Muss der Mann im Stehen urinieren? Oder gibt es gute Gründe, sich dabei zu setzen? Ein Mediziner hat sich dazu geäußert. Warum im Sitzen pinkeln definitiv besser ist.
- Ist ein Mann nur ein Mann, wenn er im Stehen uriniert?
- Im Sitzen oder doch lieber im Stehen? Was sagt der Mediziner dazu?
- Warum man als Mann dennoch dabei sitzen sollte
Es führt irgendwann zu Auseinandersetzungen. Der Mann steht vor der Toilette und versucht, seinen Strahl in die Schüssel zu lenken. Trotzdem spritzt es, der Sprühnebel verteilt sich im gesamten Bad. Im schlimmsten Fall tropft es auch noch auf den Boden. Appetitlich ist mit Sicherheit etwas anderes. Doch warum machen Männer das? Ist es vielleicht die letzte Bastion der "Männlichkeit"? Oder sind sie einfach nur zu faul, sich die Hose runterzuziehen und zu setzen? Liegt es an der Erziehung?
Im Sitzen oder doch lieber im Stehen? Was sagt der Mediziner dazu?
Leider muss man sich als Mann, wenn man sich auf die Toilette setzt, von manchen Geschlechtsgenossen immer noch anhören, man wäre ein "Sitzpinkler". Und dies wird gleichgesetzt mit "Weichei" oder schlimmerem. Es trifft manchen ins Mark, wenn die Männlichkeit angezweifelt wird. Dabei gibt es mannigfaltige Gründe, sich von diesem angeblichen Symbol, das mit einem Mann assoziiert wird, zu verabschieden.
Es scheint Einigkeit darüber zu herrschen, dass man sich nicht einig ist. Während die einen sagen, dass es für einen Mann gesünder wäre, sich zu setzen, widersprechen andere dem vehement. Um das Ganze ein wenig aufzuhellen, muss man erst einmal einen Blick auf die männliche Anatomie werfen, genauer in das Innere des Mannes. Die männliche Prostata sitzt zwischen Harnblase und Beckenboden und umhüllt den Beginn der Harnröhre. Im Alter kann sich diese vergrößern. Es muss dabei nicht unbedingt eine bösartige Erkrankung vorliegen.
Eine gesunde, sprich nicht vergrößerte Prostata scheint keinen großen Einfluss auf den Verbleib von Resturin in der Blase zu haben, egal, ob man zum Urinieren steht oder sitzt. Wie sieht es jedoch aus, wenn die Prostata nicht mehr gesund ist? Und hier scheiden sich die Geister. Während einige Mediziner die Auffassung vertreten, dass beim Urinieren im Sitzen, gerade bei einer vergrößerten Prostata, zu viel Resturin in der Harnblase verbleibt und dies durch sich möglicherweise anreichernde Krankheitserreger zu ernsthaften Problemen führe, vertreten andere Urologen genau die gegenteilige Ansicht. Eine wissenschaftliche Studie belege, dass sich gerade bei einer gutartig vergrößerten Prostata die Blase im Sitzen besser entleere und so weniger Resturin zurückbleibe. Damit würde die Gefahr der Entstehung von Blasensteinen oder Entzündungen vorgebeugt. Doch was stimmt jetzt? Das ist leider nicht so einfach zu beantworten. Hier treffen zwei gegensätzliche Aussagen aufeinander. Zusammenfassend kann man also sagen, man weiß es einfach noch nicht sicher.
Warum man als Mann dennoch dabei sitzen sollte
"Ich kann doch zielen." "Bei mir geht nichts daneben." So oder so ähnlich klingen die Aussagen der Männer, die ihr kleines Geschäft im Stehen verrichten. Doch hat es wirklich etwas mit der Zielgenauigkeit zu tun? Eher weniger. Die Toiletten, die man in den Badezimmern verbaut, sind schlicht und ergreifend eigentlich gar nicht dafür gedacht, um darin im Stehen zu urinieren. Dabei sind die sogenannten Flachspüler sogar noch schlechter als die Tiefspüler. Egal, wie gut man zielt, der Strahl wird beim Auftreffen in viele, oft sogar mikroskopisch kleine Tröpfchen aufgesplittert. Diese fliegen unkontrolliert durch die Luft und treffen dabei die Klobrille, den Rand der Toilette und sogar die Wand dahinter.
Buchtipp: '52 Dinge, mit denen du dir auf dem Klo die Zeit vertreiben kannst' jetzt ansehen
Doch damit nicht genug. Bei Versuchen wurde festgestellt, dass sich der Sprühnebel fast im ganzen Bad verteilt und dabei auf Handtüchern, auf der Badewanne, dem Spiegel und der Zahnbürste ablagert. Und das ist nun alles andere als appetitlich. Wer möchte sich gerne mit einer solchen Zahnbürste noch die Zähne putzen? Es gibt dazu Videos, in denen mittels Fluoreszenz gezeigt wird, wie sich der Nebel verbreitet.