Neue Regeln bei Rewe und Penny: Sparen beim Einkauf wird schwieriger
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Samstag, 12. April 2025
Mit Rabatten locken Supermärkte und Discounter wie Rewe und Penny ihre Kunden in eigene Spar-Apps. Nun haben die beiden ihre Regeln in der App angepasst - aber nicht im Sinne ihrer Kunden.
Supermärkte und Discounter versuchen, ihre Kundinnen und Kunden mit Spar-Apps an sich zu binden - und so nebenbei noch allerlei über ihr Einkaufsverhalten zu lernen. Dabei versprechen die Apps massive Rabatte - doch nicht immer ist das Sparpotenzial auch tatsächlich so hoch, wie die Unternehmen versprechen.
"Viele Verbraucher:innen überschätzen [...] die Vorteile dieser Apps", erklärte beispielsweise Christine Steffen, Datenschutzexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW, zuletzt. Die Verbraucherzentralen sehen solche Apps generell kritisch. Nun geraten Rewe und Penny zusätzlich in die Kritik: Kunden müssen nun deutlich mehr Geld ausgeben, um die gleichen Rabatte zu bekommen. Die Ketten verteidigen das Vorgehen.
Höhere Hürden: Rewe und Penny passen Spar-App-Regeln an
Tatsächlich wurden die Hürden für Extra-Rabatte bei Rewe und Penny deutlich heraufgesetzt. Kunden erhalten über die Apps der Handelsketten einen Rabatt-Coupon, wenn sie innerhalb eines Monats auf einen bestimmten Einkaufswert kommen.
Statt wie bisher 50 müssen sie künftig 100 Euro ausgeben, um einen 3-Prozent-Coupon für den Folgemonat freizuschalten. Die Hürde für einen 5-Prozent-Rabatt ist von 150 auf 250 Euro gestiegen, die für 10 Prozent von 400 auf 500 Euro. In der Penny-App wurden die Schwellenwerte ebenfalls erhöht. Zuvor hatte der Supermarktblog darüber berichtet.
Die Rewe-Gruppe verteidigte das Vorgehen. "Von Beginn an haben wir deutlich gemacht, dass Rewe Bonus kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert wird", sagte ein Sprecher. Dazu gehörten neue Funktionen und veränderte Vorteilsmechanismen. So könnten Nutzer seit März wöchentlich zwischen vier Wunsch-Coupons wählen und beim Kauf aller Produkte der entsprechenden Marke weiteres Guthaben sammeln. Auch bei Penny gibt es nach Unternehmensangaben neue Coupons mit einem Mehrwert.
Klage der Verbraucherschützer gegen Spar-Apps der Supermärkte
Die Rewe-Gruppe war zu Jahreswechsel aus dem Bonusprogramm Payback ausgestiegen und hatte für die Supermarktkette Rewe und die Discounter-Tochter Penny eigene Vorteilsprogramme aufgesetzt. Bei Payback stieg dagegen Edeka ein - doch auch diese Kooperation sorgte bei Kunden für Kritik. In den Apps von Rewe und Penny erhalten Kunden zusätzliche Rabatte und Vorteile, wenn sie sich registrieren. Auch andere Lebensmittelhändler bieten so etwas an.
Dabei hatte es zuletzt bereits wegen eines anderen Punktes Ärger um die Spar-Apps gegeben: Demnach hätten Anbieter wie Lidl nicht klargemacht, worauf sich die Rabatte bezogen bzw. für wen sie gelten. Verbraucherschützer hatten die Ketten deshalb verklagt. rowa/mit dpa