Sprudelwasser: Schleppen oder selber sprudeln?
Autor: Werner Diefenthal
, Dienstag, 05. Juli 2022
Wasser ist Leben. Bei uns kommt es aus dem Hahn, allerdings ohne Kohlensäure. Mit einem Wassersprudler kannst du das ändern. Aber ist die Qualität so gut wie bei Mineralwasser?
- Wie teuer ist Leitungswasser?
- Was kostet Sprudelwasser aus dem Geschäft?
- Ist selber aufsprudeln billiger?
- Vergleich in Qualität und Nachhaltigkeit
Mineralwasser mit Kohlensäure ist in Deutschland eines der beliebtesten Getränke. Mit rund 5,1 Milliarden Litern hat die Menge an Sprudelwasser im Jahr 2021 gegenüber 2011 (7,1 Milliarden Litern) abgenommen, der Anteil an nur leicht oder gar nicht gesprudeltem Wasser hat dagegen zugelegt. Inzwischen kann man zu Hause selber sein Wasser mittels Kohlensäure aufsprudeln. Aber ist es genauso gut wie das gekaufte Mineralwasser? Und kann man damit sparen?
Vorgaben für Leitungswasser
Wir leben in einem Land, in dem Wasser so gut wie überall verfügbar ist: Du musst nur den Wasserhahn öffnen. Aber wie ist es mit der Qualität? Wie sauber ist es? Grundsätzlich ist unser Wasser von einer sehr guten Qualität. Es wird ständig überwacht und kontrolliert, da es ein Lebensmittel ist und damit der Trinkwasserverordnung unterliegt, die besagt, dass es rein und genusstauglich sein muss und weder Stoffe noch Krankheitserreger enthalten darf, die gesundheitsschädigend sein könnten.
Trotz allem muss klar gesagt werden, unser Trinkwasser ist nicht steril, da es aus natürlichen Gewässern gewonnen wird und dadurch Mikroorganismen enthalten sind. Diese stellen allerdings keiner Gefahr dar. Darüber hinaus gelten folgende Richtwerte:
- Das Wasser darf nicht mehr als 0,01 Milligramm (mg) Blei, 2 mg Kupfer, 0,02 mg Nickel und 50 mg Nitrat enthalten.
- Das Wasser darf von einem Pestizid nicht mehr als 0,1 Mikrogramm (µg) enthalten.
- Die Gesamtkonzentration der Pestizide darf 0,5 µg nicht überschreiten.
- Die Darmbakterien Escherichia coli, Enterokokken oder coliforme Bakterien dürfen in 100 ml Wasser nicht vorkommen.
- Bei 22 °C dürfen nicht mehr als 20 koloniebildende Einheiten auftreten.
Qualitätsgarantie nur bis zum Hausanschluss
Aber es gibt dabei ein Problem. Die Qualität des Leitungswassers kann durch die Versorger nur bis zum Hausanschluss garantiert werden. Was danach passiert, liegt nicht mehr in deren Händen. Unter Umständen können im Hausanschluss Gefahren lauern. Vor allem in Altbauten, in denen möglicherweise sogar noch Bleirohre verbaut sind. Seit 1973 wird Blei als Wasserleitung nicht mehr verwendet. Aber auch bei neuen Kupferleitungen kann sich anfangs noch Kupfer lösen.
Die größere Gefahr geht allerdings von verkeimten Perlatoren, undichten Leitungen (wodurch Schadstoffe hineingelangen können) oder schlecht gewarteten Boilern aus. Auch Wasser, das länger steht, das sogenannte Stagnationswasser, kann mit Keimen belastet sein, die sich in der Ruhezeit bilden. Dies kannst du allerdings dadurch reduzieren, dass du das Wasser ein wenig laufen lässt. Das merkst du recht einfach: Sobald das Wasser die Temperatur ändert, ist es frisch.