Mehr Förderungen für Solaranlagen und Photovoltaik: Was lohnt sich für dich?
Autor: Klaus Heimann, Agentur dpa
Deutschland, Donnerstag, 04. August 2022
Mehr Strom aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft: So lässt sich das Ziel eines wichtigen Förderpaketes von Wirtschaftsminister Robert Habeck zusammenfassen. Wann und für wen lohnen sich die Förderungen?
- Förderpaket 2022: So sollen Photovoltaik, Solar- und Windenergie künftig gefördert werden
- Bundesregierung mit ambitioniertem Ziel: 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030
- Was können Photovoltaik-Interessierte erwarten?
- Handwerker sind rar: Steigende Nachfrage einkalkulieren
Mehr Solar-Strom und Windenergie für Deutschland: Mit einem umfassenden Förderpaket will Wirtschaftsminister Robert Habeck den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. So sollen künftig etwa mehr Flächen für die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen in Frage kommen und die Vergütung bestimmter Anlagen verbessert werden. Was Interessierte jetzt wissen müssen.
Förderpaket 2022 für mehr erneuerbare Energien - das sind die konkreten Pläne
Bereits im Januar 2022 kündigte Habeck neue und engagierte Pläne zur PV in Deutschland an. Konkrete Zahlen folgen im Rahmen eines "Oster- und Sommerpaketes" für das in die Jahre gekommene Erneuerbare Energien Gesetz (EEG).
Beschlossen war bereits die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022. Dabei soll gesetzlich sichergestellt werden, dass die Entlastungen auch vollumfänglich an die Verbraucher weitergegeben werden. Weiterhin sollen deutlich mehr Frei- und Dachflächen in Deutschland für die PV per Ausschreibung zur Verfügung gestellt werden, heißt es.
Die wichtigste Neuerung dürfte aber die deutliche Anhebung der Einspeisevergütung für sogenannte Volleinspeiser sein, also für PV-Betreiber, die ihre produzierte Energie voll ins Netz einspeisen und nichts für die Selbstversorgung abzweigen.
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Habeck brachte für das "Osterpaket" im April 2022 (06.04.2022) ein umfangreiches Maßnahmenbündel ins Kabinett ein. Das sogenannte "Osterpaket" sieht Änderungen an zahlreichen Gesetzen und Verordnungen vor. Damit sollen energiepolitische Ziele aus dem Ampel-Koalitionsvertrag umgesetzt werden. Sie sind zwar unabhängig vom Krieg in der Ukraine – bekommen wegen der hohen Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland aber noch höhere Relevanz. Die Gelder sollen künftig aus dem Klimafonds kommen, der gerade um 60 Milliarden Euro aufgestockt wurde. Das sind die Pläne:
- Strom aus erneuerbaren Energien: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen, bis 2035 sollen es fast 100 Prozent sein. Aktuell liegt Deutschland nach Branchenangaben bei 42 Prozent. Die FDP meldete erhebliche Zweifel an, dass das Ziel für 2035 erreicht werden könne. Fraktionschef Christian Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Hier wäre es wesentlich besser, das Ziel realistischer zu wählen, und stattdessen die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass das Ziel auch tatsächlich erreicht wird." FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler sagte: "Ein klimaneutrales Stromsystem bis 2035 ist zwar wünschenswert, aber in Deutschland praktisch nicht zu erreichen."
- Stromkunden: Verbraucher und Firmen sollen von Juli an keine EEG-Umlage mehr über die Stromrechnung bezahlen. Die Umlage zur Förderung von Ökostrom wird dann aus dem Bundeshaushalt beglichen. Die Stromanbieter sollen verpflichtet werden, die Entlastung in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. Auch hier zeigt sich die FDP skeptisch. Dürr sagte, die Pläne sähen eine Möglichkeit zur späteren Wiedereinführung vor. Energieversorger, die ihre Verträge mit Haushaltskunden beenden wollen, sollen diese und die Bundesnetzagentur künftig mindestens drei Monate im Voraus informieren. Die Aufsicht der Bundesnetzagentur soll gestärkt und Strompreise sollen transparenter werden.