Druckartikel: Sollten die Beamten-Pensionen abgeschafft werden? Deutsche mit klarer Meinung

Sollten die Beamten-Pensionen abgeschafft werden? Deutsche mit klarer Meinung


Autor: Strahinja Bućan

Deutschland, Freitag, 23. August 2024

Laut einer aktuellen Umfrage will die Mehrheit der Deutschen Beamte in der Rentenversicherung sehen. Über 81 Prozent unterstützen diese Forderung.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 81 Prozent der Deutschen die Integration von Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung unterstützen.


Eine überwältigende Mehrheit in Deutschland spricht sich für die Abschaffung der Pensionsprivilegien für Beamte aus. Dies zeigt eine neue Umfrage im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die am Montag (29. Juli 2024) veröffentlicht wurde.

Über 81 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass neu einstellte Staatsbedienstete künftig in die gesetzliche Rentenversicherung integriert werden sollten. Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das INSM hervor, bei der 5000 Personen befragt wurden. Zurzeit gibt es rund 5,2 Millionen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, von denen 1,9 Millionen Beamte und Richter sind. Das entspricht 36,5 Prozent der Beschäftigten.

Sollen Beamte in Rentenversicherung einzahlen - Über 80 Prozent bei Umfrage dafür

Der Wunsch, das Beamtenverhältnis in Zukunft abzuschaffen, betrifft die Mehrheit nicht nur für Staatsbedienstete der Ministerialverwaltungen, sondern auch für Angestellte in Kommunalverwaltungen, Lehrer und Professoren sowie die Finanzverwaltung. Allein im Polizeivollzugsdienst unterstützen fast 61 Prozent der Befragten den Beamtenstatus. Dieser Trend zeigt sich einheitlich über verschiedene Altersgruppen, Bundesländer und Parteipräferenzen hinweg.

Video:




 

INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben kommentiert: "Das ist das Aufregerthema schlechthin: während beim Rentensystem an allen Ecken und Enden Geld fehlt und umfangreiche Reformen nötig sind, bekommen Beamte einfach ungekürzt Luxuspensionen, von denen Rentner nur träumen können." Deshalb herrsche bei der großen Mehrheit der Wunsch, in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes außer bei der Polizei, neue Mitarbeiter nur noch als normale Angestellte und nicht mehr als Beamte mit üppigen Pensionen einzustellen.

Alsleben betont: "Interessant ist, dass in allen Altersgruppen und bei Anhängern aller Parteien der Systemwechsel weg von Verbeamtungen gewünscht ist. Die Politik wäre gut beraten, bevor sie Rentensteigerungen ausfallen lässt oder Rentenbeiträge erhöht, erst einmal die Verbeamtungen zu stoppen." Andernfalls werde es laut Alsleben nie Akzeptanz für die dringend nötige Rentenreform geben.

"Aufregerthema schlechthin" - breiter Konsens für Abschaffung des Beamten-Privilegs

Eine überwältigende Mehrheit von 81,4 Prozent der Befragten befürwortet, dass neu eingestellte Staatsbedienstete Teil der gesetzlichen Rentenversicherung werden sollen, anstatt weiterhin Beamtenpensionen zu erhalten. Nur 11,5 Prozent wünschen die Fortführung der Beamtenpensionen, während 7,1 Prozent unentschlossen sind. Diese Präferenz zeigt sich über alle Bundesländer hinweg mit minimalen Abweichungen, wobei beispielsweise in Baden-Württemberg 87,0 Prozent und in Sachsen 91,2 Prozent die gesetzliche Rentenversicherung bevorzugen. Laut Umfrage bevorzugen 76,8 Prozent der Befragten ein Angestelltenverhältnis in der Ministerialverwaltung. Nur 15,6 Prozent sind für das Beamtenverhältnis, während 7,6 Prozent unentschieden sind. Dieser Trend setzt sich auch in den Bundesländern fort.

Amazon-Buchtipp: Ruhestand? Nein, danke! – Inspirierende Ideen für jedes Budget im Rentenalter und clevere Finanz- und Gesundheitstipps

Die Präferenz für das Angestelltenverhältnis variiert nach Altersgruppen. Bei den 18- bis 29-Jährigen bevorzugen 65,7 Prozent das Angestelltenverhältnis, während dieser Wert bei den über 65-Jährigen auf 80,0 Prozent ansteigt. Die Zustimmung für das Beamtenverhältnis nimmt in allen Altersgruppen deutlich ab, mit nur 10,3 Prozent bei den 40- bis 49-Jährigen und 6,8 Prozent bei den über 65-Jährigen.

Parteipolitische Präferenzen spielen ebenfalls eine Rolle. Wähler der CDU/CSU bevorzugen zu 78,3 Prozent das Angestelltenverhältnis, während Wähler der Linken mit 93,1 Prozent die höchste Zustimmung für diese Form der Beschäftigung zeigen. Auch AfD-Wähler sprechen sich zu 87,3 Prozent für das Angestelltenverhältnis aus.

Angestellte statt Beamte? Befragte wollen Ausnahme für eine Berufsgruppe 

In der kommunalen Verwaltung zeigt sich ein ähnliches Bild: 80,4 Prozent der Befragten bevorzugen ein Angestelltenverhältnis, während nur 12,4 Prozent das Beamtenverhältnis unterstützen. Bei Lehrkräften sprechen sich 64,9 Prozent der Befragten für das Angestelltenverhältnis aus, während 27,4 Prozent das Beamtenverhältnis befürworten. Eine klare parteipolitische Differenzierung zeigt sich auch hier, wobei Wähler der Grünen zu 66,1 Prozent und Wähler der FDP zu 70,0 Prozent das Angestelltenverhältnis stärker unterstützen.

Thalia-Buchtipp: Geniale Apps für Senioren

Bei Professoren bevorzugen 70,0 Prozent der Befragten ein Angestelltenverhältnis, während 19,9 Prozent das Beamtenverhältnis favorisieren. Dieser Trend ist konsistent über die Altersgruppen hinweg, wobei 75,8 Prozent der 50- bis 64-Jährigen und 54,5 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ein Angestelltenverhältnis bevorzugen.

Im Gegensatz zu anderen Berufen spricht sich die Mehrheit der Deutschen bei Mitarbeitenden im Polizeivollzugsdienst für den Erhalt des Beamtenstatus aus. Lediglich 33 Prozent wünschen auch hier eine Änderung hin zum Angestelltenverhältnis.
Insgesamt sind 72,5 Prozent der Befragten der Meinung, dass mehr Polizisten eingestellt werden sollten. Nur 19,8 Prozent halten die aktuelle Anzahl für ausreichend, während 7,7 Prozent unentschlossen sind.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis, das sich aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammensetzt. Sie setzt sich für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland ein und gibt Impulse für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Finanziert wird die INSM durch die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie.

Du interessierst dich für weitere Renten-Themen?

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

Artikel enthält Affiliate Links