Experten warnen vor der Ausbreitung des Japankäfers in Deutschland. Die Bekämpfung des invasiven Schädlings erfordert sorgfältige Planung und Einsatz von Schutzmaßnahmen.
Der Kampf gegen den gefräßigen Japankäfer, der 2024 erstmalig auch in Bayern gesichtet worden war, geht im Südwesten von Deutschland in eine neue Runde. Man habe bereits im Mai die Fallen aufgehängt, sagte Frauke Rinke vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl von 95 Fallen bleibe im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt aus Asien. Er gehört in der EU zu den invasiven Schädlingen, die systematisch bekämpft werden müssen. Die Insekten fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten mitunter alles kahl.
Invasiver Schädling fällt über Plantagen, Wälder und Gärten her: Japankäfer frisst alles kahl
Von Italien aus gelangte der Japankäfer 2017 in die Schweiz. Allein dort werden die potenziellen Schäden auf mehrere hundert Millionen Franken (mehrere hundert Millionen Euro) pro Jahr geschätzt.
Auch im Süden Deutschlands muss man daher wachsam sein. Im vergangenen Jahr wurden einige Exemplare der gefährlichen Käferart gefangen. Nach früheren Informationen des Regierungspräsidiums Freiburg wurde der Käfer wohl über den Güterverkehr eingeschleppt. Auch in Bayern wurde ein Exemplar nahe Lindau in einer Falle entdeckt. Später wurden weitere Käfer in Fallen gefunden, darunter an Raststätten entlang der A96 und in der Nähe der Grenze zur Schweiz.
Experten warnen, dass die Käferpopulation in Deutschland insbesondere ab Mitte des Monats zunehmen könnte, da die Tiere durch den Reiseverkehr, beispielsweise aus Norditalien, eingeschleppt werden könnten. Pflanzenschutzexpertin Rinke sagte mit Blick auf den Südwesten: "Falls Käfer kommen, rechnen wir von Mitte Juni an damit." Reisende sollten etwa beim Pfingsturlaub in Italien darauf achten, dass keine Käfer ins Auto kommen - und damit als "blinde Passagiere" auf die Reise in Richtung Norden gehen.
Kritischer Monat im Kampf gegen den Japankäfer steht an: "Rechnen von Mitte Juni an damit"
In der Schweizer Grenzstadt Basel war Mitte vergangenen Jahres eine Japankäfer-Population entdeckt worden. Nach den Funden weitete der Kreis Lörrach auf der deutschen Rheinseite vorbeugend Schutzmaßnahmen aus. Wie ein Sprecher des Kreises nun berichtete, können Käferfunde in der Gegend wieder online gemeldet werden.
In der Schweizer Flughafengemeinde Kloten bei Zürich wurden im vergangenen Jahr ganze Fußballplätze mit Plastikfolie abgedeckt, um die Käfer zu bekämpfen. Im Herbst befanden sich dann unter der Folie unzählige tote Japankäfer, die am Ausfliegen gehindert worden waren, wie der Kanton Zürich unlängst berichtete. Kloten will im laufenden Jahr zwar darauf verzichten, die Sportareale wieder abzudecken, aber weiter gegen den Japankäfer vorgehen, etwa mit Fallen. In der Gemeinde wurden auch schon Insektizide eingesetzt.
Der Japankäfer ist ja eigentlich ein richtig gut aussehender Käfer. Also, gut aufpassen, ob so ein Japankäfer in meinem Garten auftaucht.
Mir reichen dieses Jahr schon die übermäßig vorhandenen Blattläuse. Dagegen kämpfe ich mit mehr oder weniger Erfolg an.