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Äpfel: Sind rote oder grüne gesünder?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Samstag, 09. August 2025
Die Auswahl roter und grüner Äpfel ist riesig und viele Verbraucher sind unsicher, welche Sorte empfehlenswert ist. Gibt es einen Unterschied zwischen den verschiedenen Farben?
Sind rote oder grüne Äpfel gesünder?
Warum sind Äpfel eine gute Energiequelle?
Was solltest du beim Einkauf beachten?
Ein bekannter Spruch lautet "An apple a day keeps the doctor away". Sinngemäß bedeutet der Satz, dass der tägliche Verzehr eines Apfels den Arztbesuch überflüssig macht. Äpfel sind saftig, machen satt und sind mit rund 52 Kilokalorien pro 100 Gramm äußerst kalorienarm. Durch ihre handliche Form können sie jederzeit gegessen werden. Du kannst einfach reinbeißen und musst sie nicht aufwendig zubereiten. Deshalb zählt das Obst zu den beliebtesten Snacks. Liefert jede Sorte ausreichend Nährstoffe oder gibt es einen Unterschied zwischen roten und grünen Schalen?
Sind rote oder grüne Äpfel die bessere Wahl?
Gegenüber Öko-Test bestätigt das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), dass die Farbe durchaus eine Rolle spielen kann, denn rote Äpfel haben einen höheren Vitamingehalt als ihre grünen Verwandten. Bei Äpfeln mit einer grünen Schale ist der Chlorophyll-Gehalt höher. Zu den bekanntesten Sorten, die auch hierzulande viele Fans haben, gehört der Granny Smith. Chlorophyll sorgt für die grüne Farbe und hat viele Vorteile für dein Wohlbefinden.
Auf den Organismuswirkt es entzündungshemmend und entgiftend. Es verhindert schlechte Körpergerüche und verbessert das Hautbild. Deine Verdauung wird in Schwung gebracht, weil der Stoff eine unangenehme Verstopfungverhindert. Ferner unterstützt Chlorophyll die Blutbildung, weil es mit dem menschlichen Hämoglobin vergleichbar ist. Hämoglobin sorgt für die rote Farbe des Blutes und ist für den Sauerstofftransport zuständig. Während der Reifung bauen einige Sorten den grünen Farbstoff ab und färben sich durch die Bildung von Carotinoiden gelb.
Die rote Farbe erhält der Apfel durch den Farbstoff Anthocyan. Durch ihn werden die Früchte vor einer intensiven Sonneneinstrahlung und den ultravioletten Strahlen geschützt. Rote Flecken entstehen beispielsweise, wenn diese Stellen besonders stark der Sonne ausgesetzt sind. Mehrfarbige Äpfel können alle drei Farbstoffe enthalten. Anthocyan gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen.
Apfelfarbe: Erntezeit entscheidet mit
Es unterstützt die menschlichen Gefäße und bindet freie Radikale, die bei oxidativem Stress gebildet werden. Besteht eine Ungleichheit, steigt die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes oder neurodegenerativen Krankheiten (Alzheimer oder Parkinson). Bei der Anthocyan-Konzentration spielen der Erntezeitpunkt und somit der Reifegrad eine wichtige Rolle, denn je früher ein Apfel geerntet wird, desto geringer ist der Vitamin- und Nährstoffgehalt.
Dies betrifft vor allem Früchte, die in weit entfernten Ländern angebaut und importiert werden. Die Äpfel werden in der Regel unreif geerntet. Während des Transports werden sie stark gekühlt, denn der Weg bis zum Supermarkt kann mehrere Wochen dauern. Durch eine lange Lagerzeit verlieren die Äpfel ebenfalls ihre wertvollen Inhaltsstoffe.
Ergänzend führt das KErn aus, dass alte Sorten in der Regel nährstoffreicher sind und mehr sekundäre Pflanzenstoffe, beispielsweise Polyphenole, enthalten. Zu den alten Sorten zählen unter anderem Boskop, Cox Orange, Goldparmäne sowie Gravensteiner. Jonagold und Braeburn sind reicher an gesunden Gerbstoffen als neuartige Züchtungen. Alte Sorten sind zudem bekannt dafür, dass sie seltener Allergien hervorrufen. Laut Bestätigung des KErn gegenüber Öko-Test wird bei Neuzüchtungen der Fokus auf eine gute Lagerfähigkeit und eine makellose Optik gelegt. Diese Sorten sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten – und diese Eigenschaften gehen häufig zulasten der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.
Welche Merkmale machen Äpfel so wertvoll?
Weltweit gibt es ungefähr 30.000 Apfelsorten. Der Geschmack eines Apfels wird nicht nur durch die Farbe beeinflusst, auch die Züchtung sowie der Reifegrad spielen eine große Rolle. Schließlich gibt es säuerliche Sorten, wie beispielsweise Boskop, die eher zum Backen geeignet sind. Schmeckt ein Apfel süß, ist dieser nicht zuckerhaltiger, er hat schlichtweg weniger Säure. Das erfrischende Obst steckt voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, wobei sich die Zusammensetzung zwischen den Sorten unterscheidet:
Betacarotin ist im Prinzip eine Vorstufe, denn es wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt. Dieses fettlösliche Vitamin unterstützt deine Sehkraft und deine Abwehrkräfte. Die Haut, Schleimhäute und Zellen benötigen Vitamin A, um gesund zu bleiben.
