Urlaubsplanung für 2024: Darum haben Frühbucherrabatte einen Haken
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Deutschland, Sonntag, 11. Februar 2024
Im Winter schon an den Sommer denken, das bringt warme Gedanken und ist im besten Fall gut für den Geldbeutel. Aber lohnen sich die Frühbücherrabatte der Reiseanbieter wirklich?
Gerade zwischen den Jahren und nach Silvester schauen viele Menschen, wohin sie in den Urlaub fahren könnten. Buchen mit viel Vorlauf - kann sich das lohnen? Die Frühbucherzahlen für den nächsten Sommer sind nach Angaben der Reisebranche jedenfalls schon jetzt vergleichsweise hoch. Doch auf was muss ich bei längerfristigen Buchungen achten?
Reiseveranstalter locken mit Rabatten, damit die Menschen möglichst frühzeitig Urlaub buchen - auch, weil das den Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit bringt. Teils gibt es Stichtage, bis zu denen Rabatte gewährt werden. Teils ist aber auch der Zeitraum bis zur geplanten Abreise maßgeblich. Grob gesagt, gilt die einfache Regel: Wer ganz früh bucht, kann am meisten sparen. Aber: Rabatte von bis zu 40 oder gar 60 Prozent klingen zwar verlockend, doch wie viel man am Ende spart, lässt sich kaum herausfinden.
Urlaub 2024: Bis wann gibt es Rabatte für Frühbucher und lohnen sie sich?
"Die Preiskalkulation ist gerade auch bei Pauschalreisen überhaupt nicht transparent", sagt Reiseexpertin Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ). Darum ist ein wichtiger Tipp: Sich nicht nur von den Prozenten leiten lassen, sondern nüchtern die Gesamtpreise von den in Frage kommenden Pauschalreisen miteinander vergleichen und darauf achten, ob auch alle gewünschten Leistungen inbegriffen sind. Denn wenn etwa der Transfer vom Flughafen zum Hotel bei einem Angebot nicht dabei ist, könnte der Urlaubsstart im Sommer mit einer sehr ärgerlichen, unerwarteten Ausgabe beginnen.
Am Ende, hält Verbraucherschützerin Wojtal fest, seien Reisen mit Frühbucherrabatten "schon günstiger". Und sie bieten einen weiteren Vorteil: die Auswahl. Denn möglichst günstige Flugzeiten und das Wunschhotel in der Wunschregion zur Sommerferienzeit könnten vergriffen sein, wenn man zu spät bucht. Wojtals Credo wäre: Lieber früh buchen, als auf Last Minute spekulieren. Auch der Flughafen Nürnberg hat kürzlich mehr Nonstop-Flüge in Urlaubsparadiese bekannt gegeben.
Ja, die Maxime der Verbraucherschützerin scheinen wieder mehr Menschen zu teilen. Mit Tui Deutschland und DER Touristik berichteten die beiden größten deutschen Reiseveranstalter zuletzt von deutlich höheren Frühbucherzahlen für den Sommer - im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr und teils sogar im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Und die beliebteste Buchungszeit stehe erst noch bevor, heißt es bei Tui. Diese dürfte jetzt so langsam starten: Daten der Portale Expedia und FeWo-direkt zeigten, dass viele Deutsche die Zeit zwischen den Jahren für ihre Urlaubsplanung nutzen.
"Die letzte Dezemberwoche leitet in der Regel die neue Buchungssaison ein", erklärt Expedia-Sprecherin Susanne Dopp. Für Hotels und Ferienunterkünfte wie auch für Flüge und Mietwagen hätten die Buchungen für den Sommerurlaub laut den Daten aus der vergangenen Saison ab Anfang Januar deutlich angezogen, so Dopp.
Kommt man bei Online-Reiseportalen günstiger weg?
Es lohnt sich durchaus, solche Portale zu nutzen, um einen Überblick zu bekommen. Denn Anbieter wie Check24, Holidaycheck oder Weg.de vergleichen die Angebote einer Vielzahl von Reiseveranstaltern und bieten so eine breite Angebotsübersicht bei der Suche nach der Wunschreise. Allerdings: Die Preisspanne bei den günstigsten angezeigten Pauschalreisen kann - bei gleichen Suchkriterien - groß sein und Tausende Euro betragen, hat die Stiftung Warentest bei einem Vergleich von 15 Online-Reiseportalen festgestellt (Ausgabe 1/24). Gerade bei kurzfristigen Buchungen sollte man deshalb die Angebote für das Wunschreiseziel und den Wunschzeitraum bei mehreren Online-Reisebüros vergleichen. Doch auch bei Langfristbuchungen ist das zu empfehlen.