Nach fünf Jahren kommt es bei FritzBox-Modellen zu WLAN-Ausfällen. Schuld ist ein kleiner Kondensator, der Bauteile überhitzt.
WLAN-Ausfälle sind für viele Nutzer ein echtes Ärgernis, besonders wenn der Router plötzlich streikt. Genau das berichten immer mehr Besitzer der FritzBox 7590 und 6890 LTE. Im Frühjahr 2025 häuften sich jedoch Meldungen von Kunden, dass ihre FritzBox 7590 Probleme machte. Nun ist offenbar auch die FritzBox 6890 LTE betroffen. Bei den Modellen fällt nach fast genau fünf Jahren plötzlich das WLAN aus. Sowohl die 5-GHz- als auch die 2,4-GHz-Verbindung funktionierten nicht mehr.
Schon nach kurzer Zeit gab es erste Hinweise, dass ein fehlerhaftes Bauteil die Ursache für die Ausfälle sein könnte. Laut Berichten hat der Hersteller Fritz (früher AVM) einen zu kleinen Kondensator verbaut. Dieser Kondensator ist eigentlich dafür zuständig, die Stromversorgung zu stabilisieren und Spannungsschwankungen auszugleichen. Bei der FritzBox 7590 erfüllte er diese Aufgabe jedoch nicht mehr: Es kam zu Spannungsspitzen, die Spannungswandler wurden überlastet und mit der Zeit überhitzten und beschädigten sich die Bauteile – was schließlich zum Ausfall des WLANs führte.
Nach fünf Jahren plötzlich WLAN weg: Defekt bei zwei FritzBox-Modellen entdeckt
Der Tech-Youtuber Thomas Pfister (hochohmig_de) entdeckte das Problem bei seiner FritzBox und teilte es im Netz. Das Testlabor des Computermagazins "c't" prüfte vier weitere Modelle der FritzBox 7590 und bestätigte den Verdacht. Bei dreien der vier Router kam es zum gleichen Defekt.
Betroffene Modelle: FritzBox 7590 und FritzBox 6890 LTE.
Hauptursache: Ein zu kleiner Kondensator führt zu Spannungsspitzen und Überhitzung der Bauteile.
Bestätigung: "c't" und mehrere Nutzerberichte zeigen wiederkehrende Defekte nach rund fünf Jahren.
Hersteller Fritz prüfte die Beschwerden, konnte jedoch keine wiederkehrenden Auffälligkeiten bei dem spezifischen Modell finden. "Es besteht kein Grund zur Sorge für Verbraucher, die noch eine [FritzBox] 7590 einsetzen", so der Hersteller auf Anfrage von "Computer-Bild".
FritzBox-Defekt: Muss ich mein Gerät austauschen?
Das 7590-Modell konnte zumindest per LAN-Verbindung noch genutzt werden. Die FritzBox 6890 LTE wird ohne WLAN im Prinzip unbrauchbar. Laut "Heise online" konnte der Hersteller erneut keine Auffälligkeiten bei den Routern feststellen. Offenbar sind nicht alle verkauften Geräte von dem Defekt betroffen, sowohl bei der FritzBox 7590 als auch bei der FritzBox 6890 LTE. Es handelt sich also nicht um einen Serienfehler.
Betroffene Produktionsjahre: 2017 bis 2019.
Nicht betroffen: Modelle ab 2020 mit anderer Komponente.
Handlungsschritte für Nutzer:
Prüfen, ob das Gerät aus den Jahren 2017 bis 2019 stammt.
Kontakt mit dem Hersteller aufnehmen, falls Probleme auftreten.
Überlegen, ob ein Austausch aufgrund von Garantie oder Kulanz sinnvoll ist.
