Trinkwasser: Öko-Test warnt vor Trinkwasserfiltern
Autor: Melina Münchow
Franken, Mittwoch, 08. Januar 2020
Hersteller von Wasserfiltern versprechen ihren Kunden gesünderes und besser schmeckendes Trinkwasser. Tatsächlich bewirken sie oft das Gegenteil. Warum Sie besser auf Trinkwasserfilter verzichten sollten.
Zu einer gesunden Lebensweise gehört es, täglich ausreichend Wasser zu trinken. Auf ständiges Kistenschleppen haben viele allerdings keine Lust und trinken deshalb lieber Leitungswasser. In dem Glauben, das Wasser gesünder zu machen und Schadstoffe zu filtern, gehört zu zahlreichen deutschen Haushalten ein Trinkwasserfilter.
Das größte Versprechen machen die Hersteller der Wasserfilter beim Geschmack. Zudem sollen sie das Wasser sauberer machen. Aus folgenden Gründen sollten Sie allerdings lieber auf einen Trinkwasserfilter verzichten:
1. Sehr hohe Qualität des deutschen Trinkwassers
Wie die Verbraucherzentrale schreibt, wird kein Lebensmittel in Deutschland so streng kontrolliert wie Trinkwasser. Teilweise ist es sogar mineralreicher als Wasser aus der Flasche. Die geringen Verunreinigungen, die in Wasserwerken mit hochsensiblen Messgeräten nachgewiesen können, liegen weit unter den vorgeschriebenen Grenzwerten.
Ein Tischwasserfilter ist daher in Deutschland nicht notwendig. Im Gegenteil, er kann das Wasser sogar ungesünder machen.
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2. Filter entziehen dem Wasser Nährstoffe
Das wichtigste Argument vieler Hersteller ist der verbesserte Geschmack durch die Trinkwasserfilter. Die Filter entziehen dem Leitungswasser unter anderem Magnesium und Kalzium, um das Wasser 'weicher' zu machen, so der Verbraucherschützer Philip Heldt im Interview mit der SZ. Das Wasser wird 'entkalkt', allerdings werden ihm auch noch weitere wichtige mineralische Nährstoffe entzogen. Entkalken hat übrigens keinen gesundheitlichen Nutzen. Zwar sieht der weißliche Belag nicht schön aus, ungesund ist er aber keinesfalls.