Milchalternativen im Vergleich: Wofür eignet sich welche?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 23. Februar 2022
Der Markt für Milchalternativen wird immer größer. Für viele wird es somit schwerer, den Überblick zu behalten und sich zu merken, welche pflanzliche Milch sich wofür eignet.
- Wissenswertes rund um die Pflanzenmilch
- Sojamilch, Hafermilch und Mandelmilch
- Kokosmilch, Erbsendrink und Reisdrink
Für Menschen, die sich vegan ernähren oder aus anderen Gründen auf Kuhmilch verzichten wollen, ist es oft nicht einfach, den Überblick über die verschiedenen Milchsorten zu behalten.
Alles, was du über Pflanzenmilch wissen musst
Auf dem Markt gibt es heutzutage eine Vielzahl verschiedener Milchalternativen. Dazu gehören Milch aus Nüssen, Getreide, Hülsenfrüchten oder Ölsamen. Im Grunde genommen ist die Herstellung einer Pflanzenmilch nicht so kompliziert, wie man vielleicht annehmen mag: Die ausgewählte Zutat wird gewässert oder eingeweicht, anschließend dann trocken oder feucht vermahlen und abschließend mit Wasser gemischt. Je nach Zutat, die man wählt, wird der Drink anschließend verkocht oder fermentiert. Feststoffe werden abgefiltert. Um den Drink geschmacklich zu verfeinern, werden einzelnen Lösungen zusätzlich Öle, Süßungsmittel und/oder Salz hinzugegeben.
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Entscheidest du dich dafür, ein Produkt aus dem Handel zu kaufen, solltest du unbedingt auf mögliche Konservierungsstoffe, Süßungsmittel und Emulgatoren achten. Eine Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen und die Kontrolle über die Inhaltsstoffe zu haben, ist, eine Milchalternative selber herzustellen. Materialien, die du dazu brauchst, sind meist nur ein Mulltuch und ein guter Mixer. Wähle am besten regionalen Hafer, um deine Hafermilch herzustellen. Weiche etwa 100g ganze Haferkörner für 12 Stunden in Wasser ein. Anschließend siebst du das Wasser ab, gibst einen Liter Wasser zu den Körnern und pürierst alles sehr fein. Nimm nun einen Trichter und ein Mulltuch zur Hilfe, um die Flüssigkeit direkt in Flaschen abzufüllen. Magst du die Milch etwas geschmacksintensiver, kannst du vor dem Mixen auch Salz, Vanille, Zimt, Honig oder Datteln hinzufügen.
Wählst du eine Milchalternative, kannst du einerseits Abwechslung in deinen Alltag bringen, andererseits aber auch bestimmte Nährstoffe bewusst in deine Ernährung integrieren. Auch andere Gründe sprechen für die Milchalternativen: Stellt man die Milch selbst her, kann man auf regionale Zutaten achten. Zudem gibt es beim Kauf einer industriell hergestellten Milch vorwiegend auch regionale, faire und biologische Angebote, sodass man auch der Umwelt etwas Gutes tun kann. Laut Albert Schweitzer Stiftung überzeugt Pflanzenmilch in der Ökobilanz im Vergleich mit Kuhmilch: Die Emission von Treibhausgasen in Bezug auf die Produktion der Milchalternativen liegt weit unter dem Wert bei der Kuhmilchproduktion. Auch der Landverbrauch ist deutlich geringer. Des Weiteren kann man so gegen das Tierleid in der Milchindustrie vorgehen: Kühe in Milchbetriebe werden meist extremem körperlichen und psychischen Stress ausgesetzt. Möchtest du dies verhindern, kann es ein guter Schritt gegen das Tierleid sein, zu einer Pflanzenmilch zu greifen.
Die bekanntesten Milchalternativen
Eine der bekanntesten Milchalternativen ist die Sojamilch. Sie gilt als besonders vielseitig und kann beispielsweise gut zum Backen verwendet werden, aber auch zum Herstellen von Smoothies, in Müsli oder im Kaffee. Soja überzeugt durch einen sehr hohen Proteingehalt, weshalb es gerne auch von Sportler*innen zur Unterstützung des Muskelaufbaus gewählt wird. In der Milch sind wertvolles Kalium und Magnesium, aber auch Eisen, Zink und viele B-Vitamine enthalten. Je nachdem, wofür du den Drink einsetzen möchtest, kannst du auf eine der verschiedenen Varianten im Handel zurückgreifen: Es gibt ungesüßte und gesüßte Sojamilch, welche mit Vanille-, Schoko- oder Bananengeschmack sowie Mischformen mit Reis- oder Hafermilch. Wählst du einen Sojadrink mit Chia- oder Leinöl-Zusatz, kannst du deiner Ernährung beispielsweise wertvolle Omega-3-Fettsäuren hinzusetzen. Laut Ökotest enthält Sojamilch im Vergleich mit Kuhmilch weniger Zucker, weniger Kalorien und weniger gesättigte Fettsäuren, dafür aber viermal so viel Folsäure.
Hafermilch ist laut Umfragen der in Deutschland beliebteste Milchersatz. Er überzeugt vor allem durch seinen Reichtum an Kalium und Phosphor; zudem wirken sich die Ballaststoffe anregend auf deine Verdauung aus. Charakteristisch für Haferdrinks ist die leichte und natürliche Süße, sodass in der Regel auch kein Zucker zugesetzt wird. Im Vergleich mit einer Vollmilch ist Hafermilch reicher an ungesättigten Fettsäuren. Hafermilch ist besonders beliebt im Kaffee, kann aber auch ideal in einem Müsli, Porridge oder zum Backen verwendet werden.