Überraschende Wende: AVM und Huawei beenden Patentstreit
Autor: Kevin Kosmann
Deutschland, Montag, 06. Mai 2024
AVM drohte aufgrund einer Patentklage von Huawei ein Verkaufsverbot von vier der beliebtesten Fritz!Box-Router. Doch nun gibt es überraschende Nachrichten, die positiv für AVM sind.
- Wende im Patentstreit zwischen AVM und Huawei
- Drohendes Verkaufsverbot der Fritz!Box-Router abgewendet
- AVM erwirbt zahlungspflichtige Lizenz für Huaweis Wi-Fi-6 SEPs
AVM, das deutsche Unternehmen, das für seine Fritz!Boxen bekannt ist, hat sich in der Tech-Welt durch seine langjährige Erfahrung einen beeindruckenden Status erarbeitet. Der Begriff "Fritz!Box" hat in Deutschland einen solchen Bekanntheitsgrad erreicht, dass er oft gleichbedeutend mit WLAN-Routern genannt wird und hat sich über die Jahre hinweg als feste Größe in zahlreichen Haushalten etabliert. Doch aufgrund eines Rechtsstreits drohte AVM ein Verkaufsverbot. Deshalb reagierte AVM und veröffentlichte zunächst ein Update mit der Firmware FritzOS 7.57. Allerdings war dies noch nicht alles, wie Chip und Heise online berichteten. Nach der verlorenen Patentklage gegen Huawei kommt jetzt die überraschende Wende, wie Cachys Blog vermeldet.
Update vom 22.04.2024: Wende beim Verkaufsverbot von Fritz!Box-Modellen - AVM und Huawei einigen sich im Patentstreit
Der Patentstreit zwischen dem chinesischen Tech-Giganten Huawei und dem deutschen Telekommunikationsexperten AVM sorgt bis Anfang des Jahres für Schlagzeilen. Wie auch wir berichteten, hatte Huawei AVM vorgeworfen, seine Patente bezüglich des WiFi-6-Standards in einigen Fritz!Box-Modellen verbaut zu haben, ohne eine Lizenz zu besitzen.
AVM stritt diese Behauptungen ab, konnte sich jedoch nicht vor Gericht durchsetzen - man verlor die Klage und es drohte ein Verkaufsverbot. Als Reaktion darauf änderte AVM die Software ihrer betroffenen Fritz!Box Modelle mit dem Update FRITZ!OS 7.57. Huawei zeigte sich jedoch unzufrieden mit dieser Lösung und wollte weiter rechtlich gegen das Berliner Unternehmen vorgehen.
Nun die überraschende Wende. Wie unter anderem Cachys Blog und Golem.de berichten, sollen die geplanten rechtlichen Schritte von Seiten Huaweis vom Tisch sein. So soll das chinesische Unternehmen seine Klage fallen gelassen haben. Der Konflikt, so scheint es, soll damit endgültig beigelegt sein. Aus dem Antrag auf freiwillige Abweisung geht demnach hervor, dass AVM inzwischen eine zahlungspflichtige Lizenz für Huaweis Wi-Fi-6 SEPs (Standard-Essential-Patent) besitzt. Damit sollte auch das drohende Verkaufsverbot von Fritz!Box-Modellen endgültig aus der Welt sein.
Originalartikel vom 15.01.2024: Fritz!Box-Verkaufsverbot von Gericht bestätigt - Patentklage von Huawei gegen AVM
Der asiatische Technik-Riese Huawei hat im Frühjahr 2023 in Deutschland gegen mehrere Unternehmen Patent-Klagen eingereicht. Unter den Betroffenen ist auch der deutsche Marktführer AVM. Die Patente beinhalten Technologien, welche für Geräte, die den sogenannten WIFI 6 oder 7 Standard verwenden, von fundamentaler Bedeutung sind. Da Huawei eine der führenden Entwickler neuer WLAN-Standards ist, hält das Unternehmen dementsprechende Patente.
Beim Rechtsstreit zwischen Huawei und AVM geht es um die Implementierung des sogenannten Orthogonal Frequency Division Multiple Access (OFDMA). Eine Funktion, die neben dem WIFI-Standard 6 ein wichtiger Bestandteil von drahtlosen Netzwerken darstellt. Im November 2023 entschied das Landgericht München das Verfahren zugunsten Huaweis. Das rechtskräftige Urteil hat für AVM schwerwiegende Folgen. Denn es wurde ein Verkaufsverbot für WIFI-Geräte, die den Standard 6 oder 7 benutzen, ausgesprochen.