Muscheln sammeln im Urlaub: Wann drohen Geldstrafen bis zu 3000 Euro?
Autor: Leonie Machbert
Deutschland, Freitag, 03. Mai 2024
Das Sammeln und Mitnehmen von Muscheln aus dem Urlaub ist in bestimmten Ländern wie Deutschland, Frankreich, Griechenland und Spanien erlaubt, jedoch mit Einschränkungen. In anderen Ländern wie Italien, Ägypten und Neuseeland ist es verboten und kann zu hohen Geldstrafen führen.
- Diese Regeln gelten bei Muscheln in Urlaubsländern
- Muscheln sammeln: Darauf solltest du achten
- Wichtig sind Information und Achtsamkeit
Schon als Kind gehörte das Sammeln von verschiedensten Muscheln, in denen man das Rauschen des Meeres zu hören versuchte, zu einem gelungenen Urlaub am Strand. Auch heute noch sind Muscheln ein beliebtes und günstiges Souvenir, ob vom Urlaub an der deutschen Ostsee oder in Italien. Allerdings ist sowohl das Sammeln als auch das mit heim Nehmen aus Natur- und Artenschutzgründen nicht in jedem Urlaubsland erlaubt. Was gilt es also zu beachten?
Diese Regeln gelten bei Muscheln in Urlaubsländern
Zunächst ist wichtig zu wissen, dass du nicht in allen Ländern Muscheln sammeln darfst. Bereits am Strand kannst du dich strafbar machen. Ebenfalls zu beachten ist, aus welchen Ländern du Muscheln nicht ausführen und welche Muschelarten du in Deutschland wiederum nicht einführen darfst.
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Beachte:
- Das Sammeln und Mitnehmen von Muscheln ist laut aktuellem Bußgeldkatalog grundsätzlich erlaubt in: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Portugal und Spanien. Hier gilt, dass du Muscheln in geringen Mengen mitnehmen und ausschließlich privat verwenden darfst. In Deutschland beispielsweise ist zudem an manchen Stränden das "Entfernen von Strandgut" ausdrücklich untersagt, wenn es als Schutz gegen Sturmfluten dient.
- Nicht erlaubt ist das Sammeln, insofern die Muscheln unter Artenschutz stehen, in Mexiko, Thailand und den USA.
- Nicht erlaubt ist das Sammeln in Italien, Ägypten, Dubai, der Dominikanischen Republik, Neuseeland, Türkei und Zypern (je nachdem griechische oder türkische Vorschrift).
Laut dem Rechtsanwalt Markus Saller steht in der Türkei zwar nicht das Sammeln an sich, aber die Ausfuhr von "Natur- und Kulturgütern" unter Strafe. Die Konsequenzen sind teilweise hart: Auf Sardinien beispielsweise kann dich die "Veränderung der Sandstrände" laut Bußgeldkatalog 500 bis 3000 Euro kosten. In Neuseeland musst du bei unerlaubter Ausfuhr mit einer Strafe von bis zu mehreren Tausend Neuseeland-Dollar rechnen.
Muscheln sammeln: Darauf solltest du achten
Wenn du einen Strandurlaub planst, solltest du dich also immer vorher informieren, ob du im Urlaubsland Muscheln sammeln und mit nach Hause nehmen darfst. Der Eingriff in ein geschütztes Ökosystem wird in einigen Ländern streng geahndet. Aber auch bei der Einreise nach Deutschland kannst du Schwierigkeiten mit dem Zoll bekommen. Wenn dein Mitbringsel zu den rund 32.800 Pflanzen- und 6000 Tierarten – oder einem Erzeugnis daraus – gehört, die vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt werden, machst du dich strafbar. Dieses Übereinkommen beinhaltet Ein- und Ausfuhrgenehmigungspflichten, um Tiere und Pflanze präventiv vor dem Aussterben zu schützen. Eine Übersicht bekommst du beim Bundesamt für Naturschutz.