Vorteile von Weiterbildungen: Das bringt es dir, dich weiterzubilden
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 26. Juni 2023
Bringt dir eine Weiterbildung Vorteile? Wie steht es um das Gehalt oder die Karrierechancen und welche persönlichen Vorteile kannst du erwarten? Die 10. Erfolgsstudie zur Aufstiegsfortbildung der DIHK gibt Antworten.
- Zahlt sich eine Weiterbildung finanziell aus?
- Das dreigliedrige System der Aufstiegsfortbildung
- Die zweite Ebene: Fachwirte und Meister
- Wer bezahlt die Weiterbildung?
- Finanzierungsmöglickeiten der Weiterbildung
Die Aufstiegsfortbildung oder Höhere Berufsbildung, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sie nennt, ist ein "Geheimtipp" sowohl für karrierebewusste Mitarbeitende als auch für unternehmerische Strategien gegen den Fachkräftemangel. Inzwischen verfügten mehr als 2,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland über einen Abschluss der Höheren Berufsbildung. Allein im IHK-Bereich, also bei den Industrie- und Handelskammern, melden sich jährlich rund 60.000 Beschäftigte zur Prüfung. "Es können gerne noch mal mehr werden", versichert der stellvertretende DIHK-Chef Achim Dercks. Wir zeigen, mit welchen Erfolgen du rechnen kannst, wenn du eine der 70 Fortbildungswege nutzt.
Zahlt sich eine Weiterbildung finanziell aus?
Ja, das bestätigen die befragten 20.000 Absolvent*innen. Bei rund 60 % derjenigen, die mit einem Gehaltsplus den Erfolg beziffern, liegt der monatliche Zuwachs bei mehr als 500 Euro. Die Sprünge beim Einkommen zeigen sich so richtig erst drei Jahre nach erfolgreich absolvierter Fortbildungsprüfung. Konkret sieht das bei den finanziellen Verbesserungen dann so aus: 14 % der Fortgebildeten erhalten bis zu 249 Euro im Monat mehr Gehalt. Bei 25 % sind es schon zwischen 250 Euro und 499 Euro. 21 % haben von 500 Euro bis 749 Euro monatlich mehr Geld auf dem Konto. Bei 13 % sind es zwischen 750 Euro und 999 Euro. Und 26 % der Aufgestiegen verdienen sogar 1.000 Euro und mehr.
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Viele positive Effekte ergeben sich aber sofort: 93 % der Absolvent*innen sagen, dass sich die Weiterbildung positiv auf ihre persönliche Entwicklung ausgewirkt hat. Nur sieben Prozent bilanzieren ihre Weiterbildungszeit als wenig erfolgreich. Und was sind die konkreten Punkte, an denen sich das festmachen lässt? Die Weiterbildung hat bei vielen (74 %) den Blickwinkel auf ihre Arbeit erweitert und bei 70 % haben die gewonnenen Kompetenzen dazu geführt, ein anderes Verständnis zu gewinnen. Mehr als die Hälfte (54 %) der Meister, IT-Professionals oder Fachwirte haben an Souveränität gewonnen, knapp die Hälfte hat ihre Kommunikation optimiert und ihr Reflexionsvermögen gesteigert. Die persönlichen Benefits fallen noch stärker aus als die rein beruflichen Aspekte.
Die Befragten sollten ihre Beweggründe für die Anstrengungen in der Weiterbildung nennen. Im Mittelpunkt stehen der berufliche Aufstieg und die besseren Einkommensmöglichkeiten. Berufliche Neugier und die Horizonterweiterung folgen dann auf Platz drei des Rankings. Die beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen, ist ebenfalls eine zentrale Motivation. Notwendige Anpassungen an neue Entwicklungen und Anforderungen sind der Antrieb, Neues zu lernen. Die Sicherung des Arbeitsplatzes und sich neue Möglichkeiten zu erschließen, um Alternativen in der Arbeitswelt zu haben, sind weitere Beweggründe.
Das dreigliedrige System der Aufstiegsfortbildung
Das System der Aufstiegsfortbildung hat drei Stufen. Auf der höchsten, der dritten Ebene, also quasi dem Oberhaus, gibt es nur fünf Abschlüsse: Betriebswirt*in, Technische*r Betriebswirt*in, Berufspädagog*in sowie Wirtschaftsinformatiker*in und Informatiker*in. Sie übernehmen Führungspositionen in Unternehmen und Organisationen unterschiedlicher Art, Größe und Wirtschaftszweige.
Der durchschnittliche Lernumfang zum Erwerb einer Qualifikation auf diesem Niveau beträgt 800 plus 800 Stunden (Lehrveranstaltungen plus Selbststudium). Vorausgesetzt sind eine Berufsausbildung, Berufserfahrungen und eine vorherige Fachwirt- oder Meister-Fortbildung. Die Prüfung besteht aus mehreren Teilen, sie beinhaltet schriftliche und mündliche Leistungen und umfasst eine Prüfungsdauer von mehr als 16 Stunden. Dazu gehört ebenfalls eine 30-tägige Projektarbeit.