Kaputte FritzBox - das kannst du tun
Wenn deine FritzBox plötzlich ausfällt, solltest du dich schnellstens an Fritz wenden, um Ersatz zu erhalten. Meist bekommst du aus Kulanz noch bis zu vier Wochen nach Ablauf der Garantie Hilfe mit defekten Geräten. Du kannst den Router dann allerdings nicht mehr zur Reparatur einschicken.
Handlungsschritte bei Ausfällen:
Garantie prüfen: Fritz gewährt fünf Jahre Garantie.
Kontakt mit Fritz aufnehmen: Kulanzregelungen bis zu vier Wochen nach Ablauf der Garantie sind möglich.
Router ersetzen: Besonders, wenn keine Sicherheitsupdates mehr verfügbar sind.
Gründe für einen Router-Austausch:
Keine Sicherheitsupdates mehr verfügbar.
Anfälligkeit des Heimnetzwerks für Cyberattacken.
Wie man eine defekte FritzBox selbst reparieren kann
Eine defekte FritzBox muss nicht zwangsläufig ersetzt werden. Versierte Bastler können mit ein wenig technischem Geschick die Router wieder funktionsfähig machen. Das Hauptproblem bei den Modellen FritzBox 7590 und 6890 LTE ist der Kondensator, der für die Stabilisierung der Stromversorgung verantwortlich ist. Mit der richtigen Ausrüstung können defekte Kondensatoren ausgetauscht und Spannungswandler ersetzt werden.
Die Reparatur beginnt mit der Identifikation des fehlerhaften Bauteils. Der Kondensator C3, der in der Bootstrap-Schaltung verbaut ist, zeigt häufig einen niedrigen Kapazitätswert von nur einem Nanofarad statt der empfohlenen 100 Nanofarad. Nach dem Ausbau des defekten Bauteils wird ein hochwertiger Ersatzkondensator eingesetzt. Wichtig ist dabei, präzise zu arbeiten und die Schaltung nicht zu beschädigen.
Für diejenigen, die sich die Reparatur nicht zutrauen, gibt es Experten, die sich auf solche Fälle spezialisiert haben. Einige Technik-Blogs, wie der von Günter Born, führen Listen von Reparaturdiensten, die Router wieder instand setzen können. So bleibt die FritzBox auch über ihre Garantiezeit hinaus funktionsfähig.
WLAN-Ausfälle verhindern: Tipps für eine stabile Verbindung
WLAN-Störungen sind nicht nur bei der FritzBox ein Ärgernis. Doch es gibt einfache Möglichkeiten, die Verbindung stabiler zu machen. Ein zentraler Punkt ist die Platzierung des Routers. Dieser sollte möglichst frei stehen, ohne Hindernisse wie Wände oder Möbel, die das Signal blockieren könnten. Auch die Höhe des Routers spielt eine Rolle – idealerweise sollte er auf einer erhöhten Position installiert werden.
Ein weiterer Tipp ist die Nutzung verschiedener Frequenzbänder. Viele FritzBox-Modelle bieten sowohl 2,4-Gigahertz- als auch 5-Gigahertz-Verbindungen an. Während 2,4 Gigahertz eine größere Reichweite hat, ist 5 Gigahertz schneller und störungsfreier. Nutzer können ihre Geräte gezielt auf das passende Band einstellen, um die Verbindung zu optimieren.
Falls es trotz aller Maßnahmen zu Ausfällen kommt, können Software-Updates helfen. AVM stellt regelmäßig neue FritzOS-Versionen bereit, die Fehler beheben und die Stabilität verbessern. Es lohnt sich, die Firmware immer auf dem neuesten Stand zu halten, um das Beste aus der FritzBox herauszuholen.
FritzBoxen sind in der Regel ziemlich langlebig. Nach gewisser Zeit solltest du einen Router aber trotzdem ersetzen, auch wenn er noch funktioniert. Spätestens, wenn das Gerät keine Sicherheitsupdates mehr erhält, ist es Zeit für Ersatz. Dein Heimnetzwerk ist sonst anfällig für Cyberattacken.
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