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Aldi Süd streicht offenbar hunderte Stellen - "Massenentlassungen"


Autor: Daniel Krüger

Deutschland, Mittwoch, 10. Dezember 2025

Bei Aldi Süd geht die Angst um. Der Discounter streicht einem Insiderbericht zufolge in einer Sparte massiv Stellen.
Bei Aldi Süd gibt es offenbar Entlassungen im großen Stil.


Eigentlich laufen die Geschäfte der deutschen Discounter ziemlich gut. Branchengigant Aldi hat mit Aldi Nord und Aldi Süd den letzten offiziellen Informationen zufolge 2023 die weltweiten Nettoumsätze auf zusammen 112 Milliarden Euro gesteigert. Allerdings suchen die beiden Unternehmen auch immer wieder Möglichkeiten, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. 

Trotz der Rekordumsätze in jüngster Zeit soll es deshalb einen großen Stellenabbau bei Aldi Süd geben, wie die Lebensmittelzeitung über Insider erfahren haben will. Indes haben Mitarbeiter von Aldi in einer RTL-Reportage ganz offen über ihre Gehälter gesprochen. 

Büropflicht und Outsourcing: So ernst soll die Situation bei der Aldi-IT sein

Der Discounter Aldi Süd baut der LZ zufolge in seiner IT-Sparte Aldi DX Stellen im mindestens dreistelligen Bereich ab. Demnach berichten branchennahe Unternehmen über Bewerbungswellen ehemaliger und aktueller IT-Mitarbeiter des Unternehmens. Die Entwicklung kommt überraschend, da Aldi die Abteilung Aldi DX mit eigenem Branding und etwa 4000 Mitarbeitern erst vor einem Jahr gegründet hatte, wie es in dem Bericht heißt. Damals wurden noch über 200 IT-Jobs ausgeschrieben. Mittlerweile sind laut LZ nur noch sieben IT-Stellen ausgeschrieben, die meisten davon duale Studienplätze.

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Parallel zum Stellenabbau führe Aldi Süd auch eine strengere Büropräsenzpflicht ein. Mitarbeiter sollen demnach angehalten sein, zwei Tage pro Woche nach Mülheim ins Büro zu kommen. Nach Einschätzung der Fachzeitung könnte dies Angestellte zur freiwilligen Kündigung bewegen. Auf Anfrage der Lebensmittelzeitung wollte Aldi Süd keine internen Prozesse kommentieren. "Der Einzelhandel bleibt nicht stehen, und das tun wir auch nicht. Darum überprüfen wir regelmäßig, wie wir organisiert sind, wie wir zusammenarbeiten und wie wir unsere Büroflächen nutzen, um weiterhin effizient und effektiv zu bleiben", wird der Discounterriese zitiert. Auf Kununu spricht ein Mitarbeiter von "Massenentlassungen", ein anderer berichtet davon, bei Aldi DX "nimmt es immer mehr unsoziale Züge an". Es gebe "immer mehr Druck", konstatiert ein weiterer Angestellter. 

Parallel zum Stellenabbau intensiviere Aldi Süd auch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Der IT- und Outsourcing-Anbieter Tata Consultancy Services (TCS) teilte kürzlich mit, die Partnerschaft mit dem Händler auszubauen. Outsourcing habe sich bei Aldi Süd zu einem gängigen Mittel entwickelt, so die Lebensmittelzeitung. Einen Jobabbau hat derweil auch ein fränkischer Industriehersteller angekündigt. Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: Experten sehen derzeit keine Trendwende bei Firmenpleiten in Deutschland.

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