Psychologie: Diese zwei Faktoren entscheiden, ob dich jemand mag oder nicht
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Freitag, 04. Februar 2022
Psychologie spielt beim Kennenlernen eine entscheidende Rolle. Innerhalb von wenigen Sekunden bilden wir uns eine Meinung, wenn wir auf neue Menschen treffen. Doch diese Meinung lässt sich beeinflussen.
- Schon beim ersten Handschlag ist entschieden, ob mich der Gegenüber mag oder nicht.
- Begründung für Vertrauen oder Ablehnung
- Anwendung im Arbeitsleben
Es gibt feste Faktoren, nach denen wir eine neue Person innerhalb von wenigen Sekunden bewerten. Aber was genau entscheidet, ob uns eine Person mag, oder nicht?
Welche zwei Faktoren entscheiden darüber, ob uns jemand mag, oder nicht?
Diese Frage beschäftigt Amy Cuddy schon lange. Die Professorin an der Harvard Business School erforscht seit mehr als 15 Jahren, wie der erste Eindruck ersteht, den wir von einer Person haben. Gemeinsam mit ihren Kollegen, den Psychologen Peter Glick und Susan Fiske, ist sie nun zu einem Ergebnis gekommen.
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In ihrem Buch: „Dein Körper spricht für dich: Von innen wirken, überzeugen, ausstrahlen"* haben die Forscher*innen die zwei wichtigsten Kriterien herausgearbeitet, die unser Gegenüber beim ersten Aufeinandertreffen innerhalb von wenigen Sekunden für sich bewertet: Vertrauen und Respekt. "Kann ich diese Person respektieren?" und "Kann ich dieser Person vertrauen?" sind zwei Fragen, die jeder Mensch für sich bei der ersten Begegnung beantwortet.
Woran liegt das?
Innerhalb von wenigen Sekunden wird das soziale Verhalten, also deine eigene Wärme bewertet sowie deine Kompetenz. Kommt dein Gegenüber zu dem Schluss, dass du beides besitzt, kommt man sehr gut miteinander aus. Man mag sich, sowohl im beruflichen als auch privaten Kontext.
Die Professorin und Autorin Cuddy hat zudem bemerkt, dass Menschen glauben, die Kompetenz würde vor allem im Beruf die wichtigere Rolle spielen. So möchten die meisten Bewerber beweisen, dass sie talentiert, qualifiziert und klug genug sind, um eine Stelle zu besetzen und mit dem Gegenüber zusammenzuarbeiten. Doch tatsächlich ist das soziale Verhalten, also die eigene Wärme, deutlich entscheidender, wenn es um die Einschätzung einer Person geht.
Was spielt sich in uns ab?
Cuddy sieht die Gründe für dieses Verhalten evolutionär bedingt. So war es früher essenziell für das Überleben, zu wissen, wem man vertrauen kann. Schließlich hatten nicht alle Höhlenmenschen gute Absichten, manche wollten auch Besitztümer stehen oder sogar andere Personen umbringen. Diese Menschen sozial gut einschätzen zu können, war also deutlich wichtiger als die fachliche Kompetenz, ein gutes Feuer anschüren zu können.