Der Videobeweis im Fußball soll Klarheit bringen: Der Ball war im Aus, ein Handspiel oder ein Abseits eindeutig. Sorgt der Videobeweis für ein gerechteres Ergebnis?
- Nicht mehr wegzudenken: Videoassistenz im Sport
- Wissenschaftlich untersucht: So wirkt der Videobeweis
- Psychologie: unterschiedliche Wahrnehmung
Der Videobeweis im Sport ist inzwischen nicht mehr wegzudenken. Im Grunde soll der Videobeweis im Sport zu gerechteren Ergebnissen führen. Doch wie sieht das eigentlich die Wissenschaft? An der FernUniversität Hagen wird unter anderem dazu geforscht.
Die Kamera sieht mehr, oder?
Der DFB teilt auf seiner Website mit, dass der Videoassistent seit der Saison 2017/2018 in der Bundesliga eingesetzt wird. Zum Einsatz kommt der VAR (Video Assistant Referee), wie der Videoassistent auch heißt, bei:
- einem Tor, wenn es ein Foul, ein Handspiel, Abseits und andere Regelwidrigkeiten gab
- einem Strafstoß, ob zu Unrecht gegeben oder nicht
- einer Roten Karte, ob zu Unrecht gegeben oder nicht
- einer Verwechslung eines Spielers bei Roter, Gelb-Roter oder Gelber Karte
Auch bei anderen Sportarten ist der Videobeweis ein wichtiges Instrument geworden, Entscheidungen des Schiedsrichters zu überprüfen und zu legitimieren. Ob der Ball im Finale eines Grand-Slam-Turniers wirklich im Aus war oder ob der Läufer bei Olympia kurz die Bahn verlassen hat, kann mit dem Videobeweis im Nachhinein sichtbar gemacht werden.
VAR: FernUniversität Hagen forscht zur Genauigkeit
Laut Dr. Laura Sperl von der FernUniversität in Hagen kommt es sehr wohl darauf an, was das Video zeigt. Denn als weiterer Faktor kommt die menschliche Wahrnehmung ins Spiel. Und je nach Sportart kommen auch technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel die Zeitlupe, zur Anwendung. Das ergibt Sinn. Schließlich ist der Hockey-Puck, der Fußball oder der Tennisball zu schnell für das menschliche Auge.
Zeitlupen können auf jeden Fall dabei helfen, zu erkennen, ob ein Ball im Aus oder im Tor war. Etwas komplizierter wird es dann bei der Beurteilung eines Fouls oder eines Handspiels. Hier kommt die Beurteilung der handelnden Personen hinzu, zum Beispiel die Frage, ob ein Handspiel beabsichtigt war oder nicht.