B-Vitamine: Aus diesen Vitaminen gewinnt dein Körper ausreichend Energie für sämtliche Funktionen. Ferner verbessern die wasserlöslichen Vitamine das Nervensystem sowie die Blutbildung.
Vitamin E wirkt entzündungshemmend und schützt die Zellen. Zudem brauchen die Augen, das Herz-Kreislauf-System sowie die Immunabwehr das fettlösliche Vitamin.
Vitamin C: Das Antioxidansschützt deine Zellen vor freien Radikalen und stärkt ebenfalls dein Immunsystem. Vitamin C begünstigt die Eisenaufnahme und sorgt für schöne Zähne und stabile Knochen. Eine regelmäßige Vitamin-C-Aufnahme lässt deine Haut strahlen und festigt das Bindegewebe.
Folsäure ist wichtig für ein gut funktionierendes Nervensystem, sie hilft bei der Blutbildung und wird für die Zellteilung benötigt. Folsäure verbessert deine Stimmung und trägt zu einem stabilen Herz-Kreislauf-System bei. Da der Körper Folsäure nicht selbst produzieren kann, muss sie von außen zugeführt werden, z. B. über Lebensmittel oder mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln. Werdende Mütter sollten bereits in der Schwangerschaft Folsäure zu sich nehmen, damit sich das Ungeborene gesund entwickelt.
Kalium reguliert den Blutdruck und sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Es unterstützt das Herz und verbessert die Nerven- und Muskelfunktion.
Calcium ist der wichtigste Baustein für starke Knochen und Zähne. Das Mineral ist zudem essenziell für die Blutgerinnung und Muskeln. Auch die Nerven benötigen Calcium, um die Signalübertragung sowie die Stabilität der Membranen sicherzustellen. Zudem wird es für die Aktivierung von Enzymen benötigt.
Eisen: Durch das Spurenelement kann dein Körper Blut bilden und Sauerstoff transportieren. Ferner trägt es zur Energiegewinnung bei und fördert das Immunsystem.
Magnesium ist bedeutend für gesunde Knochen und sichert die Übertragung von Reizen zwischen Nerven und Muskeln. Der Energiestoffwechsel funktioniert nur reibungslos, wenn er mit Magnesium versorgt wird. Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 300 bis 400 mg.
Phosphor benötigt der Körper ebenfalls zur Blutbildung und für einen optimalen Energiestoffwechsel. Der Stoff gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus und sorgt für stabile Knochen und Zähne.
Außerdem enthalten Äpfel sekundäre Pflanzenstoffe. Diese wirken entzündungshemmend und haben einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Im Fruchtfleisch stecken wichtige Ballaststoffe wie Pektin. Dieses hat eine sättigende Wirkung und fördert die Verdauung. Ferner sorgt es dafür, dass dein Cholesterinwert im Gleichgewicht bleibt. Äpfel enthalten zwar Fruchtzucker, doch im Zusammenspiel mit den anderen Nährstoffen wird Fructose langsamer vom Körper aufgenommen. Trotz aller gesundheitlichen Vorteile von Äpfeln solltest du darauf achten, dass für eine ausgewogene und nährstoffreiche Versorgung eine abwechslungsreiche Kost ausschlaggebend ist. Diese sollte bestenfalls nicht nur aus Äpfeln, sondern aus vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten bestehen.
Wie findest du den perfekten Apfel?
Ob du vorzugsweise rote oder grüne Äpfel kaufst, wird hauptsächlich von der Optik beeinflusst, denn rote Äpfel wirken auf viele Kunden ansprechender. Genieße einen Apfel am besten mit Schale – schließlich verbergen sich hier die meisten Vitamine und Ballaststoffe. Greifst du im Supermarkt zu regionalen Sorten, förderst du die Biodiversität und die Vielfalt alter Apfelzüchtungen. Außerdem wird die Umwelt geschont, weil die Transportwege verkürzt werden. Entscheide dich beim Einkauf für frische Ware aus biologischem Anbau, denn diese Obstsorten werden reif geerntet. Die Nährstoffkonzentration der Äpfel ist höher, weil sie oft weniger Wasser enthalten und daher eine höhere Trockenmasse besitzen. Biobauern verzichten auf chemische Dünger und Pestizide, denn diese Mittel bleiben oftmals auch nach gründlichem Waschen auf der Schale haften.
Heimische Sorten sind zudem robuster und haben einen vollmundigen Geschmack. Sie werden erst dann gepflückt, wenn sie den optimalen Reifegrad erreicht haben. Deshalb überzeugen sie mit einem wesentlich besseren Aroma als importierte Ware. Hierzulande erstreckt sich die Erntezeit über mehrere Monate hinweg. Die Ernte früher Sorten beginnt bereits im Juli oder August. Die sogenannten Sommeräpfel müssen allerdings rasch verzehrt werden. Späte Züchtungen werden auch Winterapfel genannt. Sie sind erst im Herbst erntereif und können sehr gut gelagert werden.
Köstliche frühe Sorten: Stark Earliest, Klarapfel, Allegro, Discovery, Early Gold, Piros, James Grieve, Gravensteiner, Retina, Sommerleuchten, Delbarestivale, Galmac, Früher Victoria, Glockenapfel, Collina
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