nehmen sich einfach das, was ihnen gefällt und die beste Qualität hat." Kunden mit wenig Geld hätten hingegen immer eine Einkaufsliste dabei - selbst bei kleineren Einkäufen. Mit nur einem Satz hat der Rewe-Chef kürzlich die Hoffnung vieler Kunden zerstört.
"Bei denen ist alles genau abgezählt, und sie kaufen möglichst viele Sonderangebote", so Schwerdhöfer weiter. 2024 wurde die Seniorin auch vom Lokalmagazin Grevenbrucher interviewt. Trotz einer Brustkrebserkrankung 2017 arbeitet sie noch immer bei Rewe - mittlerweile sogar in zwei verschiedenen Filialen. Die Arbeit mache ihr weiterhin große Freude und habe ihr "Leben gerettet", so die Hessin im "Unruhestand".