Immer mehr Arbeitnehmer sind Trinker: Bin ich auch alkoholabhängig?
Autor: Redaktion
Deutschland, Montag, 23. Januar 2023
Für viele gehört ein Feierabendbier oder ein Glas Wein nach einem stressigen Tag zum Alltag. Doch ab wann kann es problematisch werden? Die Kaufmännische Krankenkasse hat eine Studie durchgeführt und schlägt Alarm.
- Alkohol trinken: 35- bis 39-Jährige trinken vermehrt
- Ab wann gilt man als alkoholkrank?
- Ist ein Glas Wein am Abend schon gefährlich?
- Wer ist besonders gefährdet, alkoholkrank zu werden?
- Sind Alkoholpausen sinnvoll?
Alkohol zu trinken ist in unserer Gesellschaft normalisiert und akzeptiert. Zu Feierlichkeiten, Geburtstagen & Co. wird in größeren Gesellschaften fast immer Alkohol getrunken. Doch auch viele Einzelpersonen gönnen sich nach einem stressigen Tag ein Glas Wein oder ein Bier. Ab wann kann es gefährlich werden und ab wann gelte ich als Trinker?
Alkohol trinken: Wann ist man alkoholkrank?
Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse sind vor allem immer mehr Arbeitnehmer in den Dreißigern und Vierzigern betroffen. So ist die Zahl der KKH-versicherten Berufstätigen mit exzessiven Alkoholkonsum von 2011 auf 2021 bundesweit um rund ein Drittel (32 Prozent) gestiegen, in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent. Da stellt sich dem einen oder anderen wohl die Frage: Ab wann ist man alkoholkrank?
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Allgemeinmediziner und Medienjournalist Dr. Christoph Specht erklärt gegenüber RTL, dass es wichtig sei, zwei Begriffe ganz stark zu trennen. "Einmal den riskanten Konsum, da ist man sehr schnell dabei und ich bin mir sicher, der ein oder andere von uns gehört da schon dazu, und dann eben die Alkoholabhängigkeit, das ist schon die Stufe obendran."
Bei dem riskanten Konsum, gehe es um die Mengen, die wir konsumieren. Aber ist das Glas Wein am Abend da schon verwerflich? "Wir haben schon so ein Gewöhnungsverhalten und viele rutschen dann schnell in die nächste Stufe, in die Abhängigkeit hinein – und da gibt es mehrere Kriterien. Die müssen nicht alle gleichzeitig erfüllt sein, wie zum Beispiel diese Toleranzentwicklung: Darunter versteht man, dass es immer mehr sein muss, damit man den entsprechenden Effekt bekommt. Man kann manche Dinge nicht mehr so ausüben, wie man sie früher ausgeübt hat, aufgrund des Alkohols", erklärt Specht. Kommen diese Dinge zusammen, spreche man von einer Alkoholsucht.
Ist bereits ein Bier oder ein Glas Wein am Abend gefährlich?
"Ja, das muss man ernst nehmen, weil eben der Sprung vom riskanten Konsum zur Abhängigkeit relativ klein ist", sagt Specht. Doch er erklärt auch, dass die meisten Menschen nicht in eine Abhängigkeit rutschen. Hier spielen vor allem die Genetik, das Umfeld und weitere Faktoren eine wichtige Rolle.
Buchtipp: Alkoholsucht bekämpfen: Für ein neues Leben ohne Alkohol!Dennoch solle man nicht vergessen, dass "Alkohol in den geringsten Mengen immer ein Zellgift ist, und zwar für jede Zelle des menschlichen Körpers. Das ist und bleibt ein Gift."