Das Darknet - was ist das eigentlich? Die dunkle Seite des Internets einfach erklärt
Autor: Elias Max Josef Gruber
Franken, Montag, 28. Dezember 2020
Immer wieder wird der Begriff "Darknet" mit illegalen Straftaten in Bezug gebracht. Doch was steckt eigentlich hinter dem "Dunklen Netz" ? Erfahren Sie hier, was es mit der schwarzen Seite des Internets auf sich hat, welchen Nutzen es hat und wer es nutzt.
Den meisten Menschen ist das Wort „Darknet“ mittlerweile ein Begriff. Oft genug hört man den Namen in den Medien im Zusammenhang mit diversen Straftaten. Zuletzt zum Beispiel als Jugendliche aus Bamberg Falschgeld anschafften, um damit einkaufen zu gehen. Aber auch der Amokschütze aus München soll seine Tatwaffe, eine Glock 17, über das Darknet gekauft haben.
Aber was ist das "Darknet"? Einfach nur ein Tummelplatz für zwielichtige Gestalten und Kriminelle?
"Darknet": Was ist der Unterschied zum "normalen Internet"?
Um das Darknet zu verstehen, muss man kein Spezialist sein. Es ist eigentlich gar nicht mal so schwer. Dennoch wird es deutlich leichter, wenn man weiß, was das "normale" Internet eigentlich ist. Auch wenn nun einige Variablen ausgelassen werden, hier eine grobe Zusammenfassung, wie das herkömmliche Internet in seiner funktioniert.
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Das „normale“ Web oder das „Surface Web“, bezeichnet den Teil des Internets, den jeder Mensch über einen beliebigen Browser aufrufen kann. Wenn Sie diesen Text auf inFranken.de lesen, dann sind Sie somit bereits im „Surface Web“.
Dieses Netz setzt sich aus Netzwerken von Providern, Firmen oder beispielsweise auch Universitäten zusammen. Einfach gesagt: Verschiedenen Anbieter laden Informationen, wie eine Website, auf einen Server. Dieser stellt dann diese Information zu Verfügung. Nutzer können dann mit einem Browser eine bestimme Adresse aufrufen und werden an den Server weitergeleitet. Dieser leitet die Information an den Computer des Nutzers weiter. Der Browser (Chrome, Firefox, Safari usw.) zeigt diese an und macht sie verfügbar. Eine Internetseite hat darüber hinaus eine bestimmte Adresse, eine Zahlenkombination, damit der Server weiß, welche Seite er weitergeben soll.
Ein Schauplatz für Kriminelle? - Nicht ganz
Wenn das so gut funktioniert, warum benötigt man dann ein Darknet? Ganz einfach: Das Browsen im Surface Web garantiert keine Anonymität. Begehen Sie hier eine Straftat, ist es für Justizbehörden ein Leichtes Sie auf mithilfe Ihrer IP-Adresse aufzuspüren. Das kann gerade in Ländern, in denen Zensur herrscht, schnell zum Problem werden. Die IP-Adresse kann man sich als Nummernschild vorstellen, mit der man ihren Rechner ausfindig machen kann. Übrigens hat jedes Gerät, dass einen Internetzugang bereitstellt, eine IP-Adresse. Also auch Ihr Smartphone oder die Spielekonsole.
Das Darknet will genau das verhindern und versuchen einen möglichst anonymen Zugang zu garantierten. Dabei ist das alleinige Browsen im Darknet nichts Illegales. Laut gdata.de sind ca. 37 Prozent aller Darknet-Seiten völlig legal.