Kult-Magazin wird 50: Egmont-Ehapa-Verlag kündigt Yps-Jubiläumsausgabe an
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Dienstag, 06. Mai 2025
Zum 50. Geburtstag des Yps-Magazins erscheint eine Jubiläumsausgabe voller Nostalgie. Das Heft bietet einen Rückblick auf die bekanntesten Gimmicks, die das Magazin zu einem Kultobjekt machten.
Das Kultmagazin Yps wird 50 Jahre alt. Am 4. September 2025 erscheint eine besondere Jubiläumsausgabe, die Fans der 70er- und 80er-Jahre in Nostalgie schwelgen lässt. Das teilt der Berliner Verlag Egmont Ehapa mit. Das Buch ist unter anderem bei Thalia vorbestellbar*.
Seit seiner ersten Ausgabe 1975 begeistert Yps mit einzigartigen Gimmicks, wie den legendären Urzeitkrebsen, und hat sich damit eine treue Fangemeinde aufgebaut. Die Jubiläumsausgabe mit der Nummer 1284 wird laut Verlag in einer Auflage von 80.000 Exemplaren veröffentlicht.
Yps feiert 50 Jahre: Unsere Top 10 der besten Gimmicks
Das Yps-Magazin wurde 1975 vom Verlag Gruner + Jahr ins Leben gerufen und war das erste deutsche Comic-Magazin, das jede Ausgabe mit einem sogenannten "Gimmick" ausstattete. Diese Beilagen – meist kleine Spielzeuge oder Bastelartikel – waren das zentrale Alleinstellungsmerkmal und trugen maßgeblich zum Erfolg des Magazins bei. Das erste Gimmick war ein Schleuderkatapult, und im Laufe der Jahre wurden Kultobjekte wie der Solarzeppelin oder die Urzeitkrebse eingeführt. Letztere wurden zu einem der bekanntesten Symbole von Yps. Anlässlich des runden Geburtstags haben wir eine ganz persönliche Top 10 der besten Gimmicks aus fünf Yps-Jahrzehnten erstellt:
- Urzeitkrebse (1975): Ein Meilenstein in der Geschichte von Yps: Die winzigen Salinenkrebse, die aus unscheinbaren Eiern heranwuchsen, faszinierten Generationen. Mit ein wenig Wasser und Geduld konnten die Leser diese lebenden Fossilien beobachten und großziehen – ein magisches Erlebnis, das Naturwissenschaft greifbar machte. Die Urzeitkrebse entwickelten sich schnell zu einem Kultobjekt und wurden zum Sinnbild für die Kreativität des Magazins. Wusstest du, dass du auch heute noch Urzeitkrebse selbst züchten kannst - mit diesem Experimentier-Set (auf Amazon*).
- Solarzeppelin (1977): Der Solarzeppelin war ein schwarzer Ballon, der durch die Wärme der Sonne majestätisch in die Lüfte stieg. Dieses Gimmick vereinte physikalische Prinzipien mit einem Hauch von Abenteuer und sorgte für staunende Gesichter – und gelegentlich für UFO-Meldungen! Es war ein Spielzeug, das die Fantasie beflügelte und gleichzeitig die Kraft der Natur erlebbar machte.
- Abenteuerzelt (1976): Ein einfaches Stück Plastikfolie, das für Kinder der 70er und 80er das Tor zu einer Welt voller Abenteuer öffnete. Ob im Garten, im Wohnzimmer oder auf dem Spielplatz – das Abenteuerzelt verwandelte jeden Ort in ein Lager für mutige Entdecker. Es war robust, leicht aufzubauen und vor allem ein treuer Begleiter für kleine Träumer.
- Geld-Zauber-Maschine (1976): Diese kleine Apparatur war ein wahrer Zaubertrick: Man schob einen leeren Papierstreifen hinein, drehte an der Kurbel – und heraus kam "gedrucktes Geld". Kinder fühlten sich wie echte Magier, wenn sie mit dieser Maschine ihre Freunde überraschten. Ein Gimmick, das Schalk, Kreativität und Staunen in sich vereinte.
- Detektiv-Set (1980): Dieses Set war ein wahrer Schatz für kleine Sherlock Holmes: Mit Fingerabdruckpulver, einer Spionagebrille und geheimnisvollen Stiften war alles dabei, um auf Spurensuche zu gehen. Es erweckte den inneren Detektiv und machte jedes Kind zum cleveren Ermittler. Egal ob im Kinderzimmer oder auf dem Schulhof – das Detektiv-Set inspirierte zu spannenden Abenteuern.
