Überwintern: Vögel haben begrenze Nahrungsmöglichkeiten - so kannst du den Tieren helfen
Autor: Magdalena Belz
Deutschland, Freitag, 16. Dezember 2022
Vögel haben es im Winter nicht immer leicht: Die Kälte kostet sie viel Kraft und ihre Nahrungsmöglichkeiten sind begrenzt. Womit kann man ihnen in dieser Zeit helfen?
- Diese Vogelarten überwintern in heimischen Gärten
- So überstehen sie die kalte Jahreszeit
- Tipps und Tricks rund um Versorgung und Futterstelle
In den Wintermonaten sind Vögel wahre Überlebenskünstler. Entweder legen sie tausende Kilometer zurück, um einen warmen Ort zu finden - oder sie schlagen sich in ihrer Heimat durch die Kälte. Eine große Schwierigkeit ist dabei oftmals die Nahrungssuche. Hier erfährst du, welche Überlebensstrategien sich die Tiere angeeignet haben und wie du sie dabei unterstützen kannst, gut durch den Winter zu kommen.
Welche Vögel ziehen weg - und welche bleiben bei uns?
Einem Urinstinkt folgend fliegen manche Vogelarten während der kalten Jahreszeit in wärmere Breitengrade. Zu den bekanntesten Zugvögeln gehören Mauersegler, Nachtigall, Zilpzalpe oder Störche. Sie legen teilweise tausende Kilometer zurück und fliegen bis nach Afrika.
Video:
Andere Arten wie etwa Stare, Singdrosseln, Rotmilane, Kiebitze, Feldlerchen oder Mönchsgrasmücken entscheiden sich in milden Wintern immer häufiger für kürzere Strecken oder einen "Städtetrip" in größere menschliche Siedlungen. Dort sind die Temperaturen meist schon erträglich genug und das Nahrungsangebot ist durch die Nähe zum Menschen größer.
Für Standvögel - also Arten, die das ganze Jahr über in ihrem Brutgebiet bleiben - ist das nicht unproblematisch, denn dadurch wird das Nahrungsangebot geringer. Zu den Standvögeln gehören beispielsweise Meisen, Rotkehlchen, Spechte, Eichelhäher, Kleiber oder Sperlinge. Gemeinsam mit ihnen verbringen auch einige Zugvögel aus anderen Ländern den Winter bei uns.
Wie überleben Vögel die kalte Jahreszeit?
Vogelarten, die bei uns überwintern, haben sich viele clevere Strategien angeeignet, um die kalten Monate zu überstehen:
- Körpereigene Schutzmechanismen: Im Körper von vielen Vögeln verbirgt sich ein gut ausgetüfteltets Heizsystem: Zwischen Oberkörper und Beinen liegt das sogenannte "Wundernetz" - ein Aderngeflecht, das wie ein Wärmeaustauscher funktioniert und verhindert, dass Energie verloren geht. Auch gegen kalten Wind haben Vögel zielsichere Methoden: Sie plustern ihr Gefieder zu einem dichten, runden Ball auf, da bei dieser Körperhaltung am wenigsten Luft zwischen die Federn gelangt.
- Zusammenschluss mit Artgenossen: Anders als im Sommer sind die Territorialinstinkte im Winter deutlich geringer. Dann schließen sich manche Vögel zu Gruppen zusammen. Entweder kuscheln sie miteinander oder bilden "vagabundierende Trupps", die in Scharen von Ort zu Ort ziehen und gemeinsam auf Nahrungssuche gehen. Neben menschlichen Siedlungen sind auch eisfreie Teiche ein beliebter Hotspot in der kalten Jahreszeit.
- Landflucht: Wenn das Überleben in der Natur schwierig wird, zieht es manche Vögel in die Nähe von Städten. Dort sind die Temperaturen meist etwas wärmer - und die Chancen auf Nahrung deutlich höher.
- Veränderte Essgewohnheiten: Nicht nur der Nahrungsort, auch die Art der Nahrung verändert sich bei einigen Vogelarten. So manch ein Insektenfresser steigt im Winter auf vegetarische Ernährung aus Körnern oder Samen um.
- Geheimvorräte: Der Eichelhäher trägt seinen Namen nicht ohne Grund: Wenn der Winter kommt, versteckt er Eicheln im Boden, die er nach und nach wieder ausgräbt. Ein solches Verhalten ist auch bei anderen Arten zu beobachten; beispielsweise bei Sumpf-, Tannen- oder Haubenmeisen.