Studie zu Rentenplänen überrascht: Profitieren auch jüngere Generationen?
Autor: Ellen Schneider
Deutschland, Donnerstag, 27. November 2025
Um die Rentenpläne der Bundesregierung wird aktuell viel gestritten. In einer Studie haben sich Forscher die Auswirkungen angesehen - und kommen zu einem überraschenden Ergebnis.
Die Rentenpläne von SPD und Union sorgen derzeit für heftige Debatten. Vor allem die Jugendgruppe von CSU und CDU, die Junge Union, fürchtet eine Benachteiligung der jüngeren Generationen. Dem Gesetzesentwurf zum Rentenpaket wollen die Abgeordneten der Gruppe daher nicht zustimmen. Auch 22 Ökonomen forderten in einem Schreiben auf der Seite des ifo Instituts das Aus des geplanten Rentenpakets.
Aber werden junge Menschen tatsächlich durch das Rentenpaket benachteiligt? Dieser Frage ging das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung jüngst im Rahmen einer Studie nach. Das Fazit der Autoren: Das "Rentenpaket ist generationengerecht – es verbessert Renten-Renditen auch für die Jüngsten."
Über 100 Euro mehr Rente: Studie zeigt Auswirkungen der Rentenpläne
Wie die Studienautoren mitteilen, würden durch die Pläne der Regierung alle heute Erwerbstätigen sowie junge Menschen, die aktuell noch vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen, im Verhältnis zu ihren Beiträgen "überproportional mehr Rente" erhalten. Das zeigen die Hochrechnungen des Instituts:
- Demnach erhöht sich die Rente eines Eckrentners mit 45 Rentenpunkten im Jahr 2032 um rund 59 Euro (51 Euro in Preisen von 2025).
- Geht ein heute 35-Jähriger 2057 in Rente, gibt es für ihn sogar 116 Euro mehr (61 Euro in Preisen von 2025).
Durch die geplante Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent würden die internen Renditen des Beitragsteils, der in den individuellen Rentenanspruch fließt, für alle Geburtsjahre ab etwa 1960 um knapp 0,1 Prozent steigen. Für die Geburtsjahre davor würde die Steigerung etwas geringer ausfallen.
Rentenpaket mit ordentlichen Renditen? Forscher präsentieren Ergebnisse
Das bedeutet: Für jeden Euro, den sie einzahlen, bekommen sie später als Rente im Schnitt so viel zurück, als hätten sie diesen Betrag mit 3,1 bis 4,5 Prozent pro Jahr verzinst.
Die Autoren João Domingues Semeano, Prof. Dr. Sebastian Dullien, Prof. Dr. Camille Logeay und Dr. Ulrike Stein betonen: "Die umlagefinanzierte Rente wirft für alle betrachteten Jahrgänge ordentliche Renditen ab." Dadurch werde die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung für junge und ältere Menschen noch einmal attraktiver.