- Mikroskop (1978): Mit diesem funktionalen Mikroskop konnten Kinder die verborgene Welt des Kleinen entdecken: Blätter, Insekten oder Sandkörner wurden durch die Linse zu beeindruckenden Wundern. Es war nicht nur ein Spielzeug, sondern auch ein Werkzeug, das Wissenschaft und Neugier förderte. Dieses Gimmick ließ viele junge Leser zu kleinen Forschern werden.
- Schleuder-Katapult (1975): Einfach, aber genial: Das Schleuder-Katapult war eines der ersten Gimmicks und sorgte für endlose Stunden voller Spaß. Ob mit kleinen Kugeln oder improvisierten Projektilen – dieses Spielzeug war der perfekte Begleiter für kreative Schießwettbewerbe. Es war robust, leicht zu bedienen und brachte die Fantasie in Schwung.
- 3D-Puzzle des Yps-Kängurus (2015): Zum 40-jährigen Jubiläum brachte Yps ein Gimmick heraus, das Nostalgie und Bastelfreude perfekt vereinte. Mit dem 3D-Puzzle konnten Fans das kultige Yps-Känguru zum Leben erwecken – ein Stück Kindheit zum Anfassen. Es war ein Gimmick, das Spaß machte und den ikonischen Charakter des Magazins feierte.
- Virtual-Reality-Brille (2016): Dieses Gimmick brachte Yps in die digitale Ära: Mit der VR-Brille konnten Leser in virtuelle Welten eintauchen und die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen lassen. Es war innovativ, modern und ein Zeichen für Relevanz und Modernität.
- Periskop (2017): Das Periskop verwandelte jedes Smartphone in ein Werkzeug für Entdecker. Ob um die Ecke zu spähen oder die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – dieses Gimmick inspirierte zu kreativen Anwendungen. Es war ein Beweis dafür, dass Yps immer einen Schritt voraus war, wenn es darum ging, Spaß und Funktionalität zu kombinieren.
Inhaltlich kombinierte Yps Comics mit Bastelideen, Rätseln und Experimenten. Zu den beliebtesten Comicreihen gehörten "Yps & Co." sowie "Pif und Herkules". Zusätzlich gab es kreative Bastelbögen, die beispielsweise Modelle von Flugzeugen oder Gebäuden darstellten und oft über mehrere Ausgaben hinweg vervollständigt werden konnten. Diese Inhalte machten Yps nicht nur unterhaltend, sondern auch lehrreich und einzigartig. Viele Kinder schätzten das Magazin wegen der Möglichkeit, etwas Eigenes zu gestalten und zu entdecken.
Einstellung nach 25 Jahren - und ein erfolgreicher Neustart
Nach einem kontinuierlichen Erfolg in den ersten Jahrzehnten begann jedoch in den 90er-Jahren der Abwärtstrend. Die Konkurrenz durch digitale Unterhaltungsangebote führte zu einem Rückgang der Verkaufszahlen. 1999 übernahm der Egmont Ehapa Verlag die Rechte am Magazin, reduzierte die Seitenzahl und stellte die Erscheinungsweise auf ein zweiwöchentliches Format um. Dies konnte jedoch den Rückgang nicht stoppen, und 2000 wurde das Magazin nach 25 Jahren eingestellt.
Trotz der Einstellung blieb Yps in der kollektiven Erinnerung präsent. Ab 2005 gab es mehrere Versuche, das Magazin wiederzubeleben. Der erste Relaunch richtete sich an ein jüngeres Publikum, scheiterte aber nach wenigen Ausgaben. Der zweite Neustart im Jahr 2012 war erfolgreicher: Das Magazin wurde nun für Erwachsene konzipiert, die mit Yps aufgewachsen waren. Mit einer Mischung aus Nostalgie, modernen Themen und den klassischen Gimmicks wie den Urzeitkrebsen konnte eine ältere Zielgruppe erreicht werden.
Ein besonderes Merkmal des Magazins war stets die Qualität und Originalität der Gimmicks, die oft thematisch mit den Heftinhalten verknüpft waren. Neben den Urzeitkrebsen gab es beispielsweise Agentensets oder Mini-Mikroskope. Einige Gimmicks, wie das Abenteuerzelt – eine einfache Plastiktüte –, wurden jedoch auch kritisch betrachtet. Dennoch bleibt Yps ein Symbol für Kreativität und eine unbeschwerte Kindheit. Bis heute hat Yps Kultstatus, und alte Ausgaben sowie seltene Gimmicks sind begehrte Sammlerobjekte. Besonders seltene Hefte, wie solche mit Star-Wars-Figuren, erzielen auf Auktionen hohe Preise.