Druckartikel: Zum Start der Heizsaison: Verbraucherzentrale warnt vor Fakeshops mit Billig-Heizöl

Zum Start der Heizsaison: Verbraucherzentrale warnt vor Fakeshops mit Billig-Heizöl


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Freitag, 27. Sept. 2024

Auffallend niedrige Heizölpreise können auf betrügerische Webseiten hinweisen. Die Verbraucherzentrale rät zur gründlichen Überprüfung der Anbieter.
Im Herbst beginnt die Heizsaison. Die Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht, wenn Heizöl auf Webseiten zu auffällig günstigen Preisen angeboten wird.


  • Verbraucherzentrale warnt vor betrügerischen Heizöl-Webseiten
  • Auffällig niedrige Preise wecken Verdacht
  • Vorsicht bei Vorkasse-Zahlungen im Online-Handel
  • Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW nutzen

Die Temperaturen fallen, der Herbst steht vor der Tür. Für viele Menschen in Deutschland bedeutet das: Erstmals seit langem werden wieder die Heizungen in Betrieb genommen. Die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale warnt zu Beginn der Heizsaison vor betrügerischen Webseiten, die mit günstigem Heizöl locken. Das geht aus einer Mitteilung der Verbraucherzentrale NRW vom Donnerstag, 12. September 2024, hervor.

Vorsicht bei Vorkasse: Verbraucherzentrale mit Warnung zu Beginn der Heizsaison

Ausgangspunkt für die Warnung ist ein aktueller Fall: Eine Verbraucherin wandte sich an die Verbraucherzentrale, nachdem sie beinahe auf eine betrügerische Internetseite hereingefallen wäre. Sie suchte nach günstigen Heizölpreisen und stieß dabei auf das Portal heiz-oel24.com, das auffällig niedrige Preise anbot.

Video:




Nachdem die Dame eine Anfrage gestellt hatte, erhielt sie einen Anruf von einer Berliner Nummer, in dem man ihr erklärte, dass sie 50 Prozent des Kaufbetrags im Voraus zahlen müsse. Ihr Verdacht wurde geweckt, als sie erfuhr, dass eine Vorkasse bei Heizölbestellungen unüblich sei, woraufhin das Gespräch abrupt beendet wurde.

Eine Recherche ergab, dass es sich um einen Fakeshop handelt, der in Russland betrieben wird. "Es ist einer von zahlreichen Fakeshops, die aktuell mit Heizöl- und Brennholz-Angeboten locken", erklärt Iwona Husemann, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW. "Wir empfehlen, vor einer Bestellung die Seriosität des Anbieters gründlich zu überprüfen und bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, insbesondere bei Vorkasse, besonders vorsichtig zu sein."

Fakeshops erkennen: Vier Tipps von der Expertin

Die Expertin der Verbraucherzentrale NRW führt aus, wie man betrügerische Shops erkennen kann.

  • Bei auffallend günstigen Produkten misstrauisch werden: Kurz vor Beginn der Heizsaison ködern Fakeshops mit günstigen Heizölpreisen. Betrüger nutzen aus, wenn Waren saisonal stark gefragt oder in seriösen Shops gerade nicht verfügbar sind. Im Sommer sind es Fakeshops für Gartengeräte oder Grillzubehör, in der Weihnachtszeit für Elektronikartikel. Oft gleichen solche Shops denen seriöser Anbieter. Auch die Gestaltung der Internetseiten wirkt auf den ersten Blick authentisch. Erst bei genauerem Hinsehen fallen Auffälligkeiten auf, wie beispielsweise erfundene Gütesiegel oder das Fehlen eines Impressums.
  • Alle Angaben prüfen: Vor einer Bestellung sollten Verbraucher:innen Folgendes in einem Online-Shop genau überprüfen: Gibt es verschiedene - darunter auch kundenfreundliche - Zahlungsmethoden oder bleibt am Ende des Bestellvorgangs nur die Vorkasse übrig? Gibt es eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum? Werden Angebot und Preis mit allen erforderlichen Details angegeben? Werden Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt? Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und Hinweise zum Widerruf vorhanden? Wird mit einem vertrauenswürdigen Gütesiegel wie "Trusted Shops Guarantee" (Trusted Shops), "s@fer-shopping" (TÜV Süd) und "Geprüfter Onlineshop EHI" (EHI Retail Institute GmbH) geworben? Eine zuverlässige Orientierung bieten solche Siegel jedoch nur, wenn man auf das Logo klickt und auf die Webseite des Prüfunternehmens weitergeleitet wird.
  • Bei Vorkasse vorsichtig sein: Verbraucher:innen sind auf der sicheren Seite, wenn sie Waren nur bei Online-Händlern bestellen, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button anbieten. Sicher sind zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst gezahlt werden, wenn die Ware angekommen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen zurückgerufen werden.
  • Kostenlosen Fakeshop-Finder nutzen: Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW sucht mithilfe einer künstlichen Intelligenz kontinuierlich nach Fakeshops im Internet. Verschiedene Merkmale, die häufig bei unseriösen Shops gefunden werden, werden überprüft - etwa das Fehlen eines Impressums, eine ungültige Umsatzsteuer-ID oder technische, sprachliche und strukturelle Auffälligkeiten. Verbraucher geben auf der Seite einfach die URL des Shops ein, an dem sie interessiert sind, und erhalten innerhalb weniger Sekunden ein Ergebnis in Ampelform: Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.

Hitzewellen nehmen zu, die Verkaufszahlen von Klimaanlagen steigen. Auf diese Entwicklung reagiert die Stiftung Warentest und schickt Split-Anlagen für zu Hause erneut ins Testlabor, mit passablen Ergebnissen.

Durch das Gebäudeenergiegesetz ("Heizungsgesetz") winken hohe Förderungen für Wärmepumpen. Doch wo fällt die Kostenbilanz langfristig besser aus - fossile Systeme oder Wärmepumpe?

Du interessierst dich für Technik-Themen? Dann gefallen dir bestimmt auch diese Artikel: 

Garantiert die günstigsten Tarife: Hier geht es zum Stromvergleich von Check24
Dieser Artikel enthält Angebote und wie wir künstliche Intelligenz einsetzen