Falsche Gewinnversprechen: So erkennst du die Lotto-Lüge
Autor: Michelle Sarafski
Deutschland, Freitag, 27. Sept. 2024
Die Betrugsmaschen werden nicht weniger und die Kriminellen immer dreister. Bereits hohe Geldsummen haben Verbraucherinnen und Verbraucher verloren, indem ihnen große Lottogewinne vorgetäuscht wurden. So erkennst du die Masche.
Der Lottobetrug erfolgt meist per E-Mail oder Brief mit einem Gewinnversprechen von einer hohen Summe Geld, auch wenn die Empfänger sich nie ein Los gekauft haben. Schließlich wird der Verbraucher dazu aufgefordert, so schnell wie möglich Gebühren oder Steuern zu zahlen, um seinen Gewinn zu erhalten.
Ist die Bereitwilligkeit hoch, werden auch die Zahlungsaufforderungen höher. Der Gewinn bleibt jedoch stets aus. Erst kürzlich kam es zu einem besonders krassen Fall in Unterfranken.
Vorsicht, Lottobetrug: Wer ist für die Briefe verantwortlich?
Laut dem europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) täuschen die Betrüger oft vor, Mitarbeiter in ausländischen Lotterien zu sein, wie beispielsweise "European Lotteries“ aus der Schweiz, "El Gordo de la Primitiva“, "Loterías y Apuestas del Estado (LAE)“ aus Spanien oder "The National Lottery“ aus dem Vereinigten Königreich. Gelegentlich erfinden die Täter auch Namen wie "Fortune Lotteria" oder "Victoria State Lottery".
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Eine Klage bleibt in der Regel hoffnungslos, da die Betrüger ihre Betrugsmaschen oft außerhalb von Europa abwickeln. Deshalb warnen auch ausländische zugelassene Lotterien, wie beispielweise Loterías y Apuestas del Estado (LAE) oder The National Lottery UK, deren Namen und Ruf bereits häufiger missbraucht worden sind, vor den Betrügern.
Zur Abwicklung verwenden die Täter Mobiltelefone, Postfächer und vorübergehende oder falsche Adressen, die in der ganzen Welt verteilt sind. Ebenfalls keinen Halt machen sie vor Fälschungen von Drucksachen und Signaturen von Finanzinstituten.
Mit welchen Begründungen ziehen die Betrüger das Geld aus der Tasche?
Folgende Beispiele hat das EVZ ermittelt, um Verbraucher für die Betrugsmasche zu sensibilisieren:
- Um ihren versprochenen Gewinn zu erhalten, werden Verbraucher dazu aufgefordert, entweder eine Vorauszahlung oder eine Kaution zu leisten.
- Für die Auszahlung des angekündigten Gewinns wird eine Bearbeitungsgebühr verlangt. Alternativ werden Verbraucher manchmal aufgefordert, eine Geschenkkarte zu kaufen und den individuellen Gutscheincode per E-Mail an die Betrüger zu senden. Mit diesem Code können die Betrüger dann den Geldwert der Geschenkkarte einlösen.
- In manchen Fällen meldet sich ein vermeintlicher Mitarbeiter einer spanischen Bank und behauptet, der Gewinn sei bereits zur Überweisung bereit. Voraussetzung sei lediglich die Zahlung einer Steuer, da der Gewinner keinen Wohnsitz in Spanien habe.
- Die Betrüger verlangen vom Verbraucher die Übermittlung persönlicher Daten, einschließlich Bankverbindung und einer Kopie eines Ausweises. Diese Informationen können den Betrügern ermöglichen, unrechtmäßig Geld vom Konto des Verbrauchers abzubuchen, selbst wenn keine schriftliche Zustimmung oder kein Abbuchungsauftrag vorliegt.
- Ein angeblicher Mitarbeiter der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) kontaktiert den Verbraucher und informiert ihn über die Problematik des spanischen Lotteriebetrugs. Er verspricht, dass der Verbraucher sein verloren geglaubtes Geld zurückerhalten könne, wenn er die Gerichtskosten begleiche.
- Zusätzlich meldet sich manchmal ein angeblicher Mitarbeiter des spanischen Finanzministeriums und fordert den Verbraucher auf, ein Anti-Terrorismus- bzw. Geldwäsche-Zertifikat zu erwerben.