Nesquik fällt bei Öko-Test komplett durch - Nestlé spricht dabei von Willkür

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Nestlé bezieht Stellung zum Öko-Test-Ergebnis des Kakaopulvers Nesquik.
Nach den schlechten Ergebnissen für das Kakaopulver Nesquik hat sich Nestlé mit deutlicher Kritik an Öko-Test zu Wort gemeldet.
Nestlé bezieht Stellung zum Öko-Test-Ergebnis des Kakaopulvers Nesquik.
Laurent Gillieron/KEYSTONE

Schadstoffen im Kakaopulver Nesquik und eine Note 6 bei Öko-Test - der Konzern Nestlé hat sich auf Nachfrage zu Öko-Test geäußert und scharfe Kritik am Verbrauchermagazin geübt.

Die Ergebnisse einer Untersuchung von Öko-Test zu Kakaopulver wurde erst Mitte April 2023 öffentlich. Die meisten Produkte kommen dabei schlecht weg. Marken- und Bio-Produkte fallen durch, wie inFranken.de berichtet hat. Besonders einer der bekanntesten Hersteller steht im Fokus - Nesquik aus dem Hause Nestlé ist laut Bericht bereits zum zweiten Mal durchgefallen. Erschreckend dabei: Schadstoffe wurden nachgewiesen. Auf Nachfrage der Redaktion hat sich Nestlé jetzt dazu geäußert.

Die Note 6, zu viel Zucker und auch noch sehr bedenkliche Mineralölbestandteile, damit sieht sich das Unternehmen nach dem Öko-Test konfrontiert. Das Ergebnis möchte man so aber nicht einfach stehen lassen. 

Nestlé wirft Öko-Test Willkür vor - Werte für Kakaopulver wurden zu niedrig angesetzt

Gegenüber inFranken.de erklärt eine Sprecherin für Gesundheit und Ernährung aus der Nestlé Deutschland AG: "Die Qualität unserer Produkte hat bei uns oberste Priorität. Deshalb haben wir den Bericht von Öko-Test genau geprüft. Wir können versichern, dass unser Produkt bedenkenlos getrunken werden kann."

Der Konzern argumentiert damit, dass die Daten aus der Analyse nicht die vorgegebenen Grenzen überschreiten würden: "Die von Öko-Test ermittelten Werte für gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOSH) im Nesquik Getränkepulver liegen unter den Orientierungswerten der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz Arbeitsgruppe Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände, Wein und Kosmetika (ALB) Lebensmittelverband Deutschland e. V.."

Und die Aussagen zum Verbrauchermagazin werden noch deutlicher: "Öko-Test orientiert sich somit nicht an den offiziellen Maßstäben, sondern legt bei ihren Untersuchungen willkürliche, niedrigere Grenzwerte fest."

Nestlé unterzieht Kakaopulver von Nesquik einer weiteren unabhängigen Analyse

Man habe zudem das von Öko-Test mit der Note 6 bewertete Kakaopulver selbst einer Analyse unterziehen lassen. Dazu erklärt die Sprecherin: "Unsere Produkte werden regelmäßig extern und intern getestet. Aus diesem Grund haben wir das von Öko-Test überprüfte Nesquik Getränkepulver ebenfalls von einem unabhängigen Institut testen lassen und als Ergebnis deutlich niedrigere Werte für Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOSH) erhalten."

Der Konzern beschäftigt sich laut eigener Angaben bereits "schon lange und auch sehr intensiv mit dem Thema der Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralöl." Um möglichen Verunreinigungen vorzubeugen, habe man "eine Reihe von Maßnahmen ergriffen."

Dazu heißt es: "So haben wir in den letzten Jahren verschiedene Zutaten, Produkte und Verpackungsmaterialien auf Mineralölbestandteile hin überprüft. Wir setzen nur solche Rohstoffe und Materialien ein, die im Hinblick auf die offiziellen Grenz- beziehungsweise Orientierungswerte als unbedenklich eingestuft wurden."

Öko-Test-Kritk an Lieferketten und Anbaubedingungen - Nestlé hält dagegen

Und auch zum Thema der Lieferkette und Anbaubedingungen wollte man sich auf unsere Anfrage hin äußern. Öko-Test hatte auch dabei wenig Positives zu Nestlé zu vermelden. Der Konzern hält dagegen. 

Unternehmen: Nestlé
Hauptsitz: Vevey, Schweiz
Gründung:  1866, Vevey, Schweiz
Gründer:  Henri Nestlé
Umsatz:  94,42 Milliarden CHF (2022)

Von der Sprecherin heißt es dazu: "Ebenfalls wurde Nesquik Getränkepulver in diesem Zuge auf Kakao aus Rainforest Alliance zertifizierter Beschaffung umgestellt. Im Rahmen des Nestlé Cocoa Plans unterstützen wir nachhaltige Anbaumethoden und tragen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kakaobauern und ihren Familien bei."

Weiterhin sieht man bei dem Produkt die Nachhaltigkeit, was die Verpackung angeht, durchaus gewährleistet: "Zudem sind sowohl die Plastikbeutel als auch die Dosen der Nesquik Getränkepulver Range recycelbar und können dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Ein entsprechender Recycling- und Entsorgungshinweis befindet ebenfalls auf jeder Verpackung."