Spargel aus dem Ausland enthält giftige Schwermetalle - Rewe reagiert
Autor: Kyrill Wunderlich
Deutschland, Montag, 15. Mai 2023
Die Spargelsaison ist in vollem Gange: Das beliebte Gemüse ist gesund und Bestandteil vieler leckerer Rezepte. Eine Laboranalyse deckt nun allerdings Mängel an importierten Stangen auf. In einigen Proben fanden sich unzulässig hohe Mengen giftiger Schwermetalle.
- Spargelsaison in Deutschland hat begonnen
- Laboranalyse bringt alarmierende Ergebnisse ans Licht
- Krebserregendes Gift im Gemüse entdeckt: Experte warnt
Mit dem Frühling beginnt auch die Spargelsaison in Deutschland: Die Ernte ist stark vom Wetter abhängig, in der Regel gibt es die ersten Stangen hierzulande zwischen Mitte und Ende April. In Supermärkten und Discountern ist das Gemüse jedoch schon im März zu finden - dabei handelt es sich allerdings um importierte Pflanzen aus dem Ausland, wo die Saison klimabedingt oft schon früher beginnt. Eine Analyse des NDR deckt nun allerdings drastische Qualitätsunterschiede zum einheimischen Spargel auf - in Stangen aus Spanien und Peru fanden sich giftige Schwermetalle.
Giftiges Schwermetall entdeckt: Spargel hätte nicht verkauft werden dürfen
Bei den Untersuchungen wurden Proben aus Griechenland, Peru und Spanien genauer unter die Lupe genommen. Das Gemüse wurde auf Pestizide, Chlorate und Cadmium untersucht. Die gute Nachricht vorweg: Spritzmittel und Chlorate fanden sich nicht in den Proben, berichtet das Verbrauchermagazin "Markt", welches die Analysen in Auftrag gegeben hatte.
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"Alarmierende" Ergebnisse gab es hingegen bei den Cadmium-Befunden. Bei dem Schwermetall handelt es sich um "ein schweres Gift, was Leber und Nieren schädigen, aber auch krebserregend sein kann", erklärt Experte Gary Zörner vom Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik in Delmenhorst gegenüber dem NDR.
In Deutschland dürfen Lebensmittel einen zulässigen Grenzwert an Cadmium nicht überschreiten. Bereits seit 2006 gibt es in der gesamten EU einen solchen Grenzwert, 2021 wurde dieser letztmals für verschiedene Lebensmittel nach unten gesenkt. Für Spargel liegt er derzeit bei 0,035 Milligramm pro Kilogramm.
Die Spargel-Proben aus Spanien überschritten diesen Grenzwert jedoch - und hätten somit gar nicht zum Verkauf im Supermarkt landen dürfen. Selbiges gilt auch für die Proben aus Peru, hier wurde der Grenzwert um mehr als das Doppelte überschritten. Immerhin: An den Stangen aus Griechenland habe es ebenso wie beim regionalen Spargel aus Norddeutschland in Bezug auf Cadmium keine Auffälligkeiten gegeben.
Arsen und schlechte Klimabilanz: Rewe und Metro ziehen Konsequenzen
Der Lebensmittelhändler Rewe reagierte auf die Vorwürfe und nahm den spanischen Spargel aus dem Sortiment. Man habe "umgehend den Erzeuger gesperrt", heißt es in einem Statement gegenüber dem NDR. Zudem solle eine interne Felduntersuchung den Sachverhalt genaustens überprüfen. Eine interne Probe hätte kein Cadmium in dem Spargel nachweisen können. Auch Metro kündigte Konsequenzen an, das Großhandelsunternehmen wolle Spargel aus Peru und Spanien künftig noch stärker überprüfen.