Aldi will gesündere Lebensmittel anbieten - Lidl geht aber noch weiter
Autor: Kyrill Wunderlich
Deutschland, Dienstag, 07. März 2023
Aldi gibt bekannt, sich künftig mehr "für bewusste Ernährung" einsetzen zu wollen. Dafür erntet das Unternehmen aber Kritik von Foodwatch - der Verbraucherorganisation gehen die Pläne nicht weit genug. Sie verweist auf Discounter-Konkurrent Lidl.
- Weniger Zucker und Salz: Aldi Süd will Empfehlungen der WHO einhalten
- "Foodwatch" ist enttäuscht von der Ankündigung
- Lidl macht bekannt: Keine Werbung mehr für ungesunde Kinderprodukte
"Für bewusste Ernährung": Aldi Süd kündigt an, in Zukunft gesündere Produkte anbieten zu wollen. Schon jetzt habe sich der Zuckergehalt in Müslis drastisch reduziert. Die Verbraucherorganisation "Foodwatch" ist dennoch von der Ankündigung enttäuscht - und verweist auf den Konkurrenten Lidl.
Empfehlung der WHO: Aldi will Zucker- und Salzgehalt senken
Als Ziel gibt Aldi Süd in einer Pressemitteilung an, "gute, leckere und nachhaltige Ernährung für alle leistbar zu machen". 20 Prozent weniger Zucker im Müsli, 15 Prozent weniger Salz in Pizzen: Und bis 2025 sollen die Zucker- und Salzgehalte auch in sechs weiteren Produktgruppen sinken.
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Änderungen soll es zudem bei beliebten Lebensmitteln für Kinder geben. "Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rezeptoptimierung und der Einhaltung der WHO-Nährwertprofile für Kinderprodukte", heißt es vonseiten des Discounters.
Bis zum kommenden Sommer will Aldi dann auch alle Eigenmarken mit dem Nutri-Score kennzeichnen. Dieser gibt einen Überblick über die Nährwerte eines Lebensmittels. Beim Einkaufen können Kund*innen somit schnell und einfach ähnliche Lebensmittel hinsichtlich ihres Nutri-Scores vergleichen - und somit einen Eindruck davon gewinnen, wie gesund die Ware ist.
Kindermarketing: weniger Werbung für ungesunde Lebensmittel
Die Verbraucherorganisation "Foodwatch" begrüßt die Zielsetzungen - und äußert dennoch Kritik. Ihr gehen die Maßnahmen nicht weit genug. "Zwar will Aldi Süd für einige Produktkategorien wie Cerealien und Joghurts die Rezepturen an die WHO-Nährwertvorgaben anpassen – anders sieht es jedoch bei Süßigkeiten oder Limonaden aus", zitiert Zeit-Online die Foodwatch-Sprecherin Luise Molling. Diese dürfen nach Empfehlung der WHO nicht mehr gezielt bei Kindern beworben werden.
Discounter-Konkurrent Lidl ist schon einen Schritt weiter: Im Januar kündigte das Unternehmen in einer Pressemitteilung an, schon ab diesem Geschäftsjahr "keine ungesunden Lebensmittel mehr an Kinder [zu] bewerben". Ausnahmen gäbe es nur bei zeitlich begrenzter Ware an Ostern, Halloween oder Weihnachten. Auch Lidl orientiert sich dabei an den Vorgaben der WHO. Bis Ende 2025 sollen alle Eigenmarken-Lebensmittel mit Kinderoptik nur noch dann verkauft werden, "wenn sie die WHO-Kriterien für gesunde Lebensmittel erfüllen".