Edeka, Lufthansa oder McDonalds: Wer erhält 2022 den "Goldenen Geier" für die größte Umwelt-Lüge?
Autor: Michi Standl
Deutschland, Montag, 29. August 2022
Wer dieses Jahr für die "dreisteste Umweltlüge" den "Goldenen Geier" erhält, wird derzeit ermittelt. Diese Unternehmen sind nominiert und so kannst du abstimmen.
- Was ist der "Goldene Geier"?
- Wer ist für den Schmähpreis nominiert?
- Hier kannst du abstimmen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nominiert jährlich Unternehmen, die der Meinung des Vereins nach Greenwashing betreiben - also weniger nachhaltig sind, als sie sich in der Öffentlichkeit darstellen. Auch Produkte können Anwärter auf die "dreistete Umweltlüge des Jahres" sein. Dafür wird der "Goldene Geier" verliehen. Die Verbraucher*innen haben insgesamt 1.200 Vorschläge an die DUH geschickt. Daraus wurden die sechs Finalisten ermittelt. Nun haben User*innen bis 12. September Zeit, in einer Onlineabstimmung den Gewinner des Schmähpreises zu küren. Wir stellen dir die "Finalisten" vor.
Shell verspricht Klimaneutralität mit nur 1,1 Cent pro Liter Sprit
Der Spritkonzern Shell bietet klimaneutrales Tanken an. Die Werbebotschaft: Autofahrer*innen könnten für nur 1,1 Cent pro Liter Benzin oder Diesel die CO₂-Emissionen der eigenen Fahrt ausgleichen. Verbraucher*innen und die Deutsche Umwelthilfe glauben nicht, dass das funktioniert.
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Die DUH kritisiert auch, dass Shell nicht kommuniziert, wie mit nur 1,1 Cent der CO₂-Ausstoß kompensiert werden soll. Der Verein spricht von einer "ärgerlichen Täuschung", die nicht zu Ende gedacht sei und rechnet vor: Wenn das funktioniere, würden rund 225 Millionen Euro ausreichen, um Benzin in ganz Deutschland klimaneutral zu machen. Trotzdem gelange mit jedem Auto-Kilometer das schädliche CO₂ in die Atmosphäre, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der DUH.
Das CO₂ könne schon kompensiert werden. Das würde laut Umweltbundesamt allerdings 9,7 Milliarden Euro kosten.
Edeka gibt mit einem Trick nach wie vor Plastiktüten aus
In Deutschland dürfen Geschäfte seit Jahresbeginn keine Plastiktüten mehr anbieten. Die Deutsche Umwelthilfe wirft Edeka vor, mit einem Trick dennoch Kunststoff-Tragetaschen im Angebot zu haben.
Den Informationen der DUH zufolge lässt die Supermarktkette das Plastik um einige Mikrometer dicker produzieren. So fallen die Tüten nicht mehr unter das Verbot. Des Weiteren kritisiert die Umwelthilfe, dass Edeka die Plastiktüten als "mehrfach verwendbar" anpreist.