Cornflakes im Öko-Test: Viele Marken mit Schadstoffen belastet- auch Seitenbacher und Kellog's
Autor: Lea Wagner
, Donnerstag, 04. Februar 2021
Ob zum Frühstück oder als Snack zwischendurch: Cornflakes sind sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern beliebt. Doch sind sie auch bedenkenlos zu verzehren? Eine Untersuchung von Öko-Test zeigt: nicht unbedingt.
- 50 Sorten Cornflakes im Öko-Test
- Nur 15 der Produkte schneiden mit Bestnote ab
- Vom Verzehr von 14 überprüften Cornflakes wird abgeraten - darunter namhafte Marken
- Probleme mit Acrylamid, Pestiziden, Schimmelpilzgiften und hohen Salzgehalten
Vor der Schule, Arbeit oder Uni starten viele den Tag mit knusprigen Cornflakes. Öko-Test hat 50 Sorten der Frühstücksflocken genauer unter die Lupe genommen. Bei einigen Produkten wurde festgestellt, dass sie Acrylamid enthalten. In ein gesundes Frühstück gehört der Schadstoff jedoch nicht.
Öko-Test: Krebserregende Stoffe in Cornflakes gefunden
Acrylamid erhöht laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit möglicherweise das Risiko, an Krebs zu erkranken. Der Schadstoff steckt in Produkten namhafter Marken wie Kellog's, Nestlé, Seitenbacher oder Davert. In Getreideflocken kann sich der Schadstoff bei heißem Rösten aus Zucker und der natürlicherweise in Getreide enthaltenen Aminosäure Asparagin bilden. Die Belastungen mit Acrylamid sind der Hauptgrund, weshalb nur 15 der 50 Cornflakes mit "sehr gut" abschneiden.
In 18 Flakes stufte Öko-Test die Acrylamidgehalte als bedenklich ein, in vier Produkten davon sind sie sogar stark erhöht. Jedoch zeigt der Test, dass auch sehr geringe Acrylamid-Werte möglich sind. Die Hersteller haben es zum Teil selbst in der Hand, wie viel Acrylamid sich in den Frühstücksflakes bildet. So kommt es beispielsweise darauf an, die ideale Kombination aus Erhitzungstemperatur und Erhitzungsdauer zu finden. Ein weiterer Risikofaktor ist die Zugabe von Zucker vor der Hitzebehandlung.
Mit den Bewertungskriterien orientiert sich Öko-Test am EU-Richtwert für Frühstückszerealien "auf Mais-, Hafer-, Dinkel-, Gerste- und Reisbasis". Der Gesetzgeber hat trotz jahrelanger Diskussion um den krebserregenden Stoff immer noch keine verbindlichen Höchstmengen festgelegt.
Je weniger Acrylamid, desto besser
Grundsätzlich gilt ohnehin: Ein Grenzwert, ab dem Acrylamid kein Risiko birgt, lässt sich nach heutigem Wissensstand nicht festlegen. Je weniger Acrylamid ein Mensch aufnimmt, desto besser.
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Weitere Probleme, die bei den Laboruntersuchungen zutage traten, sind Schimmelpilzgifte, hohe Salzgehalte und bedenkliche Pestizide.