Systemisches Coaching: Über den Begriff wirst du unweigerlich stolpern, wenn du dich in Business-Netzwerken wie LinkedIn oder XING bewegst. Aber was ist das für ein Beruf? Wie kannst du systemischer Coach werden?
- Was ist Coaching?
- Anlässe für Coaching
- Systemisches Coaching - Was ist der Unterschied?
- Vorteil von systemischem Coaching
- So wirst du systemischer Coach
Der Begriff Coaching oder Coach wird immer noch häufig mit einem sportlichen Umfeld in Verbindung gebracht. So wird der*die Trainer*in einer Mannschaft gerne auch Coach genannt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Tätigkeit als Coach oder Coachin zunehmend vor allem im beruflichen Kontext ausgeweitet und etabliert. Der DBVC (Deutscher Bundesverband Coaching e.V.) definiert den Begriff Coaching als "professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs-/ Steuerungsfunktionen und von Experten in Unternehmen und Organisationen." Darüber hinaus wird Coaching mittlerweile aber auch für viele andere Bereiche des täglichen Lebens angeboten: Life-Coaching, Ernährungs-Coaching, Familien-Coaching, Personal Coaching oder Beziehungs-Coaching - die Liste lässt sich beliebig weiterführen.
Anlässe für Coaching
Die Anlässe für ein Coaching sind vielfältig. Im Leben stehst du immer wieder mal vor Situationen, in denen du nicht so wirklich weiß, wie du dich entscheiden sollst. Dein innerer Kompass zeigt in bestimmten Momenten oder Lebensphasen nicht eindeutig die Richtung an. Das kann im privaten oder im beruflichen Umfeld sein. Manchmal spüren wir auch, dass wir uns selbst nicht (mehr) grün sind. Wir haben das Gefühl, etwas bei uns selbst verändern zu müssen, wissen aber nicht so recht, wie wir es anpacken sollen.
Im Privatem geht es häufig um Themen, die in der Partnerschaft, Familie oder im Freundeskreis aufkommen. Im beruflichen Kontext stehst du vielleicht (un-)freiwillig vor Situationen, den Job zu wechseln oder zu verlieren, eine neue Aufgabe anzugehen, in ein anderes Team zu wechseln oder es bestehen Konflikte mit Vorgesetzten, Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen. Nicht selten vermischen und verstärken sich die jeweiligen Problemlagen wechselseitig. Wir nehmen Privates mit zur Arbeit und umgekehrt. Das Ergebnis ist für alle Betroffenen und Beteiligten belastend.
Somit treten Konstellationen und Ereignisse in unserem Leben auf, die Konfliktpotenzial besitzen, uns zu Veränderungen zwingen, für die wir Entscheidungen treffen müssen. Abhängig vom Zeitpunkt, ab dem du dich für ein Coaching entscheidest, liegen die Anlässe zeitlich zurück, sind gerade akut oder werden von dir antizipiert und perspektivisch erwartet.
Systemisches Coaching - Was ist das?
Ein Coaching stellt grundsätzlich Hilfe zur Selbsthilfe dar. Die Rat- und Hilfesuchenden können durch das Coaching die eigenen Ressourcen aktivieren. Dazu setzt der Coach zielgerichtete Interventionen ein. Mittels vielfältiger Methoden und Tools soll der Coachee (der oder die ein Coaching in Anspruch nimmt) durch Selbstreflexionen eigenständig zum Ziel gelangen, seine aktuellen Problemstellungen aufzuspüren, für ihn geeignete Lösungsansätze zu finden und sie umzusetzen. Der Coachee formuliert dabei im Rahmen seines Coachings Themen und Zielsetzungen immer selbst. Der Coaching-Prozess verfolgt als ergebnis- und lösungsorientierte Beratungsform das Ziel, die eigene Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu steigern, gibt jedoch keine Erfolgsgarantie.
Systemisches Coaching arbeitet auch auf diese Art und Weise, nimmt für sich jedoch explizit eine ganzheitliche (systemische) Perspektive in Anspruch. Jeder Mensch wird durch seine Sozialisierung, seine Lebenserfahrungen, sein privates wie berufliches Umfeld und die Resultate seiner getroffenen Entscheidungen geprägt. Alle Entscheidungen, die wir treffen, und jedes daraus resultierende Verhalten basieren auf dieser Prägung sowie den abgespeicherten und bewerteten Erfahrungen. Durch sie entstehen unser Wertekompass, unsere Haltung, Einstellung, unsere Verhaltens- und Reaktionsmuster.