In den Urlaub trotz Krankschreibung: Ist das erlaubt?
Autor: Redaktion
Deutschland, Montag, 15. Juli 2024
Worauf musst du achten, wenn du krankgeschrieben bist? Lerne die wichtigsten Rechte und Pflichten kennen.
Arbeitnehmer müssen sich krankmelden, wenn sie länger als drei Tage krank sind. Die Form der Krankmeldung ist nicht gesetzlich geregelt, jedoch muss der Vorgesetzte informiert werden. Ob Aktivitäten wie Einkaufen, Sport oder Ausgehen während einer Krankschreibung erlaubt sind, hängt von der Art der Erkrankung ab.
Arbeitnehmer dürfen drei Tage ohne ärztliches Attest zu Hause bleiben, es sei denn, es ist anders im Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt. Bei häufiger oder längerfristiger Krankheit kann der Arbeitgeber eine Kündigung in Betracht ziehen. Bei Krankheit im Urlaub kann dieser nach ärztlicher Bestätigung zu einem späteren Zeitpunkt genommen werden.
1. Wann muss ich mich krankmelden?
Der Vorgesetzte muss noch vor Arbeitsbeginn darüber informiert werden, dass der Mitarbeiter krank ist.
2. Ist ein kranker Arbeitnehmer immer arbeitsunfähig?
Nein, krank bedeute nicht gleich arbeitsunfähig, sagt Jürgen Markowski, Fachanwalt für Arbeitsrecht. Bricht sich etwa ein Maurer das Bein, kann er nicht arbeiten. Ein Büroangestellter hingegen kann auch mit gebrochenem Bein seiner Tätigkeit nachgehen. Er ist dann zwar krank, aber nicht auch arbeitsunfähig.
3. Muss ich mich telefonisch melden oder reicht eine WhatsApp-Nachricht?
Gesetzlich ist das nicht festgelegt, wie man sich krankmeldet. "Arbeitnehmer müssen sich aber internen Gegebenheiten anpassen", erklärt Markowski. Das heißt, entscheidet der Chef, dass sich Beschäftigte nur telefonisch krankmelden dürfen, haben sich diese daranzuhalten. Ist die Form aber nicht eindeutig geklärt, darf sich der Mitarbeiter ebenso per Mail oder Nachricht abmelden.
4. Reicht es, den Kollegen zu informieren?
Teile ich nur dem Kollegen mit, dass ich krank bin, kann das Folgen haben. Arbeitnehmer müssen sich grundsätzlich beim Vorgesetzten abmelden. Vergisst der Kollege, die Info weiterzuleiten, ist der Beschäftigte schuld. Im schlimmsten Fall droht ihm eine Abmahnung.
5. Muss ich das Bett hüten, wenn ich krank bin?
Das liegt an der Diagnose. Jemand, der wegen einer Grippe krankgeschrieben ist, sollte nicht zum Sport oder einkaufen gehen. Für jemanden mit einer Depression könne körperliche Betätigung wie Joggen oder Spazierengehen hingegen guttun, so der Rechtsexperte Markowski. Fakt ist: "Ich darf mich nicht gesundheitsverzögernd verhalten." Wer sicher gehen will, sollte sich beim Arzt erkundigen, was förderlich ist und was nicht.