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Spezielle Eier bei Lidl - Discounter klärt über besondere Kennzeichnung auf


Autor: Ralf Welz

Neckarsulm, Freitag, 05. Mai 2023

Lidl hat in seinem Sortiment ein Produkt, das bei manchen Kunden für Verwirrung sorgen dürfte. Der Discounter verkauft Eier, bei denen nicht auf den ersten Blick klar wird, was es damit auf sich hat. Was steckt hinter der speziellen Kennzeichnung?
Bei Lidl gibt es Eier, die mit dem Slogan "Aus Solidarität" beworben werden. Doch was ist damit gemeint?


Lidl ist seit vielen Jahren einer der beliebtesten Einkaufsmärkte in Deutschland. Das Handelsunternehmen gehört laut Eigenaussage als Teil der Unternehmensgruppe Schwarz mit Sitz in Neckarsulm zu den führenden Lebensmittelhändlern in Europa. Bei einem aktuellen Produkt des Discounters wird derweil nicht gleich klar, was überhaupt dahintersteckt.

Der Discounter verkauft Eier, die mit dem Slogan "Aus Solidarität" beworben werden. Doch was ist damit gemeint? "Mit dem Kauf dieser Eier unterstützen Sie Lidl-Landwirte" ist auf dem Deckel des Eierkartons aufgedruckt. Beim Kartoninhalt handelt es sich laut Beschriftung um "10 frische Eier aus Bodenhaltung (mit Wintergarten)". Darunter heißt es: "Aufgrund der internationalen gesetzlichen Stallpflicht & zum Schutz der Legehennen." Eine weiterführende Erklärung sucht man als Kunde gleichwohl vergebens. inFranken.de hat daher nachgehakt. Die Pressestelle des Discounters erklärt die Intention des Ganzen.

Lidl mit besonderem Produkt - das hat es mit den "Solidaritäts"-Eiern auf sich

"Für eine ausreichende Warenverfügbarkeit beziehen wir unsere Freilandeier aus Deutschland und den Niederlanden", teilt Lidl-Sprecherin Michelle Mueller auf Anfrage von inFranken.de mit. "Beide Länder waren von der Vogelgrippe betroffen."

Laut Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist die Geflügelpest, wie die Vogelgrippe offiziell eigentlich heißt, eine Tierseuche, die bei Einschleppung in Nutzgeflügelbestände hohe Verluste verursachen kann. Die Viruserkrankung ist demnach für Geflügel und andere Vögel hochgradig ansteckend. Infektionsfälle können dem Ministerium zufolge in Geflügelbeständen schnell epidemische Ausmaße annehmen. Aus diesem Grund seien frühzeitig Maßnahmen erforderlich. 

Allein in Bayern gibt es im Augenblick Vogelgrippe-Fälle in acht Regionen. Nachdem sich die Geflügelpest-Situation in Bayern immer Sommer vergangenen Jahres zunächst beruhigt hatte, wurde Ende Oktober 2022 wieder ein erster Ausbruch in einer kleinen Hobby-Geflügelhaltung im unterfränkischen Landkreis Miltenberg bestätigt, berichtet das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Webseite.

Vogelgrippe trifft Hühnerbetriebe auch in Bayern - Lidl erklärt seine "Solidaritäts"-Aktion"

Der seither erste Fall von HPAI (so die wissenschaftliche Bezeichnung) bei Wildvögeln in Bayern wurde demnach am 4. Januar 23 festgestellt. Knapp zwei Wochen später wurde der Ausbruch von HPAI in einer Entenhaltung im Landkreis Schwandorf (Oberpfalz) mit circa 70.000 Tieren bestätigt. Im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel waren im Februar Enten und Hühner eines Hobbybestands betroffen. Der Großteil der Vögel sei innerhalb weniger Tage verendet, teilte das Landratsamt mit. Die noch verbliebenen Tiere sein durch einen Amtstierarzt eingeschläfert worden.

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Im Landkreis Bamberg brach die Viruserkrankung in einer kleinen Hühnerhaltung aus. Bayernweit gibt es darüber hinaus nach LGL-Angaben aktuell ebenfalls Geflügelpest-Fälle in den Landkreisen Ansbach, Kelheim, Rhön-Grabfeld, Rosenheim, Tirschenreuth und Landshut. Vor dem Hintergrund der grassierenden Vogelgrippe kam es bei Lidl deshalb zu der eingangs geschilderten "Solidaritäts"-Aktion

Der Sprecherin des Discounters zufolge konnten die Freilandlegehennen der Betriebe zum Schutz vor Ansteckung nur einen überdachten Auslauf nutzen. "Damit galten diese Eier rein rechtlich als Bodenhaltungseier", erklärt die Sprecherin. "Als zuverlässiger Partner unterstützten wir alle unsere Lidl-Landwirte, die uns normalerweise mit Freilandeiern beliefert haben, indem wir ihnen weiterhin den Preis für Freilandhaltungseier zahlten." Die Regelung galt demnach sowohl für die deutschen als auch die niederländischen Ei-Lieferanten.

"Um Missverständnisse zu vermeiden": Lidl äußert sich zu spezieller Eier-Kennzeichnung

"Um Missverständnisse zu vermeiden" und der Rückmeldung der Kunden zum bisherigen Verpackungsdesign zu entsprechen, sei das entsprechende Eier-Angebot zuletzt mit dem Vermerk "Aus Solidarität zu den Lidl-Landwirten" gekennzeichnet worden. Generell sei die Herkunft der Eier transparent auf den Eiern selbst angegeben. 

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"Darauf weisen wir auch auf der Verpackung hin", erläutert die Unternehmenssprecherin. Lidl bietet nach eigenen Angaben in seinem Festsortiment grundsätzlich Bodenhaltungs- sowie Freilandeier an. Habt ihr euch eigentlich auch schon gefragt, warum der Eierkarton an der Kasse kontrolliert wird?

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