Warnung vor Handy-Funktion: Sie öffnet Angreifern Tür und Tor
Autor: Alexander Milesevic
Deutschland, Freitag, 19. Dezember 2025
Wer aus dem Haus geht, ändert in der Regel nicht seine Handy-Einstellungen. Dabei sollte das bei einer Funktion gemacht werden, empfehlen Experten.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät, Funkverbindungen wie Bluetooth, WLAN oder NFC auf Smartphones und anderen internetfähigen Geräten nur bei Bedarf einzuschalten. Die Maßnahme erhöhe die Sicherheit und schone den Akku, teilte die Behörde mit. Verbraucherschützer empfehlen, unterwegs das WLAN zu deaktivieren - auch der amerikanische Geheimdienst NSA gibt Tipps zum Schutz vor Angriffen. Demnach seien das die Gründe dafür:
- Energieeinsparung: Ein deaktiviertes Gerät verbraucht keinen Strom und kann somit den Akku schonen.
- Schutz der Passwörter: Es besteht die Gefahr, dass Passwörter mittels "Fake-Hotspots" von WLAN-Boxen ausgespäht oder gespeicherte Daten über sogenannte Packet Sniffer abgegriffen werden.
- Schutz der Wohnadresse: Ein Angreifer könnte die gespeicherten WLANs auslesen und über kartierte Netzwerke über Internetseiten die Wohnadresse ermitteln.
Auch weitere Behörde warnt vor offenen Netzen und alten Standards
Die französische Behörde für Cybersicherheit (CERT-FR) nennt laut PC-Welt Sicherheitslücken, die durch WLAN-Verbindungen und mobile Netze entstehen. Wer öffentliche WLANs nutzt, sei demnach besonders anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe: Hacker schalten sich unbemerkt zwischen Hotspot und Nutzer, lesen Daten mit oder verändern sie – vor allem in ungesicherten Netzen wie in Cafés oder anderen frei zugänglichen Orten.
Video:
Als zweite Gefahr nenne die Behörde die Evil-Twin-Methode. Angreifer bauen dabei ein gefälschtes WLAN, das wie ein legitimer Hotspot aussieht. Wer sich verbindet, liefert Passwörter und andere sensible Daten oder gibt den Angreifern die Möglichkeit, den gesamten Datenverkehr zu manipulieren.
CERT-FR warnt PC-Welt zufolge außerdem vor alten Mobilfunkstandards wie 2G. Deren Sicherheitsmechanismen gelten als veraltet und sind deutlich leichter zu knacken als moderne Netze wie 5G. Trotzdem ist 2G in vielen Ländern noch aktiv – und bleibt damit eine Einladung für Angreifer.
So lässt sich die WLAN-Steuerung bei Apple automatisieren
Das WLAN manuell in den Einstellungen ein- und auszuschalten ist möglich, aber umständlich, sofern nicht der Flugmodus aktiviert wird. Bei Apple-Geräten wird es zudem am nächsten Tag automatisch wieder aktiviert, damit Nutzer nicht versehentlich lange nur mobile Daten verbrauchen.
Eine elegantere Lösung ist die Automatisierung über die App "Kurzbefehle". In der App lässt sich unter "Automation" eine neue Automation anlegen, etwa vom Typ "Verlassen" mit "Aktueller Ort" oder einer gespeicherten Adresse. Nach Kontrolle des Kartenausschnitts wird mit "Fertig" bestätigt und "Jederzeit" gewählt; "Sofort ausführen" sorgt dafür, dass keine Bestätigung mehr nötig ist.