Stiftung Warentest hat im Juli 2022 neue Testergebnisse für Schadstoffe in Kinderschreibwaren veröffentlicht. Beim Einkaufen ist in Zukunft Vorsicht geboten, denn die Hälfte von 32 geprüften Sets bestand den Test nicht. Außerdem stellte sich heraus: Bekannte Marken verkaufen nicht immer die sichersten Produkte.
Im Herbst beginnt wieder ein neues Schuljahr und besonders für Eltern, deren Kinder eingeschult werden, bedeutet das: eine ausgiebige Einkaufstour, um verschiedene Stifte, Füller, Tintenroller und Textmarker anzuschaffen. Da kleine Kinder diese nicht nur zum Schreiben verwenden, sondern sich oft selber anmalen oder daran herumknabbern, ist es wichtig, sichere Produkte ohne Schadstoffe zu wählen.
Stiftung Warentest veröffentlichte jetzt neue Testergebnisse, nachdem sie verschiedene Schreibwaren auf die Probe gestellt hatten. Die Stiftung testete 32 Sets auf Schadstoffe, die in der Hülle oder in der Tinte enthalten sein könnten. Elf davon schnitten mit gut oder sehr gut ab, während sich auch viele mangelhafte Schreibwaren unter dem Rest befanden.
Schulzubehör fällt bei Stiftung Warentest durch - Einzelteile im Labor getestet
Zum Prüfen wurden Produkte von Edding, Faber-Castell, Pelikan, Stabilo und auch Eigenmarken von Edeka, Kik, Rewe und Rossmann ausgewählt. Von den 32 getesteten waren 12 Sets mit Textmarkern, 11 Sets mit Tintenrollern und 9 Sets mit Tintenpatronen versehen. Alle Produkte kaufte Stiftung Warentest im Januar und Februar 2022 ein und bei der Einstufung der enthaltenen Schadstoffe orientierte man sich an EU-Richtlinien.
Zum Testen zerlegten Wissenschaftler alle Marker und Stifte in ihre Einzelteile und überprüften auch die Farben im Chemielabor. Dabei ließen sich leider Schadstoffe in den Tinten einiger Roller und Patronen sowie in Textmarkern feststellen, die in den Farben Blau, Gelb, Grün, Orange und Pink vorhanden waren.
Zunächst befanden sich sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz PAK) in einigen Tinten, sowie in Materialien wie Griffflächen, Kappen oder Radierern. Dieser Stoff kann von der Haut aufgenommen werden und ist krebserregend sowie frucht- und erbgutschädigend.
Schulzubehör fällt bei Stiftung Warentest durch - einige Produkte enthalten Blei
Schwermetalle wie Blei, das der Intelligenzentwicklung schadet, und auch Kadmium konnte an einigen Griffen festgestellt werden. Hinzu kamen Nickel und Kobalt, welche potenziell Allergien auslösen. Die beiden Stoffe wurden in Textmarker- und Rollertinten von Edding, Schneider, Herlitz, Pelikan und Stabilo gefunden. Ebenso wurden Phthalat-Weichmacher, die aktuell in Spielzeug verboten sind, in einigen Produkten festgestellt.
Bei Konservierungsstoffen war das sogenannte Formaldehyd besonders problematisch, welches gegen Schimmel in Tinten gemischt wurde. Der Stoff ist ebenfalls krebserregend und konnte in drei Sets von Jes Collection, Rossmann und in Kik-Tintenrollern nachgewiesen werden. Aber auch Isothiazolinone, welche ebenfalls zur Konservierung verwendet werden, sind in Kosmetika wegen ihrer allergenen Wirkung bereits verboten und wurden festgestellt.