- Lebensmittel-Gigant Nestlé erhöht Preise schon wieder: Das steckt hinter den Preissteigerungen
- Konsequenzen für Kund*innen: Produkte werden teurer
- Lohninflation und erhöhte Transport- und Rohstoffkosten als Ursache
Ein jeder hat wohl Produkte dieses Unternehmens zu Hause: Nestlé zählt zu den größten und erfolgreichsten Lebensmittelkonzernen weltweit und verzeichnet regelmäßig Umsatzsteigerungen. Dennoch erhöht der Lebensmittel-Gigant erneut die Preise und Kund*innen müssen deutlich mehr für Nestlé-Produkte ausgeben als bisher. Wir erklären, was hinter den Preissteigerungen bei Nestlé steckt und was das konkret für dich als Kund*in bedeutet.
Lebensmittel-Gigant erhöht Preise schon wieder: Das steckt hinter den Preissteigerungen
Der Lebensmittel-Gigant Nestlé erhöht erneut die Preise für seine Produkte. Mark Schneider, Vorstandsvorsitzender von Nestlé, erklärt diesen Preisanstieg gegenüber dem Schweizer Wirtschafts-Magazin The Market mit den Effekten der Lohninflation, die ab 2023 berücksichtigt werden müssen.
Aber auch unabhängig der Lohninflation wurden die Preise für Lebensmittel von Nestlé bereits angehoben. Dies hängt mit gestiegenen Transport- und Rohstoffkosten zusammen, deren Kompensation Schneider zufolge noch nicht vollkommen erreicht ist. Dennoch spricht der Nestlé-Chef davon, die Preise "verantwortungsvoll" an die Kund*innen weiterzugeben.
Bereits im Frühjahr hat der Lebensmittelkonzern die Preise für die Produkte um 5,2 Prozent erhöht, was dementsprechend für eine Umsatzsteigerung gesorgt hat. Schon damals wurden weitere Preissteigerungen des Unternehmens angekündigt, die vonseiten des Lebensmittelhandels nicht unkommentiert geblieben sind. So hat sich unter anderem Edeka-Chef Mosa geäußert und davor gewarnt, dass Lebensmittel zum "Luxusgut" verkommen.
Nestlé steigert Umsatz deutlich - dennoch Preiserhöhungen bei Lebensmitteln
Schaut man sich die Finanzen des Unternehmens genauer an, fällt auf, dass die Bruttomarge zwischen 2020 und dem ersten Halbjahr 2022 zwar um drei Prozent gesunken ist, gleichzeitig ist allerdings eine deutliche Umsatzsteigerung zu verzeichnen. Diese betrug im ersten Halbjahr 2022 9,2 Prozent (45,6 Milliarden CHF).
Das organische Wachstum für diesen Zeitraum betrug 8,1 Prozent, wovon ganze 6,5 Prozent auf Preisanpassungen zurückzuführen sind - also der Anteil, den die Kund*innen mehr für Nestlé-Produkte bezahlt haben.
Denn trotz gestiegener Preise wird gerne und häufig auf Nestlé-Produkte zurückgegriffen - die Nachfrage ist nach wie vor hoch.
Preiserhöhungen bei Nestlé: Was bedeutet das für Kunden?
Die aktuellen Entwicklungen beim Lebensmittel-Giganten Nestlé bedeuten für Kund*innen vor allem eines: Die Produkte werden teurer und es muss mehr Geld dafür ausgegeben werden. Davon betroffen sind beispielsweise die beliebten Nescafé-Kapseln, Katzenfutter von Purina, Mineralwasser von San Pellegrino oder zahlreiche Süßwaren-Marken wie etwa After Eight, KitKat oder Smarties.
Die aktuelle Inflation zeigt sich also auch beim weltgrößten Lebensmittelkonzern, so wie generell in der Lebensmittelbranche. Das Statistische Bundesamt errechnet für August 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise für Lebensmittel von 16,6 Prozent (im Vergleich zu August 2021). Die Preise für Lebensmittel werden also grundsätzlich deutlich teurer, folglich auch bei Nestlé. Die Verbraucherzentrale merkt dennoch an, dass der extreme Anstieg der Lebensmittel-Preise wohl kaum vollständig auf erhöhte Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Lebensmittelkonzerne die aktuelle Lage ausnutzen, um mehr Gewinn einzustreichen. Hier sei es Aufgabe der Politik und des Kartellamts, solche Auswüchse einzudämmen.
Eine Möglichkeit, die immer teurer werdenden Lebensmittel von Nestlé zu umgehen, ist das Zurückgreifen auf die Eigenmarken der Supermärkte und Discounter. Denn diese sind dem Original nachempfunden und enthalten oftmals dieselben Zutaten. Auch geschmacklich und qualitativ können diese Produkte den teuren Originalen meistens das Wasser reichen. Der sehr viel günstigere Preis ist damit begründet, dass kaum Marketing- und Werbekosten für das No-Name-Produkt anfallen sowie nur wenig Produktions- und Entwicklungskosten.
Fazit: Preiserhöhungen bei Nestlé - das bedeutet es für Kunden
Der Lebensmittel-Gigant Nestlé erhöht erneut die Preise seiner Produkte. Das wird mit gestiegenen Transport- und Rohstoffkosten begründet und zudem mit der Lohninflation, die das Unternehmen ab 2023 berücksichtigen muss.
Diese Preiserhöhungen halten die meisten Kund*innen jedoch nicht davon ab, weiterhin zu den Nestlé-Produkten zu greifen, was dem Konzern einen saftigen Umsatzgewinn beschert.
Wer jedoch nicht bereit ist, sich weiterhin teure Nestlé-Produkte zu kaufen, kann oftmals auch auf wesentlich günstigere No-Name-Produkte beim Discounter zurückgreifen, die dem Original oft in nichts nachstehen.
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