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Rentenpaket von Union und SPD: So viel Steuergeld beanspruchen die Pläne


Autor: Agentur dpa

Deutschland, Dienstag, 18. November 2025

Mit dem geplanten Rentenpaket kommen auf die Bundesregierung Kosten in Milliardenhöhe zu. Das Ifo-Institut hat berechnet, wie viele Steuereinnahmen dadurch beansprucht werden könnten.
Die Regierung um Kanzler Friedrich Merz (CDU) und Vize Lars Klingbeil (SPD) plant eine umfassende Rentenreform. Laut dem Ifo-Institut könnte diese einen Großteil der Steuergelder beanspruchen.


Die Finanzierbarkeit der Rentenpläne ist einer der zentralen Streitpunkte im Zoff um den Gesetzesentwurf der Regierung. Geht es nach der Jungen Union, bricht Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) damit sein Versprechen eines neuen Generationenvertrags, bei dem die jüngere Generation nicht zusätzlich belastet werde.

Denn Mütterrente, Frühstartrente, das stabile Rentenniveau und die Aktivrente werden teuer. Das zeigen auch aktuelle Berechnungen des Ifo-Instituts. Demnach könnte der Rentenzuschuss ein Drittel der Steuereinnahmen beanspruchen. Basierend auf dem Regierungsentwurf haben die Münchner Wirtschaftsexperten einen Anteil von etwa 33,3 Prozent ermittelt, wie sie bekannt geben. Für 2025 prognostizieren sie 31,7 Prozent, während es 2024 noch 30,9 Prozent waren.

"Ungelöste Finanzierungsprobleme in die Zukunft verschoben": Ifo-Expertin übt Kritik an Rentenpaket

Die Zahlen für den kommenden Haushalt beinhalten zwar noch nicht die Anpassungen durch die jüngste Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags. Beim Ifo nimmt man jedoch an, dass sich dadurch keine wesentlichen Änderungen ergeben. Insgesamt sind für die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung 127,8 Milliarden Euro eingeplant. Und die Wirtschaftsexperten erwarten keine Kehrtwende.

"Ohne strukturelle Reformen wird der Bund dauerhaft mehr Geld für die gesetzliche Rente bereitstellen", sagt Ifo-Expertin Emilie Höslinger. "Das verengt den Spielraum für zukunftsgerichtete Ausgaben im regulären Haushalt." Betrachtet man den gesamten Haushalt, machen die Ausgaben für die Rente fast ein Viertel aus, allerdings zeigt sich dort eine zunehmende Schuldenaufnahme.

Höslinger sieht das kritisch: "Mit den neuen Schulden werden vor allem ungelöste Finanzierungsprobleme in die Zukunft verschoben", sagt sie. "Gleichzeitig belastet der gestiegene Schuldenstand künftige Generationen mit Rückzahlungs- und Zinslasten." Der Bundestag soll in der Sitzungswoche vom 25. bis 28. November endgültig über den Haushalt entscheiden.